Wissenschaft entdecken zwei Subtypen des neuartigen Coroanvirus

2020-03-06 14:54:28

Die zwei Subtypen werden jeweils L und S genannt. Wissenschaftlern zufolge ist der Typ L mehr aggressiv und stellt offensichtlich den Erreger dar, der sich in den ersten Phasen des Ausbruchs der Coronavirus-Epidemie flächendeckend in Wuhan, in der Provinz Hubei, verbreitete. Im Vergleich dazu sei der Tpy S eher ein älterer Virusstamm und weniger aggressiv. Dessen Übertragung nehme lediglich eine Zeitlang an Häufigkeit zu, was wahrscheinlich die offenbar nachlassende Dynamik der laufenden Epidemie in China erkläre, so die Forscher.

Bei der Erforschung haben Wissenschaftler eigenen Angaben zufolge unter 103 sequenzierten Genomen des neuartigen Coronavirus insgesamt 149 Mutationen festgestellt. Man habe Grund zu glauben, dass die Mutationen erst vor kurzem stattfanden. 83 der Mutationen seien beispielsweise nicht-synonym, was bedeutet, dass sie die Aminosäuresequenz des Proteins ändern und dadurch eine biologische Veränderung im Organismus auslösen könnten.

Der Bericht der Forschungsergebnisse steht unter der Überschrift ”Über die Herkunft und fortlaufende Weiterentwicklung des SARSCoV-2” und wurde in der Dienstagausgabe der Wissenschaftszeitschrift National Science Review veröffentlicht.

Am Forschungsprojekt beteiligt sind Wissenschaftler von der Peking-Universität, der Shanghai-Universität und der Chinesischen Akademie der Naturwissenschaften.

Allerdings räumten die Verfasser des Forschungsberichts ein, dass die bei der Erforschung untersuchten Daten recht begrenzt seien. Nach wie vor unklar sei beispielsweise, wie sich der Typ L aus dem Typ S des Coronavirus entwickelt hat und wie sich die Mutationen auf die Übertragung und Pathogenese des Virus auswirken.

“Es ist dringend notwendig, entsprechende Untersuchungen unverzüglich und umfassend fortzuführen”, schrieben die Wissenschaftler.

Nach Angaben von Wissenschaftlern könnten die untersuchten 103 Virusstämme des neuartigen Coronavirus sich in zwei große Kategorien unterteilen lassen, nämlich, wie gesagt, in die Typen L und S. Dabei scheine der Tpy L weiter verbreitet zu sein und mache 70 Prozent der untersuchten Virusstämme aus, so die Forscher.

Bislang haben sich die meisten Patienten der neuartigen Lungenkrankheit Wissenschaftlern zufolge mit den Typen L oder S der Virusstämme des Coronavirus angesteckt. Dennoch seien Ausnahmen nicht völlig ausgeschlossen. Deshalb seien weitere Untersuchungen erforderlich, so die Wissenschaftler.

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