Die mutigen Paketzusteller in Wuhan schreiten voran

2020-02-27 08:44:16

Die zentralchinesische Metropole Wuhan ist das Zentrum der COVID-19-Epidemie, damit steht auch das Alltagsleben der Bewohner in einem besonderen Fokus der Medienberichterstattung. Es gibt eine Gruppe von Menschen, die nicht nur ihren Alltag beschreiten sondern auch Tag und Nacht bei jedem Wetter unterwegs sind, um die Einwohner Wuhans mit Lebensmitteln und anderen Gütern zu versorgen. Sie sind die Paketzusteller Wuhans –mutige Mofa- und Motorollerfahrer in diesen ungewöhnlichen Zeiten.

Feng Shengming arbeitet für die Supermarktkette „Suning Carrefour“ und ist zuständig für die Kontrolle der Waren. Seit dem Ausbruch der Epidemie durch das neuartige Coronavirus arbeitet Feng Shengming als freiwilliger Zulieferer für das Shanghaier medizinische Team in Wuhan. Seine andere hauptsächliche Aufgabe ist es, den Transport der Produkte und die Logistik zu koordinieren.

Am Vormittag des 13. Februars erhielt der Supermarkt einen Auftrag von 1.000 Schachteln Schokoladen. Feng Shengming war aufgeregt und außerstande diesen Auftrag zu erfüllen, da der Bestand des Marktes nicht ausreichte. Doch als er erfahren hat, dass der Auftraggeber das Shanghaier medizinische Team war, hat er sich entschieden, diesen schwierigen Auftrag anzunehmen.

„Das medizinische Personal ist oft zu beschäftig und findet keine Zeit zum Essen. Die Schokolade gibt ihnen einen schnellen Energieschub“, meinte Feng Shengming.

So begann er mit seinen Kollegen allerorts Lieferquellen für Schokolade zu suchen und sich mit verschiedenen Läden in Wuhan zu koordinieren. Es dauerte bis zum Abend, da ist es ihm endlich gelungen die gewünschte Menge an Schokolade aufzutreiben. Bis er alles Schachteln an die Mitarbeiter des Shanghaier Teams, das in acht Hotels untergebracht wurde, verteilte, war es bereits früh am Morgen.

Der 45-jährige Qian Ranhao ist Leiter der Jiangjun-Station Wuhan von „Jingdong Logistik“. Qian ist in Wuhan geboren und aufgewachsen, darum beschloss er, als gebürtiger Wuhaner in den Ferien zum Frühlingsfest zu arbeiten, sodass seine Kollegen in ihre Heimatstädte zurückkehren und mit ihren Familien zusammen feiern konnten. Wegen der negativen Auswirkungen der Epidemie konnten mehrere Mitarbeiter der Station nicht an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Als Leiter der Station muss Qian Ranhao die Verantwortung übernehmen und neben der alltäglichen Arbeitsvorbereitung auch wieder als Zulieferer arbeiten. Ein großer Kunde seiner Station ist das Jinyintan-Krankenhaus, das zugleich ein Spezialkrankenhaus für COVID-19-Patienten ist. Qian sagte, er arbeite schon seit 15 Jahren an dieser Lieferstation und Wuhan sei seine Heimat. Er sei sehr traurig, dass seine Heimat von der unerwarteten Epidemie betroffen wurde. Das Jinyintan-Krankenhaus stehe an der Front im Kampf gegen das Coronavirus und er wolle seinen Beitrag leisten, so Qian weiter.

Nachdem Qian bereits seit einem Monat Pakete ins Jinyintan-Krankenhaus lieferte, hat er bemerkt, dass eine Großzahl davon weder von Ärtzten noch von Krankenschwestern bestellt wurden, sondern von Personen und Wohltätigkeitsorganisationen aus verschiedenen Orten gespendet wurde. „In den Paketen sind unter anderem Schutzmasken, Desinfektionsmittel, Instant-Nudeln und Milch“ , teilte Qian Ranhao mit. Laut Qian gibt es normalerweise 50 bis 60 gespendete Pakete pro Tag, manchmal bis zu 200. „Auf vielen Paketen stehen keine Empfängernamen. Darauf steht nur: Bitte an das medizinische Personal“

Auf die Frage, ob er Angst vor dem Coronavirus hat, antwortete Qian, am Anfang habe er ein bisschen Sorge gehabt. Aber das Krankenhaus habe genügende Entseuchungsmaßnahmen ergriffen und er selbst verfüge über ausreichende Schutzkleidung. „Am wichtigsten ist es, dass jeder seinem Job mit Würde erfüllt. Während Artzt und Krankenschwester Patienten behandeln, ist die Paketzustellung unsere Mission.“, so der 45-jährige Wuhaner stolz.

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