Satellitennavigationssystem Beidou für Epidemie-Eindämmung eingesetzt

2020-02-25 14:49:17

Auch das bereits seit einem Jahr im Einsatz befindliche chinesische Satellitennavigationssystem Beidou spielt derzeit im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie eine unentbehrliche Rolle.

Fast alle Nachrichten aus der von der Seuche schwer geplagten zentralchinesischen Stadt Wuhan sind erstaunlich. Zum Beispiel die beiden Notfall-Krankenhäuser, die in wenigen Tagen aus dem Boden gestampft worden sind. Der Bau der für Schnellbauten konzipierten Krankenhäuser Huoshenshan und Leishenshan wurde Medienberichten zufolge vom Satellitennavigationssystem Beidou vorbereitet. Bereits am 23. Januar, also am Silvester des traditionellen chinesischen Neujahrs, gelang es dem Beidou-System, die idealen Standorte für die geplanten Krankenhäuser zu finden. Um die ideale Position zu bestimmen, mussten Faktoren wie Bäume und Häuser in der Umgebung der Standorte berücksichtigt werden, um einen schnellen und reibungslosen Baubeginn zu gewährleisten.

Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, muss der enge Kontakt zwischen Menschen möglichst vermieden werden. So hat die chinesische Regierung zur Lieferung der Rettungsgüter an die Menschen im Epidemie-Zentrum hunderte unbemannte Drohnen zur Verfügung gestellt, die je nach Modell Nutzlasten von zehn Kilogramm bis 1,5 Tonnen tragen können. Die Einsätze der Transport-Drohnen wurden allesamt vom Beidou-System aus der Erdumlaufbahn navigiert, da Beidou chinesischen Ingenieuren zufolge eine hervorragende Ortung ermöglicht und eine präzise Zeitreferenz übermittelt. Der erste dieser Einsätze erfolgte am 12. Februar. Mit Hilfe der Signale der Navigationssatelliten sei es einer Drohne gelungen, auf dem Dach des Jinyintan-Krankenhauses im Epidemie-Zentrum Wuhan zu landen und dringend benötigte Schutzkleidung an das dortige Personal zu liefern. Anschließend wurden am selben Tag mit Hilfe des Beidou-Navigationssystems insgesamt zwanzig Einsätze nach Wuhan geflogen, berichtet die Tageszeitung Renmin Ribao.

Mittlerweile hat das Beidou-System seine Algorithmen gezielt weiterentwickelt, um im Laufe der Coronavirus-Epidemie eine Qualitätsbewertung der Signale bereits im Einsatz befindlicher Navigationssatelliten vorzunehmen und entsprechende Korrekturdaten zur Verfügung zu stellen. So wurde vor kurzem eine Beidou-gestützte Plattform für die landesweite Navigation von Drohnen-Einsätzen etabliert, die mit einer Ortungsgenauigheit von mehreren Zentimetern Flüge von Zehntausend Drohnen gleichzeitig navigieren könne. Dadurch lasse sich die Entfernung zwischen einzelnen Drohnen durch Messung der Laufzeit und der Geschwindigkeit exakt bestimmen und so die Sicherheit des Einsatzes garantieren.

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