Xinjianger Mediziner in Wuhan: „Im Kampf gegen COVID-19 sind wir eine Familie“

2020-02-21 12:33:41

Vor einer Woche wurde die Zone C des Modulkrankenhauses für COVID-19-Infizierte im Internationalen Konferenz- und Messezentrum in der zentralchinesischen Stadt Wuhan offiziell in Betrieb genommen. Für die klinische Behandlung der Patienten in Zone A ist das zweite medizinische Team aus dem uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang verantwortlich. Die 102 Mediziner der Gruppe sind Han-Chinesen oder Angehörige der Uiguren, Mongolen, Kasachen oder Hui. Sie kommen aus Hotan, Kaschgar, Korla, Karamay und anderen Regionen in Xinjiang.

Das Team ist am frühen Morgen des 5. Februars in Wuhan angekommen. Nach einem dreitägigen Ausbildungskurs für den Kampf gegen das Coronavirus COVID-19 begannen sie mit ihrer Arbeit. Allein am ersten Tag im Modulkrankenhaus arbeiteten die Mediziner aus Xinjiang zwölf Stunden am Stück und behandelten 283 Patienten.

In dem Modulkrankenhaus wohnen viele COVID-19-Infizierte gemeinsam in einem riesigen Raum. Chen Hui, Leiterin des medizinischen Teams, sagt, die Patienten, vor allem jene, die gerade erst in das Krankenhaus gebracht worden seien, würden durch diese Situation schnell belastet. Deshalb fordert Chen ihr Team auf, bei der Kommunikation mit den Patienten ihre psychische Situation zu berücksichtigen. Zudem übernehmen die Mediziner aus Xinjiang auch viel Pflegearbeit. Aufgrund unterschiedlicher Dialekte konnten einige der Mediziner die Patienten anfangs aber nicht verstehen. Andere Patienten haben ihnen jedoch dabei geholfen, diese sprachlichen Schwierigkeiten zu überwinden.

Ein weiteres Problem für das medizinische Team aus Xinjiang war das Haareschneiden, da lange Haare in der Schutzkleidung problematisch sind. Traditionell tragen die Frauen der ethnischen Minderheiten in Xinjiang jedoch langes Haar, das sie nicht abschneiden lassen. Als Verantwortliche des Teams hat sich Yang Xinhui entschieden, sich als erste ihre langen Haare schneiden zu lassen und dadurch mit gutem Vorbild voranzugehen. Innerhalb kürzester Zeit haben sich alle Teammitglieder aus Kaschgar ihre Haare schneiden lassen. Dieses entschlossene Verhalten hat die Medizinerin aus Kaschgar tief berührt. Das Team habe viel geopfert, so Yang. Kein Mitglied solle sich anstecken und sie wollten alle gemeinsam sicher und gesund nach Hause zurückkehren.

Vor einigen Tagen ist Bahargul Toleheng, ein weiteres Mitglied des medizinischen Teams aus Xinjiang, bekannt geworden, denn ein Video, in dem sie den Patienten des Modulkrankenhauses Xinjianger Tänze beibringt, hat in den sozialen Medien Chinas die Runde gemacht.

Obwohl sie einen Schutzanzug trug, gelang es der Medizinerin der kasachischen Volksgruppe dennoch, den Charme der traditionellen uigurischen und kasachischen Tänze mit ihren lebhaften Bewegungen zu zeigen. Sie habe damit die Stimmung im Modulkrankenhaus auflockern wollen, da viele Patienten so besorgt ausgesehen hätten, so Bahargul Toleheng.

Als die Musik begann, versammelte sich sofort eine große Menschenmenge. Die Patienten begannen dann, gemeinsam mit der Medizinerin zu tanzen. Viele von ihnen brachen außerdem in Gelächter aus, als sie die ungeschickten Bewegungen anderer sahen.

Die Patienten hätten die Tänze geliebt und viel gelacht, sagt Bahargul Toleheng. Sie glaube, dass es auch eine Art der Behandlungen sei, die Laune der Patienten zu heben.

Der 22-jährige Kamiljan Alim ist das jüngste Mitglied des Teams. Für ihn liegt die Aufgabe des medizinischen Teams darin, sich um die Patienten zu kümmern und sie medizinisch zu behandeln, damit sie genesen aus dem Modulkrankenhaus entlassen werden können. Er sagt: „Im Falle einer Katastrophe kommt Hilfe von allen Seiten. Im Kampf gegen COVID-19 sind wir eine Familie.“

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