“Patient”arzt im Kampf gegen Coronavirus-Epidemie

2020-02-05 10:00:00

Im Oktober 2018 wurde bei Zhang Dingyu die Motoneuron-Krankheit (MND) diagnostiziert. Das ist eine schwere Erkrankung, die eine progressive Schwäche und schließlich den Tod verursacht, zum Beispiel aufgrund von Atmungsversagen. Jedoch verschwieg Zhang seine nicht ansteckende Krankheit und begründete seine Gehprobleme mit Kniebeschwerden.

Im Dezember 2019 wurden Patienten, die an Lungenentzündung aus unbekannten Gründen erkrankten, in einige Kliniken und Krankenhäuser in Wuhan eingeliefert. Dies löste bei Zhang Dingyu höchste Alarmbereitschaft aus.

Im Vorfeld des Frühlingsfestes Ende Januar 2020 waren alle 14 ICU-Betten, die im Jinyintan-Krankenhaus zur Verfügung stehen, wegen der drastischen Zunahme von Patienten, die aus anderen Krankenhäusern überwiesen worden sind, belegt. So hat Zhang Dingyu beschlossen, eine neue Intensivstation in seinem Krankenhaus aufzubauen, um mehr Patienten aufnehmen zu können.

Am 29. Dezember 2019 wurden sieben Lungenentzündung-Patienten, die auf dem Huanan-Fischmarkt gewesen waren, ins Jinyintan-Krankenhaus eingeliefert. Vier Tage später wurde im Jinyintan-Krankenhaus ein spezieller Bereich für die Aufnahme solcher Patienten eingerichtet. Zhang Dingyu und die über 600 Ärzte und Pflegekräfte in seinem Krankenhaus haben über 20 Tage lang hart gearbeitet, bevor das Hilfskontingent zum Einsatz kam. Es kam nicht selten vor, dass Zhang erst um zwei Uhr nachts ins Bett ging und zwei Stunden später wieder aufstehen musste, um akute Fälle zu behandeln.

Wegen der großen Ansteckungsgefahr müssen die Ärzte und Pflegekräfte einteilige Schutzkleidung tragen, wenn sie mit Patienten in Kontakt kommen. Zhang Dingyu muss aber jedes Mal beim Anziehen der Schutzkleidung seine Kollegen um Hilfe bitten, weil er dies allein nicht schaffen kann. Trotzdem hat er sich seine Krankheit nicht anmerken lassen.

Am 27. Januar kam Ministerpräsident Li Keqiang zur Inspektion nach Wuhan. Die erste Station seiner Wuhan-Reise war das Jinyintan-Krankenhaus, wo die meisten Infizierten und Schwerkranken behandelt wurden. Dank des Besuchs von Li Keqiang erhielt Zhang Dingyu große Unterstützung, jedoch wurde sein Geheimnis dadurch endlich gelüftet.

Als Arzt ist Zhang Dingyu bestens über seine eigene Krankheit informiert. Da er nur fünf bis zehn Jahre Lebenszeit habe, schätze er jeden Moment sehr, sagte er in einem Exklusiv-Gespräch mit Chinas Staatsfernsehen CCTV. Er genieße Luft, Sonne und die Zeit, die er mit seinen Kollegen und Patienten verbringe, so Zhang Dingyu.

Das CCTV-Gespräch mit Zhang Dingyu hat ein großes Echo unter chinesischen Internetusern hervorgerufen. Viele äußerten sich tief bewegt von dem Verantwortungsbewusstsein und der Opferbereitschaft des Arztes. “Möge sich das Krankheitsbild von Direktor Zhang am langsamsten entwickeln!”, “Hochachtung vor den Ärzten und Pflegenkräften an der Front der Epidemiebekämpfung!“, lauteten die Kommentare.

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