Schockierter Intensivstationsleiter an der Front

2020-02-04 13:19:29

(Hu Ming wischt Tränen ab, als er während eines Interviews von der Erkrankung seines Freundes gehört hat)

Am 28. Januar brachte ein Anruf die Stimmung von Hu Ming, Intensivstationsleiter des Wuhaner Krankenhauses für Lungenkrankheiten, auf den Tiefpunkt. Ein guter Freund von ihm, ebenfalls Leiter der Intensivstation eines Krankenhauses in Wuhan, war selbst mit dem neuartigen Coronavirus infiziert worden und schwerkrank, nachdem er mehrere Tage rund um die Uhr Coronavirus-Patienten behandelt hatte.

Hu ist schon seit einem Monat ununterbrochen im Einsatz. Das Krankenhaus für Lungenkrankheiten, für das er arbeitet, war eines der ersten Krankenhäuser in Wuhan, die Coronavirus-Patienten behandelten. Damals gab es den Ausdruck „Coronavirus 2019-nCoV“ noch nicht und die Öffentlichkeit war sich der Gefahr nicht bewusst.

Hu Ming ist ein erfahrener Epidemien-kämpfer. Schon gegen das SARS-Virus im Jahr 2003 und später bei der Behandlung von H7N9-Fällen war er im Einsatz. Nach dem Ausbruch des 2019-nCoV begannen Hu und sein Team sofort damit, akute und schwere Lungenentzündungspatienten zu behandeln. Der schnelle Anstieg der Patientenzahl überraschte ihn dennoch.

Da Patienten auf der Intensivstation zu jederzeit Rettung benötigen könnten, arbeiteten Hu Ming und seine Kollegen im vergangenen Monat fast täglich mit leerem Magen bis mitten in die Nacht. Eine Pause von drei Stunden war schon wie ein Wunder. Jedes Mal wenn sie ihre Schutzkleidungen auszogen, waren ihre Körper schweißgebadet. Ihre Hände waren weiß und geschwollen, weil sie den ganzen Tag mit doppelten Handschuhen bedeckt waren. Für Hu und seine Kollegen ist es die beste Nachricht, wenn Patienten aus dem Krankenhaus entlassen oder von der Intensivstation auf die allgemeine Station verlegt werden.

Um junge Ärzte zu schützen und Infektionen bestmöglich zu vermeiden, nahmen Hu und ein weiterer erfahrener Arzt alle gefährlichen Behandlungen wie Intubation und das faseroptische Bronchoskop an sich.

Hu und seine Kollegen verordnen ihren Patienten oft Ruhe und eine gesunde Ernährung, um das Immunsystem zu stärken. Doch für sie selbst sind Essen und Schlafen ein Luxus. „Wir sind jetzt an der Front“, sagte Hu Ming, „Es ist unser Beruf. Wenn wir nicht gegen das Virus angehen, wer dann?"

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