Das weltgrößte FAST-Teleskop nimmt Betrieb auf

2020-01-13 15:51:49

Das größte Radioteleskop der Welt (FAST), das in erster Linie aus einem sphärisch geformten Reflektor mit einem Durchmesser von 500 Metern besteht, hat am Sonntag das Evaluierungsverfahren erfolgreich durchlaufen und nahm anschließend offiziell den Betrieb auf.

Die überdurchschnittliche Sensibilität des Teleskops werde voraussichtlich Wissenschaftler dazu führen, wissenschaftliche Durchbrüche bei der Erforschung astronomischer Phänomene zu erzielen. Im Fokus stehen unter anderen Pulsare, Wasserstoff in der Milchstraße, benachbarte Galaxien und schnelle Radioausbrüche.

Das FAST-Teleskop wird überdies Wissenschaftlern dienen, die kosmische Pionierforschung betreiben. Zu ihren Forschungsgebieten gehören unter anderem die Erfassung der Magnetfelder von Exoplaneten, auf denen es mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit außerirdische Lebewesen geben könnte, und Gravitationswellen, die durch äußerst stürmische und dynamische Vorgänge im Weltraum verursacht werden. Derartige Vorgänge wurden zum ersten Mal im Jahr 2016 von einer Sternwarte in den USA direkt beobachtet.

Yan Jun, Direktor des Nationalen Astronomischen Observatoriums bei der Chinesischen Akademie der Naturwissenschaften, welches das FAST-Teleskop betreibt, sagte: „Wir hoffen, dass das Teleskop unsere Vision des Weltraums systematisch erweitert und wir eine völlig neue unbekannte Welt entdecken können.“

Nach Angaben von Li Di, Chefwissenschaftler des FAST-Teleskops, ist die Anlage bereits im vergangenen Jahr für Forschungsarbeiten inländischer Wissenschaftler geöffnet worden. Seitdem seien insgesamt 140 Anträge aus 21 akademischen Instituten und Universitäten bei der FAST-Verwaltung eingegangen. Mit mehreren ausgewählten Projekten seien bereits wissenschaftliche Resultate erzielt worden.

Li Di zufolge wird das FAST-Teleskop ab diesem Jahr eine systematische Vermessung des Weltraums einleiten.

„FAST hat hinsichtlich seiner Beobachtungsfähigkeiten einzigartige Vorzüge. Es kann beispielsweise die wichtigste baryonische Materie im Weltraum abbilden. Dabei handelt es sich um den atomaren Wasserstoff, der viel massiver als alle sichtbaren Sterne und Galaxien zusammen ist “, sagte Li.

Einer der Forschungsschwerpunkte liegt in der Milchstraße und ihrer benachbarten spiralen Galaxie namens M31. Die Forschungsergebnisse würden Wissenschaftlern dabei helfen, die Entstehung der Galaxien, die Zusammensetzung der Gase, sowie die Vorgänge und Mechanismen bei der Entstehung der Sterne und Planeten, wie Sonne und Erde, zu erklären.
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