Forscher der City University in Hongkong haben ein neues Krebsmedikament entwickelt. Bisherige Labortest zeigen, dass die chemische Verbindung namens Phorbiplatin imstande ist, die Größe und das Gewicht der Tumoren um bis zu zwei Drittel zu verringern.
Von der Universität hieß es, das Problem beim bisherigen Kampf gegen Krebs bestehe in erster Linie darin, dass die in der Chemotherapie eingesetzten Medikamente nicht kontrolliert aktiviert würden. Wie eine Schrotflinte könnten sie das Wachstum bösartiger Geschwülste beeinflussen, beschädigten im Prozess aber zugleich auch gesunde Zellen.
Die neue chemische Verbindung, die von Zhu Guangzyu, einem außerordentlichen Professor der Chemie-Fakultät der Universität, und seinem Team entwickelt wurde, sei jedoch in der Lage, die Präzision von Chemotherapie zu erhöhen. So könne die Schädigung normaler Zellen im Rahmen der Behandlung zahlreicher Tumorformen, insbesondere für Brust- und Eierstockkrebs, minimiert werden.
Von rotem Licht aktiviert scheint Phorbiplatin dazu zu führen, 67 Prozent der Tumorgröße und 62 Prozent des Tumorgewichts zu reduzieren.
Das Team stellte außerdem fest, dass wichtige Organe der getesteten Mäuse nach der Therapie in relativ gutem Zustand waren, während die Mäuse, die mit früheren Medikamenten behandelt wurden, etliche Nebenwirkungen erlitten.
„Grundsätzlich ist Phorbiplatin das erste Krebs-Prodrug aus Kleinmolekül-Platin, das durch rotes Licht aktiviert werden kann. Seine Erforschung hat drei Jahre gedauert“, sagte Teamleiter Zhu Guangyu.
Zhu zufolge wartet das Medikament auf eine Patentierung in den USA.
Die Forschungsergebnisse wurden im Wissenschaftsmagazin „Chem“ veröffentlicht.