Chinas Raumfahrtindustrie kann sich auf ein sehr arbeitsreiches Jahr freuen. Angaben aus Branchenkreisen zufolge sind für das Jahr 2020 etwa 50 Weltraummissionen geplant.

„China Aerospace Science and Technology Corp” (CASTC) ist das führende Raumfahrtunternehmen im Land. Das Unternehmen gab kürzlich bekannt, dass es mehr als 40 Raumfahrtmissionen für 2020 geplant habe, darunter die Vollendung des Beidou-Satellitennavigationssystems und kommerzielle Aufträge für Satellitenstarts.

Die tatsächliche Zahl der Raummissionen im laufenden Jahr dürfte noch größer sein, wie ein Vertreter der Akademie für die Technologie der Satellitenstartfahrzeuge (CALVT) verriet: „In diesem Jahr werden alle im Einsatz befindlichen Raketenmodelle, vom Langen Marsch 3A bis zum Langen Marsch 5, diverse Missionen durchführen. Die vier neuen Raketentypen, nämlich der Lange Marsch 5B, der Lange Marsch 7A, der Lange Marsch 8 und Smart Dragon 2, werden ihren Jungfernflug absolvieren.“ Er sagte, die Akademie werde in diesem Jahr mehr Trägerraketen starten als jemals zuvor.

Die CALVT gehört zu dem Raumfahrtunternehmen CASTC und ist Branchenkennern zufolge der landesweit größte Entwickler und Hersteller von Trägerraketen.

China Aerospace Science and Industry Corp ist ein anderer staatseigener Betrieb, der sich auf Raumfahrttechnologie spezialisiert hat. Eigenen Angaben zufolge wird das Unternehmen im Jahr anhand seiner Kuaizhou-Trägerraketen mindestens acht Startmissionen vornehmen.

Kuaizhou 11, ein neuer Raketentyp der Kuaizhou-Familie, werde beispielsweise im laufenden Jahr seinen Jungfernflug absolvieren. Nach Angaben des Chefwissenschaftlers Zhang Di handele es sich dabei um die größte und leistungsfähigste Feststofftriebwerk-Rakete, die China je gebaut hat.

Hinzu kommen mehrere private Raumfahrtunternehmen, die ebenfalls ihre jeweiligen Missionen im Jahr 2020 bekannt gaben.

Schon seit zwei Jahren wird China als der weltweit häufigste Anwender der Trägerraketen angesehen. Allein im vergangenen Jahr wurden in der Volksrepublik 32 erfolgreiche Eintritte in die Erdumlaufbahn und zwei missglückte Starts verzeichnet.