Chinesisch produziertes Fleischimitat wurde zum ersten Mal in einer lokalen Restaurant-Kette angeboten. Durch eine Kooperation zwischen Nayuki, einem chinesischen Unternehmen für Getränke und Gebäck, mit dem chinesischen Fleischimitat-Hersteller Starfield wurde nun zum ersten Mal chinesisches Fleischimitat in dem Erlebnisgeschäft Nayuki‘s Fantasy Factory verkauft. Im Angebot sind unter anderem der Hamburger der Zukunft, der Grüne-Sterne-Hamburger und die mexikanische Hackfleischrolle. Ein Hamburger mit dem Fleischimitat kostet 48 Yuan RMB (etwa 6,20 Euro). Obwohl die drei Produkte aus Fleischimitat teurer sind als die Hamburger mit normalem Fleisch, waren sie innerhalb einer Stunde ohne besondere Werbung ausverkauft.

Heutzutage gibt es neben dem Fleischimitat, das pflanzliches Fleisch aus Pflanzenprotein ist, auch In-vitro-Fleisch, das durch die Kultivierung tierischer Stammzellen hergestellt wird. Am 18. November wurde Chinas erstes Stück In-vitro-Fleisch im chinesischen Nationalen Forschungszentrum für Qualitätskontrolltechnologien an der Landwirtschaftlichen Universität Nanjing hergestellt. Das Forschungsteam um Professor Zhou Hongguang produzierte innerhalb von 20 Tagen mit Stammzellen eines Schweinemuskels fünf Gramm In-vitro-Fleisch. Da die Produktionskosten dieses kultivierten Fleisches sehr hoch sind, wird bislang jedoch meist Fleischimitat angeboten, so auch in den Hamburgern von Nayuki.

Einer Prognose des Finanzservice-Unternehmens Barclays zufolge ist das kommende Jahrzehnt eine goldene Phase für die Entwicklung von Fleischimitat und kultiviertem Fleisch. Sie könnten demnach mit einer Marktgröße von etwa 140 Milliarden US-Dollar zehn Prozent des weltweiten Fleischmarktes einnehmen. Der Grund dieser schnellen Entwicklung sei, dass sie sich im Geschmack nicht wesentlich von traditionellem Fleisch unterschieden, während der Fettgehalt deutlich geringer sei. Zudem sei der Produktionsprozess viel umweltfreundlicher, so Barclays.

Nayukis Kooperationspartner Starfield ist eines der wenigen Unternehmen in China, die Produkte aus Fleischimitat herstellen können. Allerdings existiert Starfield noch nicht lange und braucht aufgrund seines beschränkten Kapitals und der begrenzten Technik zusätzliche Unterstützung. Berichten zufolge produziert Starfield die Rohstoffe für seine Produkte nicht selbst. Die Rohstoffe sowie ein Teil der Produktionstechnik werden vom dem vegetarischen Konzern Hong Chang Bio-Tech GmbH in Suzhou bezogen. Zudem hat Starfield eine Forschungszusammenarbeit mit der Beijinger Universität für Industrie und Handel sowie der Jiangnan-Universität in Wuxi vereinbart. Durch diese multilaterale Zusammenarbeit wird eine Massenproduktion von Fleischimitat ermöglicht.

Statistiken von Euromonitor Consulting zufolge ist der chinesische Markt für Fleischimitat seit 2014 um 35 Prozent gestiegen.