2,5 kg Äpfel für nur 1,3 Euro inklusive Versand?

2019-11-20 14:51:04

Wenn man auf die chinesischen E-Commerce-Plattformen wie „Buy-Together“ und „Amoy Collection“ geht, kann man fast überall „1,3-Euro-Verkauf inklusive Versand“-Angebote sehen – im Original sind es jeweils 9,9 Yuan RMB. Zu den Artikeln, die nur 1,3 Euro kosten, gehören beispielsweise eine Außenhaut des Handys, eine Rolle Klebeband, eine Tüte Instantnudeln, ein Chinakohl, ein Pfund Orangen und so weiter. Kann man mit solchem niedrigen Preis Geld verdienen? Der Internetnutzer „Tianya Zhu Zai Shilicun“ (Das Ende des Himmels im Dorf Shili) brachte seine persönlichen Erfahrungen im E-Commerce der letzten Jahre bei, um das Geheimnis des Geldverdienens zu vermitteln.

Warum will man die Waren mit 1,3 Euro kaufen?

Vor allem sind sie preiswert. Jetzt kostet ein Pfannkuchen mit Eier im Imbissbar gegen ein Euro. Deswegen sind 1,3 Euro für acht Socken, 40 Eurocent für ein Verbindungskabel, 60 Eurocent für zehn Bleistifte für viele Leute unglaublich günstig. Der Internetnutzer Tianya Zhu Zai Shilicun verkaufte 2,5 Kilogramm Äpfel für einen Preis von rund 1,3 Euro, inklusive Versandkosten. Die zehn Äpfel waren mit einem Durchmesser von jeweils rund 7 cm recht groß. Die Kunden waren total überrascht, dass die Waren ihre Erwartungen übertrafen.

Wie kann man bei einem so niedrigen Preis noch Geld verdienen?

Angesichts der zähen Verkäufe der Äpfel dieses Jahr betragen die Kaufpreise 15 bis 26 Cent pro Kilogramm, während sie im Vorjahr noch bei 26 bis 77 Cent lagen. In diesem Fall hatte sich der Internet-Verkäufer mit einigen Obstbauern in Shangdong und Shaanxi Provinz zusammengetan, um frische Äpfel direkt vom Feld weg verkaufen zu können. Die Einkaufspreise für 2,5 Kilogramm Äpfel betrugen zwischen 45 bis 52 Eurocent.

Normalerweise kostet die Lieferung eines Päckchens bei chinesischen lokalen Logistikunternehmen wie JD, SF oder STO innerhalb der Provinz 80 Eurocent bis zu einem Euro, bei der provinzübergreifenden Lieferung sind es mehr als 1,3 Euro. Es scheint also unmöglich, für 1,2 Euro diese Waren verkaufen zu können. Eingentlich folgen die meisten Branchen dem Prinzip „je mehr, desto günstiger“, einschließlich der Lieferungsbranche. Im Kreis Yiwu, einer der größten Märkte Chinas für kleine Waren, betragen zum Beispiel die Kosten für die chinaweite Lieferung eines Päckchens unter 0,3 Kilo 19 bis 22 Cent, wenn die Zahl der gesamten Päckchen 3000 erreicht. Neben guten Transportbedingungen ist der Preis dank der großen Menge so niedrig. Statistiken zufolge betrug im ersten Halbjahr 2019 das Gesamtvolumen des Expressversands in China 27,76 Milliarden Stück. Davon stammten 8,6 Prozent, oder rund 2,4 Milliarden Stück, aus der Stadt Jinhua, in welcher der Kreis Yiwu liegt. Dadurch nimmt Yiwu nach Guangzhou den zweiten Platz in China ein und zieht als logistisches Distributionszentrum viele E-Commerce-Unternehmen an.

Bei dem 1,3 Euro-Verkaufsprojekt betrugen die Einkaufskosten für die 2,5 Kilogramm Äpfel am Ende 45 Eurocent, die Versandkosten lagen bei 52 Eurocent. Nach Abzug der Arbeits- und Verpackungskosten, verdient der Online-Händler an jedem Packet nur 13 Eurocent. Er verkaufte aber insgesamt 50.000 Pakete und machte somit einen Gewinn von 6.500 Euro. Mit Hilfe dieses Projekts konnten sowohl die Obstbauern sofort das Geld erhalten als auch die Kunden schnell die Äpfel genießen, die viel günstiger als normalerweise waren. Verkauf für 1,3 Euro inklusive Versand – warum nicht?!

Zur Startseite

Das könnte Sie auch interessieren