Wissenschaftler entnehmen 1,9 Millionen Jahre altem Menschenaffen-Fossil Gen-Material

2019-11-18 14:21:28

Chinesische und dänische Wissenschaftler haben erfolgreich genetisches Material aus einem 1,9 Millionen Jahre alten Fossil der Menschenaffen-Art Gigantopithecus blacki entnommen.

Bei der Entdeckung, die in der jüngsten Ausgabe der Wissenschaftszeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde, handelt es sich um die erste Entnahme von einem uralten Protein-Nachweis aus Fossilien in den Subtropen. Nach Auffassung der Forscher enthüllt die Entdeckung neue Informationen über die Ursprünge und Entwicklung dieser längst ausgestorbenen Menschenaffen-Art.

Mit dem neuen Nachweis könnten Wissenschaftler nun zeigen, dass Gigantopithecus vor zwölf bis zehn Millionen Jahren gemeinsame Vorfahren mit der Schwestergruppe Orang-Utan (Pongo) gehabt habe, hieß es in „Nature“. Dies weise darauf hin, dass die Divergenz der Gigantopithecus vom Pongo ein Teil der Ausbreitung der Menschenaffen während des Miozäns darstelle.

Die Menschenaffen, die vermutlich über zwei Meter groß waren und über 300 Kilogramm wiegten, sind die größten Primaten, die nach heutigen Kenntnissen jemals auf der Erde lebten. Ihre Fossilien lassen sich ungefähr zwei Millionen bis 300.000 Jahre zurückdatieren.

Das genetische Material, Proteom-Sequenzen des Zahnschmelzes, sei im Jahr 2018 aus dem Backenzahn eines 1,9 Millionen Jahre alten Gigantopithecus blacki im südchinesischen Autonomen Gebiet Guangxi entnommen worden, sagte Liao Wei, Forscher am Guangxi-Museum für Anthropologie und Mitverfasser der Arbeit.

Wang Wei, Professor der Shandong-Universität, sagte, der dicke und harte Schmelz des Menschenaffen und die Tatsache, dass das Fossil in einer Höhle mit einer vergleichsweise stabilen Temperatur und Feuchtigkeit gefunden wurde, seien zwei günstige Faktoren für dessen Erhaltung gewesen.

„Das Zusammenspiel dieser zwei Faktoren hat den Forschern geholfen, genetisches Material aus dem Zahnschmelz des Menschenaffen-Fossils zu entnehmen und dadurch einen Durchbruch in der Erforschung zu erzielen“, so Wang.

Professor Frido Welkter von der Universität Kopenhagen sagte, es handele sich um die erste Entnahme eines derartig alten genetischen Materials in einer warmen und feuchten Umwelt. Sie könne zweifelsohne bahnbrechend zur Erforschung der evolutionären Biologie beitragen.

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