Pause-Machen mit Handy? Besser nicht, wenn du Energie sparen möchtest

2019-11-07 16:54:46

„Zuviel Arbeit und zu müde! Mach einfach eine Pause und nutz Dein Handy!“ Wenn das Gehirn nur noch schwer funktioniert, kommen heute immer mehr Leute auf diese Idee und greifen zum Handy. Sie lassen den Finger über den Bildschirm fliegen, als könnte auf diese Weise neue Energie durch die Finger in ihr Gehirn geleitet werden. Eine aktuelle Studie zeigt jedoch, dass das vollkommen falsch gedacht ist.

Laut dem kürzlich im Journal of Behavioral Addictions veröffentlichten Beitrag belastet eine Pause mit Handy das Gehirn anstatt es zu entspannen. Mit anderen Worten: Wenn du Energie für die Restarbeit sparen möchtest, verzichte besser darauf, eine Pause mit Handy einzulegen.

In einem Experiment sollten etwa 400 Studenten schwierige Worträtsel lösen. In der Halbzeit des Tests durften einige eine Pause machen und auf ihrem Handy eine Einkaufsliste aufschreiben. Andere schrieben die Liste auf Papier oder mit einem Computer, während andere ohne Pause weiter an den Rätseln arbeiteten.

Das Ergebnis der Forscher war, dass die Teilnehmer, die eine Pause mit dem Handy eingelegt hatten, unter den Pausen-Machern am wenigsten in der Lage waren, die Rätsel danach zu lösen. Die Anzahl der nach der Handy-Pause gelösten Rätsel war etwas gleich bei denen, die keine Pause gemacht hatten, aber weniger als bei den beiden anderen Sorten von Pausen-Machern.

„Handys können diesen Effekt haben. Denn selbst, wenn man nur sein Handy sieht, werden die Gedanken an das Überprüfen von Nachrichten, das Kontaktieren von Personen, an den Zugriff auf neue Informationen und vieles mehr auf eine bestimmte Art und Weise aktiviert, die anders ist, als wenn wir andere Bildschirme, wie den eines Computers, verwenden“, erklären die Forscher.

Für viele Leute scheint das keine gute Nachricht zu sein, weil es ihnen schwerfällt, sich von ihren Smartphones zu trennen. Selbst die Trennung von einem geliebten Menschen verursacht bei uns weniger Unruhe als die Trennung vom Handy. Das stellten die Forscher fest und erklärten, dass wir die emotionale Bindung zum Handy unterschätzt hätten. Sie sind der Meinung, dass das Handy nicht mehr ein einfaches Kommunikationsgerät sei. Es habe inzwischen bereits die Funktion eines Gefährten, genau gesagt, eines „stellvertretenden Gefährten“.

Die Forscher sagen: „Es wird immer üblicher, zwischen zwei oder drei Aufgaben nach dem Handy zu greifen. Es ist aber wichtig zu wissen, welche Kosten mit dem Erreichen dieses Geräts in jeder freien Minute verbunden sind. Das Handy macht es schwierig, die Aufmerksamkeit nach der Pause wieder auf die Arbeitsaufgaben zu lenken.“

So, wenn wir unsere Erschöpfung nicht vertiefen oder beschleunigen wollen, müssen wir wohl lernen, das Handy auch einmal zu ignorieren.

Zur Startseite

Das könnte Sie auch interessieren