Die Ziegelschnitzerei ist eine traditionelle Kunst in China. Sie entstand in der Shang- und Zhou-Dynastie (etwa 1600 bis 256 v. Chr.). In der Ming- und in der Qing-Dynastie erlebte die Kunst ihre Blütezeit.

Die Ziegelschnitzerei gehört mit den Holz- und Steinschnitzereien zu den drei Dekorationskünsten der Architektur Chinas. Im Altertum verwendete man bei der Ziegelschnitzerei die Tonziegel sowie hohle Ziegelsteine. Im Lauf der Zeit entwickelte die Ziegelschnitzerei ihren eigenen Stil.

Die Ziegelsteine im Kreis Xinchang in der Stadt Shaoxing in der Provinz Zhejiang sind charakteristisch dafür, dass sie mit dem Baustil in den Provinzen Jiangsu, Zhejiang und Anhui harmonisch verbunden sind. Yu Qiuhong aus Xinchang hat seit 2006 von ihrem Vater die traditionelle Kunst gelernt. Nach ein paar Jahren beherrschte sie die Kunstfertigkeit.

Mehrere Handwerker arbeiten ein bis zwei Jahre an einem Werk. Der Herstellungsprozess für die Ziegelschnitzerei ist kompliziert und benötigt mehr als 30 Schritte. Dazu zählen vor allem die Materialauswahl, das Brennen, das Gravieren und das Polieren. Das Gravieren ist am schwierigsten.

Die Ziegelsteine aus Xinchang dienen hauptsächlich zur Dekoration von äußeren Bauteilen. Auf den Steinen sind oft Bambus, Orchideen und Kinder mit dem Symbol für Glück, Edelmut sowie Freude zu sehen. Die Steine stellen die Kraft und Schönheit der chinesischen Architektur dar.

Im Jahr 2008 hat Yu ihre Firma für Ziegelschnitzerei gegründet. Ihre Steinprodukte dienen als Dekoration von inneren Bauteilen für Wände, Eingangshallen und Teetische. In den vergangenen Jahren sind die Bestellungen aus dem In- und Ausland deutlich gestiegen. Die Ziegelsteine aus Xinchang sind bereits zu einem Dekorationstrend in den Wohnungseinrichtungen geworden.

In der Hightech-Zone in Xinchang ist Yu Qiuhongs Museum für die Ziegelschnitzerei im Bau. Das Museum bietet die Möglichkeit, den Charme der traditionellen Kunst zu spüren und die Geschichte besser kennenzulernen.