Wuhan: Siebzigjähriger berichtet vom Wandel der Umwelt im Stadtbezirk

2019-10-02 11:00:00


Der Bezirk Qingshan liegt im Südosten der Stadt Wuhan und war früher Standort der Stahlfabrik Wuhan, die zu den ersten Stahlfabriken seit der Gründung der VR China gehörte. Der 72-jährige Hu Sheng lebt und arbeitet im Bezirk Qingshan. Er erlebt mit eigenen Augen den Wandel der Umwelt in Qingshan von wilder Natur über Fabrikschornsteine bis hin zu Grünanlagen und klarem Wasser.


Als Hu Sheng zehn Jahre alt war, zog er mit seinen Eltern in den Bezirk Qingshan. Die Entwicklung der Schwerindustrie hat die Umwelt des Ortes jahrelang schwer beeinträchtigt. In seiner Erinnerung war das Gebiet nah der Küste des Yangtse-Flusses damals voller Staub und Abwässern der Fabrik. Die Abwässer trübten den Yangtse.

Seit Jahren ist die Stadtregierung Wuhan aktiv dabei mit Maßnahmen zum Hochwasserschutz und zur Umweltsanierung die Umwelt in Qingshan aufzubessern, sagte Hu Sheng: „Man sagte damals, Gespenster trauen sich nicht einmal hierher. Dieses Gebiet war schwer verschmutzt. Die Luft war voller Staub und voller chemischer Abgase. Jetzt haben wir hier jeden Tag blauen Himmel und weiße Wolken. Die Umwelt wird besser.“


Das Sanierungsprojekt entlang der Flussküste Qingshans begann im Oktober 2013 und wurde im Juni 2017 abgeschlossen. Als eine der ersten Vorbildzone für Schwammstädte der VR China erfüllt die sanierte Flussküste mehrere Funktionen wie Hochwasserschutz, ökologische Umweltreparation und bietet zugleich einen Garten namens Qingshan mit einer Fläche von 1,36 Millionen Quadratmetern, einer Begrünungsrate von 80 Prozent. 2400 Tonnen Sauerstoff werden ausgestoßen. Die ehemalige schwer verschmutzte Industriezone ist zu einem schönen Erholungsgebiet für die Anwohner geworden. Hu Sheng sagte:„Am Abend strömen viele Anwohner hier her und sitzen an der Küste, um die schöne Landschaft zu genießen. Früher war hier eine Industriezone, die Leute wohnten in schlecht ausgestatteten Baubaracken. Jetzt sind alle Barackenzonen umgebaut und die Leute sind in die Hochhäuser umgezogen. Heutzutage haben die Menschen größere Anforderungen an die Lebensumwelt.“


Einen ähnlichen Wandel erlebt der Garten Daijiahu, der in der Nähe der Küste Qingshan liegt. Historisch hat der Garten einen Wandel vom See bis zum Staubberg, vom Staubberg bis zur Grube, von der Grube bis zum Müllhaufen, und endlich vom Müllhaufen bis zum See erlebt. Hu Sheng erinnert sich daran:„In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wohnten hier die Arbeiter der Stahlfabrik. Die Kohlenasche häufte sich in dem Daijiahu-See, dessen 666.670 Quadratmeter zu einem Aschenberg angefüllt worden sind. Der Wind hat den Staub auch in die Luft getragen. Bei Regen floss hier trübes Wasser. Erst später wurde entdeckt, dass die Asche von Kohle für die Produktion von Ziegeln verwendet werden kann. Viele Ziegelfabriken gruben illegal Asche aus und hinterließen tiefe Gruben. Darin häufte sich dann der Müll zu Bergen. Später leistete die Lokalregierung den Forderungen der Anwohner folge und hat aufgeräumt. Der Boden strahlte wieder grün. Heute steht an dieser Stelle der 500.000 Quadratmeter große Garten offen.


Der 72-jährige Hu Sheng hat als Arbeiter der Stahlfabrik Wuhan im Bezirk Qingshan sein Leben lang gearbeitet und sich für den Aufbau der VR China eingesetzt. Jetzt ist er ein Rentner, aber engagiert sich freiwillig als Reiseführer und erzählt von früher: „Als ich Kind war, sah ich, dass die Menschen wie meine Eltern hier fleißig arbeiteten. Als ich aufgewachsen bin, habe ich die Arbeit meiner Eltern fortgesetzt. Jetzt bin ich alt, ich möchte die Geschichte, und Entwicklung des Bezirks Qingshan erzählen und die Gefühle der normalen Menschen nachvollziehen.“

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