Sharing-Kleidung für Frauen und Männer

2019-09-30 08:00:00

Sharing-Fahrräder, Sharing-Regenschirme, Sharing-Powerbänke, Sharing-Cars… Was kann noch geteilt werden? Kleidung! Seit einigen Jahren ist Sharing-Kleidung unter jungen Chinesen und insbesondere Chinesinnen sehr beliebt geworden. Mehrere Online-Plattformen wie „YCLOSET“, „MS PARIS“ und „Meilizu“ konkurrieren miteinander und haben einen relativ stabilen Markt für sich erschlossen. Die Nutzerzahl der größten Plattform „YCLOSET“, die 2015 gegründet wurde, hat bereits 20 Millionen übertroffen.

Welche Kleidung kann man sich teilen? Alles Mögliche: vom Hochzeits- oder Festtagskleid, traditionellem chinesischem Etuikleid über preiswertes Modedesign aus Europa und den USA bis hin zu alltäglichen Kleidungsstücken, die um die hundert Euro kosten. Man wählt sich online die gewünschten Bekleidungsstücke und Accessories aus, lässt sie nach Hause schicken, meistens drei Stück auf einmal, und lässt sie in wenigen Tagen wieder abholen. Die Kleidungsstücke werden dann zu professionellen Reinigungsdiensten geschickt und warten auf ihre nächsten Kunden.

Die meisten Konsumenten von Sharing-Kleidung sind Studentinnen und Studenten. „Es ist sehr preiswert. Ich kann zwischen verschiedenen Stilen wechseln. Meine Kommilitonen sind immer ganz gespannt, wenn ich fast jeden Tag mit neuen Kleidungsstücken auftrete“, so kommentierte ein Nutzer in einer Sharing-Kleidung-App.

Vor kurzem ist ein Mini-Programm in der beliebtesten Chat-App der Chinesen, Wechat, online gegangen. Dabei handelt es sich um die erste Sharing-Kleidung-Plattform für Männer in China. Zhang Hao ist ein Student in Beijing. „Man braucht nur 999 Yuan zu zahlen, um insgesamt 72 Kleidungsstücke im Jahr probieren zu können. Für mich ist das viel preiswertiger als neue Kleidungen zu kaufen“, so argumentiert der junge Mann, der gerade für eine Jahreskarte ohne Kaution gezahlt hat.

Bis auf das Sharing-Geschäft kann man nun auch bei den mehreren großen Plattformen Bekleidung direkt kaufen. Liu Ting ist eine treue Nutzerin der Plattform „YCLOSET“. Sie hat bereits mehr als einhundert Kleidungsstücke gemietet und auch etwa zehn davon gekauft. „Es passiert oft, dass ich aus Impuls ein Kleidungsstück kaufe und es dann nach kurzer Zeit nicht mehr mag. Es ist vernünftig, dass ich ein Kleidungsstück zuerst für einige Zeit trage und dann entscheide, ob ich es wirklich brauche.“

Sharing-Kleidung ist ein Geschäft, das aus mehreren Kettengliedern zusammengesetzt ist wie Auswahl und Anschaffung von Kleidungen, Logistik, Reinigung und Abnutzungsbehandlung. Enorme laufende Kosten und Finanzierungsschwierigkeiten haben zu immer mehr Kundenärger geführt. Die Konsumenten beschweren sich über hohe Versandkosten, lange Lieferzeiten und schlechten Kundenservice.

Statistik zufolge lag die Gesamtsumme der Sharing-Wirtschaft in China im vergangenen Jahr bei drei Billionen Yuan RMB. In den kommenden drei Jahren wird noch ein Jahreswachstum von 30 Prozent erwartet. Wie kann Sharing-Kleidung weiterhin von dem großen Kuchen profitieren? Der Schlüssel zum Erfolg liegt in die Verbesserung des Nutzererlebnisses, so ein Branchenexperte.


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