Wissenschaftler erkundigen sich nach Herkunft kosmischer Strahlungen

2019-09-29 14:02:43

Ein chinesischer Satellit ist derzeit dabei, nicht nur nach unsichtbarer dunkler Materie zu suchen, sondern darüber hinaus die Herkunft der kosmischen Strahlungen zu erforschen. Dabei handelt es sich um hochenergetische Teilchenströme, die durch den Weltraum mit nahezu Lichtgeschwindigkeit reisen.

Ein internationales Team forscht zusammen mit dem China Dark Matter Particle Explorer (DAMPE), einem Forschungssatelliten, der auch als Wukong oder Affenkönig bekannt ist. Dabei wird eine präzise Messung des Spektrums der Photonen in kosmischen Strahlungen vorgenommen.

Das bislang vermessene Spektrum zeigt Wissenschaftlern zufolge einen großen Anstieg des Photonenflusses und anschließend wieder einen Rückgang, was die Existenz einer neuen spektralen Eigenschaft der kosmischen Strahlungen vermuten ließ, sagte Chang Jin, Chefwissenschaftler des DAMPE-Projekts und Direktor der Sternwarte Purple Mountain Observatory an der Chinesischen Akademie der Naturwissenschaften.

„Die jüngste Entdeckung ist von großer Bedeutung und kann den Wissenschaftlern dabei helfen, ein Verständnis über die Quelle und Beschleunigung der kosmischen Strahlungen in der Milchstraße zu gewinnen“, sagte Yuan Qiang, ein Forscher des DAMPE-Projekts.

Kosmische Strahlungen wurden im Jahr 1912 entdeckt und bleiben bis heute größtenteils ein Rätsel für die Menschheit. Bekannt ist nur, dass sie direkte Materieproben von außerhalb unseres Sonnensystems seien. Internationale Physiker machen sich nach wie vor Gedanken darüber, woher sie stammen und wie sie sich zu extrem hohen Energien beschleunigt haben.

Inzwischen sind sich Wissenschaftler darüber im Klaren, dass kosmische Strahlungen sich ausschließlich aus Atomkernen zusammensetzen. Alle Naturelemente im Periodensystem seien in den kosmischen Strahlungen vorhanden. Etwa 90 Prozent davon seien Atomkerne aus Wasserstoff. Weitere neun Prozent zählen zu Heliumatomkernen, während die schweren Elemente, Elektronen, Gamma-Strahlungen, Neutronen und Teilchen der Antimaterie den restlichen einen Prozent ausmachen.

Da die meisten Strahlen energiegeladen sind, werden ihre Wege oftmals von magnetischen Feldern abgelenkt. Auf ihrem Weg zur Erde werden sie so sehr durch die magnetischen Feldern der Galaxie, des Sonnensystems und auch der Erde beeinflusst, dass ihr Ursprung kaum mehr nachzuvollziehen ist.

Dennoch seien Wissenschaftler imstande, anhand der Beobachtung spektraler Signaturen der verschiedenartigen Elemente die Quelle der kosmischen Strahlungen indirekt zu erforschen.

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