Seidenstraßen-Initiative: China und Norddeutschland wollen engere Zusammenarbeit

2019-04-30 17:25:19
0502ndk

Bereits im Jahre 1731 legte das erste chinesische Schiff im Hafen von Hamburg an. Heute ist Hamburg nicht nur ein wichtiger Standort chinesischer Unternehmen, Investoren, Wissenschaftler und Studenten, sondern auch ein wichtiger Knotenpunkt der Seeverbindungen und Eisenbahnlinien im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative. Michael Westhagemann, Hamburgs Wirtschaftssenator sprach über die Eisenbahnlinie zwischen Hamburg und China, die schon seit 2008 bestehe. China sei darüber hinaus auch ein wichtiger Partner beim Seetransport vom Hamburger Hafen.

„Wenn man sich die aktuellen Zustände anschaut, können wir sagen, wir wickeln wöchentlich 36 Züge, sowohl einfahrende, wie auch ausfahrende Züge, ab und haben dadurch natürlich einen enormen Warenumschlag mit China heute schon, wenn man die Begrifflichkeit der Seidenstraße so nimmt. Man kann schon sagen, jeder dritte Container, der im Hafen abgewickelt wird, kommt aus China. Für uns ist es wichtig, dass unser Warenverkehr, sowohl zur Wasserseite, wie auch zur Schienenseite, gut funktioniert und, dass wir das hoffentlich in den nächsten Jahren noch ausbauen können. Deswegen ist es für mich auch wichtig, direkte Gespräche zu führen mit unseren Kunden in China. Ich freue mich natürlich, dass sie alle hier auch ihre Lokationen haben, aber wichtig ist es auch, immer im Dialog zu bleiben, um dann auch zu sehen, was entwickelt sich da perspektivisch. Deswegen sollte man nüchtern und ruhig diese Themen miteinander besprechen. Die chinesischen Waren sind auch weiterhin sehr willkommen hier im Hafen. "

Das Ammerland in Nordwestdeutschland ist bekannt für die Rhododendronkultivierung. Ein Gartenbauunternehmen aus der chinesischen Provinz Shandong hat 2012 zwei lokale Bauerhöfe übernommen und die Lehei GmbH gegründet, eine der größte Garten- und Landschaftsbaustandorte in Europa. Sie produzieren derzeit auf einer Fläche von ca. 60 Hektar vor allem ausgewählte Sorten von Rhododendron, Hybriden, Yakushimanum und Azaleen, sowie Flieder in hoher Qualität. Die jährliche Produktion auf den Containerflächen umfasst ca. 600.000 Pflanzen verschiedenster Sorten und Größen. Dabei werden der lokalen Bevölkerung Arbeitsmöglichkeiten geboten. Sven Knispel arbeitet nun bei der Lehei GmbH. Er sagte:

„Das China-Geschäft ist natürlich mittlerweile ein zweites Standbein für uns geworden. In der Sauregurkenzeit im Herbst/Winter, wo auch in Europa nichts los ist, können wir jetzt zwei drei Monate lang den Versand nach China machen. Also wir beobachten das Seidenstraßen-Projekt durchaus mit großem Interesse. Wir haben im Moment den Großteil unserer Waren in Seecontainern nach China geschafft. Das sind fünf bis sechs Wochen im Seecontainer, ohne Licht und ohne Wasser. Das ist für die Pflanzen natürlich eine Tortur. Wenn man das auf zwei, drei Wochen runterbrechen könnte, wäre das natürlich besser für die Pflanzen. Dann könnte man natürlich auch weitaus empfindlichere Kulturen als Rhododendron verladen und nach China verkaufen. Also man könnte dadurch natürlich das Sortiment erweitern und das würde uns natürlich die Möglichkeit geben, viel schneller auf Kundenanfragen und Bestellungen zu reagieren. Ich kann mir schon vorstellen, dass das nochmal das Geschäft beleben würde."

Christian Pegel, dem ehemaligen Infrastrukturminister von Mecklenburg Vorpommern, zufolge wurde die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland mit der Seidenstraßen-Initiative auf ein neues Niveau gehoben. Mehr Bereiche und größere Bevölkerungsteile sollten in Zukunft von der Seidenstraßen-Initiative profitieren.

„Ich würde es eher umgekehrt als eine Riesenchance für alle beteiligten sehen. Ich glaube, dass Menschen seit langem handeln, dass Menschen sagen, sie handeln vernünftig, reden und führen Dialoge. Das führt mehr zusammen als der Glaube, dass man sich anschweigt und dadurch irgendein Problem gelöst würde."

Übersetzt von Gao Mengyu

Gesprochen von Xuqi

Zur Startseite

Das könnte Sie auch interessieren