Der chinesische Staatskommissar und Außenminister, Wang Yi, hat am Samstag ein Telefongespräch mit US-Außenminister Antony Blinken über die chinesisch-amerikanischen Beziehungen und die Ukraine-Frage geführt.

Dabei sagte Wang, derzeit sei immer noch die oberste Priorität in den Beziehungen zwischen China und den USA, den von beiden Staatsoberhäuptern bei ihrem Videotreffen erzielten Konsens voranzutreiben und umzusetzen. China äußere große Besorgnis über die jüngsten Worte und Taten der US-Seite, die dem oben genannten Ziel zuwiderliefen.

Wang betonte, Taiwan sei ein unveräußerlicher Teil von Chinas Territorium, und die Taiwan-Frage sei Chinas innere Angelegenheit. Er forderte die US-Seite auf, zur wahren Bedeutung des Ein-China-Prinzips zurückzukehren, die Förderung und Unterstützung von Bewegungen für eine „Unabhängigkeit Taiwans“ einzustellen, sich nicht mehr in Chinas innere Angelegenheiten einzumischen und die Gesamtsituation der chinesisch-amerikanischen Beziehungen durch konkrete Maßnahmen zu sichern.

Beide Politiker tauschten zudem Meinungen über die Ukraine-Frage aus.

Blinken informierte die chinesische Seite über die Ansichten und Positionen der Vereinigten Staaten zur aktuellen Situation in der Ukraine. Wang erklärte dazu, die Ukraine-Frage sei kompliziert und betreffe nicht nur die Grundnormen der internationalen Beziehungen, sondern stehe auch in engem Zusammenhang mit den Sicherheitsinteressen verschiedener Parteien. China sei der Ansicht, dass die Ukraine-Krise im Einklang mit den Zielen und Grundsätzen der UN-Charta gelöst werden sollte, so Wang.

Die chinesische Seite ermutige zudem die USA, die NATO und die EU, gleichberechtigte Dialoge mit Russland zu führen und sich den Reibungen und Problemen zu stellen, die sich im Laufe der Jahre angesammelt hätten. Dies gelte auch dahingehend, den negativen Auswirkungen der kontinuierlichen Osterweiterung der NATO auf die Sicherheit Russlands Aufmerksamkeit zu schenken und sich um den Aufbau eines ausgewogenen, wirksamen und nachhaltigen europäischen Sicherheitsmechanismus nach dem Grundsatz der „Unteilbarkeit der Sicherheit“ zu bemühen, so der chinesische Außenminister weiter.