Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag das russische Angebot abgelehnt, die Verhandlungen in Weißrussland abzuhalten, und andere Städte wie Budapest und Warschau für Gespräche vorgeschlagen.
Selenskyj äußerte sich in einer Videoansprache auf seinem Telegram-Kanal, kurz nachdem der Kreml bekannt gegeben hatte, dass eine russische Delegation in Weißrussland eingetroffen sei und bereit sei, die Verhandlungen mit der Ukraine in der Stadt Gomel aufzunehmen.
„Wir sagen nein zu Minsk. Andere Städte können ein Ort der Begegnung sein“, sagte der Präsident. „Natürlich wollen wir Frieden, wir wollen uns treffen, wir wollen, dass der Krieg beendet wird. Warschau, Bratislava, Budapest, Istanbul, Baku - all das haben wir Russland vorgeschlagen“, fügte er hinzu.
Zuvor hatte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärt, dass eine Delegation mit Vertretern des Außenministeriums, des Verteidigungsministeriums und anderer Regierungsstellen in Belarus eingetroffen sei.
Am Sonntag teilte die Kiewer Stadtverwaltung in einer Erklärung mit, Kiew sei immer noch unter Kontrolle der ukrainischen Streitkräfte. Nach Angaben der staatlichen ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform gilt in Kiew bis Montag 8 Uhr Ortszeit eine Ausgangssperre, und der Verkehr von Privatfahrzeugen ohne Sonderausweise ist während dieser Zeit verboten.
Inzwischen habe Russland seinen Luftraum für Flugzeuge aus Lettland, Estland, Litauen und Slowenien gesperrt, auch für Transitflüge, teilte die staatliche Agentur für Luftverkehr des Landes am Sonntag mit. Die vier Länder hätten bereits früher Beschränkungen für russische Luftfahrtunternehmen eingeführt. Russlands Reaktion stehe im Einklang mit internationalem Recht, so die Agentur in einer Erklärung.
Einige europäische Länder, darunter Großbritannien, Bulgarien, die Tschechische Republik und Polen, hatten ebenfalls beschlossen, ihren Luftraum für Russland zu sperren.
US-Außenminister Antony Blinken hatte am Samstag zugesagt, dass die Vereinigten Staaten der Ukraine „tödliche Defensivwaffen“ im Wert von 350 Millionen US-Dollar zur Verfügung stellen werden, damit diese sich gegen die laufenden russischen Militäroperationen verteidigen könne.