Le Monde sollte sich entschuldigen

2021-04-04 19:42:48

Zheng Ruolin, ein Kolumnist der chinesischen Webseite für politische Nachrichten guancha.cn und Forscher am Shanghai Chunqiu Institute for Development and Strategic Studies hat vor kurzem in einem Kommentar eine Entschuldigung von der französischen Zeitung Le Monde gefordert.

Vor einigen Tagen hätte Le Monde einen Artikel veröffentlicht, in dem der chinesische Fernsehsender CGTN-Français beschuldigt wurde, einen französischen Journalisten „erschaffen“ zu haben, um „Chinas Xinjiang-Politik zu verteidigen“. Der Titel des Artikels sei sehr sensationell: „Als Chinas TV-Sender CGTN eine französische Journalistin aus dem Nichts erschuf ...“, mit dem Untertitel: „Jemand namens Laurène Beaumond legt die Sicht Beijings bezüglich der Uiguren und Taiwan in den offiziellen chinesischen Medien dar.“

Die Implikation sei natürlich, dass Beaumond im Sinne Beijing spreche und dass die Existenz dieser französischen Journalistin an sich in Frage zu stellen sei, wie Zheng Ruolin schrieb.

In den letzten Jahren habe es im französischen Journalismus die Tendenz gegeben, dass es nicht mehr darauf ankomme, ob die Nachrichten sachlich seien, sondern dass sie „politisch korrekt“ seien müssten. Diese „politische Korrektheit“ ist nach Ansicht Zheng Ruolins jedoch eine „französische politische Korrektheit“, die den Bedürfnissen der französischen Politik entspreche.

Im besagten Artikel von Le Monde wurde argumentiert, dass bei einer Überprüfung der bei der französischen Journalistenvereinigung registrierten Journalisten keine Person mit dem Namen Laurène Beaumont zu finden sei. Daraus schlussfolgerten die Autoren, dass die betreffende Person nicht existiere.

Nach weiteren Recherchen französischer Medien stellte sich jedoch heraus, dass Laurène Beaumont nicht nur existiert, sondern auch einen Abschluss an der französischen Universität für Journalismus vorweisen kann. Zheng Ruolin bemerkt, dass mit Le Figaro, sogar ein anderes französisches Medienunternehmen, ein persönliches Interview mit ihr geführt habe. Warum lässt sich der Name nun nicht auf der Liste der französischsprachigen registrierten Journalisten finden? „Weil sie ein Pseudonym benutzt; doch warum? Frankreich ist seit jeher dafür bekannt, enormen politischen und wirtschaftlichen Druck sowie weitere Methoden der Einflussnahme auf Journalisten auszuüben, die die Wahrheit sagen, vor allem, wenn diese anders oder sogar entgegengesetzt zu dem ist, was die französischen Mainstream-Medien sagen!“

„Was hat Beaumont gesagt? Ganz einfach, die Wahrheit, die Wahrheit!“

„Sie lebt seit sieben Jahren in China, darunter einige Zeit in Xinjiang, das sie gut kennt, weil sie 2014 einen Einheimischen in Urumqi geheiratet hat. In einem Interview mit Le Figaro sagte sie mit bewundernswertem Mut, dass sie die volle Verantwortung für ihren Artikel übernimmt, den sie selbst am 24. März auf eigene Initiative an das chinesische Fernsehen schickte und der einige Tage später in der Originalsprache veröffentlicht wurde, nachdem die chinesische Seite den Inhalt überprüft hatte. Sie übernimmt die volle Verantwortung für den Inhalt des Artikels. Um es in einem Satz zusammenzufassen: Es gab keinen Völkermord in Xinjiang.“

Weiter schrieb Zheng Ruolin: „Ich möchte hier ein Wort an diese mutige Journalistin richten: Bravo! Sie sind die mutigste Journalistin in den französischen Medien, die die Wahrheit sagt!“

„Die Tatsache ist, dass die französische Zeitung Le Monde gelogen hat…und allein dafür müsste sie sich entschuldigen“, so Zheng Ruolin weiter.

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