China veröffentlicht Faktenblatt zu Umweltschäden durch die USA

2020-10-23 10:13:08


Das chinesische Außenministerium hat am Montag ein neues Faktenblatt zu Umweltverfehlungen der Vereinigten Staaten veröffentlicht. Darin werden detailliert die Umweltsünden der USA in verschiedenen Bereichen skizziert.

In der Einleitung des Faktenblatts weist das Außenministerium auf die schlechte Erfolgsbilanz im Umweltbereich des am weitesten fortgeschrittenen Industrielands der Welt hin. So hätten die Vereinigten Staaten „nicht nur ihre innerstaatliche Umweltschutzpolitik rückgängig gemacht, sondern auch die Fairness, Effizienz und Effektivität der globalen Umweltpolitik ernsthaft untergraben“. Das Land müsse sich für seine Umweltsünden gegenüber der eigenen Bevölkerung und anderen Menschen auf der Welt rechtfertigen.

Im Folgenden finden Sie einen zusammengefassten Auszug aus dem Faktenblatt. Die Originalversion auf englischer Sprache können Sie hier nachlesen.

Treibhausgasemissionen

Die USA sind aktuell mit etwa 15 Prozent der weltweiten Kohlenstoffemissionen der zweitgrößte Emittent der Welt. In Bezug auf die Pro-Kopf-Emissionen gehören die USA seit langem zu den größten Kohlenstoffemittenten und verzeichneten 2017 rund 14,6 Tonnen Pro-Kopf-CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen, das 3,3-fache des weltweiten Durchschnitts und mehr als das Doppelte von China.

Klimawandel

Unter der Regierung von Präsident Donald Trump hat es in den Vereinigten Staaten einen massiven Rückschritt im Kampf gegen den Klimawandel gegeben. Die Trump-Regierung hat die globale Erwärmung wiederholt als Schwindel bezeichnet und den internationalen Konsens über den Klimawandel in Frage gestellt. Zudem hat sie den Clean Power Plan der Obama-Regierung abgeschafft, die Umweltbeschränkungen für die Entwicklung der Industrie für fossile Brennstoffe gelockert und klimapolitische Maßnahmen aufgehoben. Laut der New York Times wurden seit dem Amtsantritt der Trump-Regierung fast 70 wichtige Umweltrichtlinien rückgängig gemacht, widerrufen oder auf andere Weise rückgängig gemacht, während 30 zusätzliche Rücknahmen aktuell noch im Gange sind.

Auf internationaler Ebene haben die USA unter Trump zudem das Pariser Klimaabkommen offiziell gekündigt und die globale Klimazusammenarbeit damit ernsthaft untergraben.

Biologische Vielfalt

Die USA haben das Übereinkommen über die biologische Vielfalt nicht ratifiziert und sind auch nicht den drei wichtigen internationalen Protokollen zur biologischen Vielfalt beigetreten.

Schutz gefährdeter Arten wildlebender Tiere und Pflanzen

Am 12. August 2019 genehmigte die US-Regierung offiziell die Überarbeitung der wichtigsten Bestimmungen des Endangered Species Act, des Hauptgesetzes zum Schutz gefährdeter Arten, um rechtliche Hindernisse für kommerzielle Aktivitäten wie Bergbau sowie Öl- und Gasexploration in Lebensräumen wild lebender Tiere zu beseitigen. Dieser Schritt verringerte den Schutz gefährdeter Arten erheblich.

Handel mit Wildtieren

Die USA sind eines der größten Zentren für den Handel mit Wildtieren. Laut dem vom Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) veröffentlichten World Wildlife Crime Report entfielen zwischen 2005 und 2018 insgesamt 38,5 Prozent der weltweiten Beschlagnahme von Wildtieren auf Nordamerika.

Abfallwirtschaft

Als weltweit größter Exporteur von festen Abfällen und einer der größten Pro-Kopf-Verbraucher von Kunststoff haben die USA das Basler Übereinkommen über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und ihrer Entsorgung nicht ratifiziert, was die weltweite Bewirtschaftung und Kontrolle von Kunststoffabfällen behindert.

Chemikalienmanagement

Die USA haben drei wichtige internationale chemische Übereinkommen noch nicht ratifiziert und sind daher seit langem frei von Beschränkungen und Kontrollen, die in diesen Übereinkommen vorgeschrieben sind.

Bekämpfung der Wüstenbildung

Der Global Land Outlook zeigt, dass bewässertes Ackerland in den westlichen USA und Weiden in den zentralen und südlichen USA der Gefahr der Erosion ausgesetzt sind. Die ausstehenden Beiträge der USA zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung beliefen sich zwischen 1999 und 2019 auf insgesamt mehr als 3,058 Millionen Euro.

Waldbewirtschaftung

Von 1989 bis 2018 brachen in den USA insgesamt 2.210.546 Waldbrände aus, die 68.059.232 Hektar Land verbrannten, was einer jährlichen Zunahme der Anzahl der Brände um 0,6 Prozent und einer jährlichen Zunahme der verbrannten Fläche um 5,7 Prozent entspricht. In den letzten 30 Jahren betrug die Gesamtzahl der Waldbrände in den USA das 11,5-fache der in China, während das 10,9-fache an Fläche verbrannte.

Illegale Abholzung

Der Pro-Kopf-Holzverbrauch in den USA betrug 2018 rund 1,73 Kubikmeter, was fast dem Dreifachen des weltweiten Durchschnitts von 0,61 und dem Vierfachen des chinesischen Durchschnitts entspricht. Illegale Abholzung ist in den USA weit verbreitet. Statistiken des US Forest Service zeigen, dass die illegale Abholzung 10 Prozent des jährlich in den USA produzierten Holzes ausmacht, was enorme wirtschaftliche Verluste und schwere Schäden für die lokale Umwelt verursacht.

Wasserverschmutzung

In den USA sind die Wasserressourcen schlecht bewirtschaftet, die Infrastruktur für den Wasserschutz ist in einem schlechten Zustand und es kommt häufig zu Überschwemmungen und Dürren. Wasserquellen sind verschmutzt und die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist unzureichend.

Methanlecks

Der Schiefergasabbau in den USA hat zu einer großen Menge an Methangasleckagen geführt, was eine enorme Gefahr für die Umwelt darstellt. Im August 2020 nahm die US-Umweltschutzbehörde wesentliche Änderungen an ihren Vorschriften zum Methanleckmanagement vor, wodurch die Anforderungen an Öl- und Gasminenunternehmen weiter gelockert wurden.

Quelle: German.people.cn

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