CDC-Chef: Großer Pandemieausbruch in USA auf zögernde Erkenntnis des neuartigen Coronavirus aus Europa zurückzuführen

2020-07-30 10:58:44

Washington

Am Dienstag hat der Chef des amerikanischen Epidemiepräventionszentrums (CDC), Robert Redfield, in einem Interview mit dem US-Radiosender ABC zum ersten Mal zugegeben, dass der große Ausbruch der COVID-19-Pandemie in den USA auf ein langsames Erkennen der Trump-Regierung der Corona-Virus-Bedrohung aus Europa zurückzuführen sei.

Redfield fügte hinzu, die Verbreitung des Virus von Europa in die USA sei vor der Erkenntnis des Problems aufgetreten. Bis zur Erlassung des Reiseverbots gegenüber Europa durch die US-Regierung könnten wahrscheinlich innerhalb von zwei bis drei Wochen täglich 60.000 Menschen aus Europa in die USA gereist sein. Dies sei der Hauptgrund des Pandemieausbruches in den USA.

Laut einem Analysebericht des CDC vor kurzem haben die USA ab dem 13. März 2020 ein Reiseverbot gegenüber europäischen Ländern verhängt. Allerdings bis 8. März hat sich das neuartige Coronavirus bereits in vielen Wohnvierteln im Bundesstaat New York verbreitet. Bis zum 15. März war das Virus in mehreren amerikanischen Gebieten, darunter auch im Bundesstaat Washington zu finden.

Gleichzeitig meinte Redfield im Interview, dass die US-Bundesregierung und das Gesundheitsministerium bei der Pandemiebewältigung viele Fehler gemacht hätten. Die Bemühungen um eine richtige Bewertung der Pandemiesituation seien gescheitert. Allerdings sagte er auch, mit vereinigten Kräften und gemeinsamen Bemühungen könne man die Pandemie besiegen. Unter den gegenwärtigen Umständen gelte das Tragen der Atemschutzmaske als die beste Präventionsmethode.

Meldungen der amerikanischen Medien zufolge hat sich Redfield hinsichtlich des Schulstarts im Herbstsemester verhältnismäßig radikal benommen. In einem Interview am 24. Juli sagte er : „Jetzt ist es keine Konfrontation zwischen der öffentlichen Gesundheit und Schule oder Wirtschaft, sondern ein Kampf innerhalb der öffentlichen Gesundheit.“

Allerdings sind laut Statistiken die Coronavirus-Infektionen der amerikanischen Kinder stets gestiegen. Die Ziffern erreichen bereits beinahe das Niveau der Patienten im Alter von über 65 Jahren. Der Anteil von Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren an den Gesamtinfektionen ist höher als der von kleinen Kindern. Viele Schulen haben bereits angekündigt, trotz eines Verlustes der finanziellen Unterstützung durch die Bundesregierung das Dekret von Trump zu einem Schulwiederstart nicht verfolgen zu wollen.

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