„The Guardian“: US-Monopolankauf von Remdesivir stößt auf Kritik

2020-07-03 12:53:02

London

Die USA haben fast alle produzierten Dosen des Arzneimittels Remdesivir zur Behandlung von COVID-19-Patienten monopolistisch angekauft, was weltweit auf Kritik von Experten und sogar Regierungsvertretern gestoßen ist.

Wie die britische Zeitung „The Guardian“ am 30. Juni weiter berichtete, habe die US-Regierung Aufträge zum Ankauf von mehr als 500.000 Dosen von Remdesivir erteilt. Dies entspreche der gesamten Produktion des Medikaments von Juli sowie 90 Prozent der Produktion von August und September.

Diese Handlungsweise der USA sei nicht nur auf die drastische Zunahme der Infektionen und Todesfälle in den USA zurückzuführen, sondern auch auf Washingtons „America First“-Politik angesichts der globalen Pandemiesituation, so „The Guardian“.

Dem Artikel zufolge sagte der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau, dieses anhaltende Vorgehen der USA könne unerwartete negative Auswirkungen hervorrufen.

Am 1. Juli zitierte „The Guardian“ Alice Motion, Professorin der Chemiefakultät der Universität von Sydney, die die Vorgehensweise der USA als „große Sorge“ bezeichnete. „Wir sollten sicherstellen, dass so etwas bei einem Impfstoff nicht passieren kann. Ein Impfstoff sollte Menschen auf der ganzen Welt zur Verfügung stehen“, so Motion.

Remdesivir ist ein von einem US-Pharmaunternehmen hergestelltes Medikament, das gegen Ebola getestet wurde und potenziell auch gegen das neuartige Coronavirus helfen kann. Die USA und einige andere Staaten haben die Nutzung von Remdesivir zur Behandlung von COVID-19-Patienten genehmigt. Einigen Studien zufolge ist die Heilwirkung von Remdesivir jedoch begrenzt.

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