Austritt der USA aus der WHO international kritisiert

2020-05-31 19:30:05

US-Präsident Donald Trump hat am Freitag in Washington den Austritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation WHO verkündet. Die bisher an die WHO gezahlten Gelder sollten künftig in „andere weltweite Gesundheits-Bedürfnisse“ fließen, so der US-Präsident. Seine diesbezügliche Rede ist in den vergangenen zwei Tagen international kritisiert worden.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und Josep Borrell, der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, haben am Samstag in einer gemeinsamen Erklärung die Unterstützung der EU für die WHO im Kampf gegen die weltweite COVID-19-Epidemie bekräftigt und die USA dazu aufgefordert, noch einmal die Entscheidung über den Austritt aus der WHO zu überdenken.

Der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn twitterte am Samstag, dass Trumps Schritt „eine enttäuschende Gegenreaktion für die internationale Gesundheit“ sei.

Der deutsche Außenminister Heiko Josef Maas hat am Samstag auch die US-Entscheidung kritisiert. Während der gegenwärtigen COVID-19-Epidemie sei der Schritt der USA ein „falsches Signal in der falschen Zeit“. Es sei wie die Dummheit, dass man einen Staudamm bei starken Regen abbauen würde, so Maas.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagte, Washington habe dem internationalen Rahmen für die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen „einen Schlag versetzt“, zu einem Zeitpunkt, an dem die Welt ihre Kräfte vereinen müsse. Durch die schlechte Leistung des hygienischen Systems der USA hätten die USA kein Recht, über die führende Rolle im hygienischen Bereich zu reden.

Ein Sprecher des britischen Gesundheitsministeriums sagte auch am Samstag, das Coronavirus sei eine globale Herausforderung. Großbritannien habe keine Pläne, die Finanzierung der WHO zu stoppen, die eine wichtige Rolle bei der Führung der globalen Gesundheitsreaktion zu spielen habe.

Zur Startseite

Das könnte Sie auch interessieren