Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat während einer Pressekonferenz die zahlreichen biologischen Labors der USA in der Nähe von China und Russland erwähnt. Die Welt wird sich besorgt fragen, wofür die Vereinigten Staaten von Amerika im Ausland biologische Labors errichten?
Pentagon-Angaben zufolge haben die USA in der Umgebung von Russland und China insgesamt 15 biologische Labors. Russland spricht von noch mehr derartigen US-Labors in mindestens 27 Ländern in der Umgebung von der damaligen Sowjetunion. Allein in der Ukraine haben die USA 15 biologische Labors. Drei weitere befinden sich in Georgien. Dem russischen föderalen Sicherheitsrat zufolge verfügen die USA weltweit über mehr als 200 derartige Labors.
Ihre Forschungsbereiche reichen von Krankheitsübertragungen durch Insekten, Genforschung und biologische Vielfalt für militärische Anwendungen. In manchen Laborstandorten kam es in der Vergangenheit sogar zum Ausbruch der Masern.
Das russische Außenministerium erklärte im April, das Pentagon habe mit der Ausrede, biologischen Terrorismus zu bekämpfen, in der Nähe von Russland bifunktionale Labors errichtet. In Drittländern hätten die USA wohl ähnliche Labors, um gefährliche Krankheitserreger zu erforschen, erklärte eine Ministeriumssprecherin. Das Pentagon habe Georgien aufgefordert, den US-Labors zu erlauben, ihre Forschungsbereiche auszudehnen. Der russische Präsident Wladimir Putin stellte die Absicht der USA in Frage, Blutproben von Russen und RNA-Proben zu sammeln.
Ukrainische Beobachter haben Bedenken, dass die Labors militärischem Zwecken dienen und dadurch die Sicherheit der öffentlichen Gesundheit in der Ukraine gefährden könnten. Die ukrainische Opposition verlangt etwa, gegen die 15 US-Labors zu ermitteln.
Laut Medienberichten stehen die biologioschen Labors im Übersee ausschließlich unter der Kontrolle des US-Militärs. Sie betreiben viele Forschungsprojekte, die auf US-Boden verboten sind. Chinas Militärexperte Cao Weidong erklärte, die Welt sei berechtigt zu wissen, ob die Labors, die Gesundheit der Menschheit bedrohen könnten, zumal die Forschungseinrichtungen alle geheim seien.
Die Zeitung “USA Today” berichtete, es gebe seit 2003 Hunderte Unfälle durch menschliches Versagen in US-Labors. Diese können laut der Zeitung direkt zu tödlichen Infektionen führen. Amtlichen Statistiken zufolge gab es in den vergangenen zehn Jahren mehr als 400 Unfälle in P3-Labors der USA.
Im Juli 2019 wurde die größte Forschungseinrichtung des US-Militärs für biologische Waffen von dem US-Zentrum für Krankheitskontrolle und -prävention (CDC) geschlossen. Es gebe Unzulänglichkeiten bei den Vorkehrungsmaßnahmen in dem Labor, begründete das CDC.
Dokumente offenbaren, es gab in der ersten Hälfte 2014 drei Sicherheitsunfälle in US-Labors: Einmal wurde Anthrax nicht stirilisiert. Einmal wurde ein weniger pathogener Grippenerreger mit hoch gefährlichen H5N1-Erregern gemischt. Der dritte Fall war die Entdeckung eines seit 60 Jahren im Lager liegenden Pocken-Erregers.
Auch vor 2014 waren ähnliche Vorfälle keine Seltenheit. Aus Sicherheitsbedenken legten die USA im Oktober 2014 viele Genmanipulationsprojekte auf Eis. Im Februar 2019 nahm die US-Regierung jedoch eine seit Jahren verbotene gefährliche Genveränderung heimlich wieder auf, um die Vogelgrippe H5N1 auf weitere Säugetiere übertragbar zu machen.
Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Geng Shuang verlangte unterdessen von den USA eine eindeutige Erklärung zu ihren gefährlichen Labors in der Nähe von Russland und China. Die USA sollten die Bedenken der internationalen Gemeinschaft und die Sicherheit der lokalen Bevölkerung ernst nehmen und die Besorgnis der Welt beseitigen, sagte der Sprecher.