COVID-19: Lancet-Chefredakteur kritisiert Verschwörungstheorien

2020-05-02 16:56:52

Beijing/London

Der Chefredakteur der britischen medizinischen Fachzeitschrift “The Lancet”, Dr. Richard Horton, hat die Verschwörungstheorien bezüglich des neuartigen Coronavirus kritisiert.

In einem Video-Gespräch mit der China Media Group (CMG) bezeichnete Dr. Horton am Freitag die Gerüchte rund um das Coronavirus als “lächerlich”. Man müsse den Ursprung des Virus erkennen und mit wissenschaftlicher Haltung erforschen, während die Verschwörungstheorie unser Denken störe und somit der Epidemiebekämpfung schade. Der Einfluss falscher Informationen sei teilweise genauso folgenschwer wie der des Virus.

Ferner äußerte der Lancet-Chefredakteur seine Enttäuschung über die US-Politiker, die die Verschwörungstheorien herausposaunt, manche Therapien ohne klare Beweise unterstützt sowie andere Länder oder Organisationen attackiert hätten. Diese Handlungsweise sei nutzlos. Stattdessen müsse die Zusammenarbeit intensiviert werden, um den Herausforderungen der Epidemie zu begegnen. Mit einer Unterscheidung von Ländern und Bevölkerungen könne in diesem Zusammenhang dieser Bedrohung für die ganze Menschheit nicht effektiv begegnet werden.

Zudem würdigte Dr. Horton die chinesischen Erfahrungen während der Epidemiebekämpfung, darunter die Errichtung von mobilen Krankenhäusern. Diese innovative Maßnahme diene dazu, die normalen Krankenhäuser zu schützen und die Infizierten effektiv unter Quarantäne zu stellen. Davon könnten die anderen Länder der Welt lernen.

Nicht zuletzt erklärte der Lancet-Chefredakteur, bereits am 30. Januar 2020 habe die WHO die Epidemie zum “Gesundheitsnotfall mit internationaler Tragweite” erklärt und damit weltweit Alarm geschlagen. “Unglücklicherweise haben viele Länder die Vorwarnung nicht ernstgenommen, was mehrere hunderttausend Tote zu Folge haben könnte. Dies könnte eigentlich vermieden werden.

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