Außenministerium: China lehnt Schuldvermutung entschieden ab

2020-04-30 11:21:59

Le Yucheng im Interview mit dem US-amerikanischen Hörfunk- und Fernsehnetwork NBC

Le Yucheng im Interview mit dem US-amerikanischen Hörfunk- und Fernsehnetwork NBC

Beijing

China lehnt die auf einer Schuldvermutung basierende internationale Untersuchung, die Politisierung der internationalen Untersuchung und die Stigmatisierung Chinas entschieden ab. Dies sagte Le Yucheng, stellvertretender Außenminister Chinas, in einem Exklusivinterview mit NBC am Dienstag.

In einer gemeinsamen Erklärung maßgeblicher Experten, die in der weltweit führenden medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht wurde, sei darauf hingewiesen worden, dass das Covid-19 aus der Natur und nicht durch künstliche Synthese entstanden sei, sagte Le. Einige Politiker beständen jedoch darauf, dass das Virus aus dem Labor in Wuhan stamme. Dies sei doch lächerlich. Man solle Experten vertrauen, nicht Politikern. Man solle die Wissenschaft respektieren, nicht die Verschwörungstheorie.

Le Yucheng sagte ferner, dass man im Hinblick auf internationale Untersuchungen offen und ehrlich sei und den Forschungsaustausch zwischen Wissenschaftlern unterstütze. Man sei dagegen, China ohne Beweise auf die Anklagebank zu setzen, von vornherein Schuld anzunehmen und dann durch die sogenannte internationale Untersuchung nach Beweisen zu suchen.

Le Yucheng sagte auch, dass beide Länder im entscheidenden Moment der Bekämpfung der Epidemie ihre Kontroverse auf Eis legen und einheitlich den gemeinsamen Feind, nämlich das neuartige Coronavirus bekämpfen sollten. Es sei gesetzlich grundlos und unvernünftig, China zur Rechenschaft zu ziehen. Le Yucheng fügte hinzu, dass die beiden Seiten zunächst den von den beiden Staatsoberhäuptern erzielten Konsens umsetzen und gemeinsam die Beziehungen zwischen China und den USA auf der Grundlage von Koordination, Kooperation und Stabilität fördern sollten. Man solle die regelmäßige Kommunikation zwischen den Staatsoberhäuptern beider Länder sowie den Dialog und die Koordination zwischen den zuständigen Abteilungen beider Länder aufrechterhalten, die praktische Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten in verschiedenen Bereichen vertiefen und außerdem die internationale Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern bei der Seuchenbekämpfung in multilateralen Bereichen stärken. Man solle China nicht stigmatisieren, die Pandemie nicht politisieren und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern nicht beeinträchtigen. Man solle die Pandemie nicht für einen Nullsummenwettbewerb nutzen.

Als Antwort auf das Argument, dass die USA die Spenden an die Weltgesundheitsorganisation eingestellt haben, weil die WHO und China sich zu naher stehen würden, sagte Yue Yucheng, dass es von den USA unvernünftig sei, die Finanzierung für die WHO auszusetzen. Im kritischen Moment des gegenwärtigen Anti-Pandemie-Kampfes sollten die USA ihre Anstrengungen auf den Kampf gegen die Pandemie konzentrieren, anstatt ihr Feuer auf die WHO zu richten, die den internationalen Kampf gegen die Pandemie koordiniere, so der stellvertretende Außenminister Chinas.

Zur Startseite

Das könnte Sie auch interessieren