​Wang Yi gibt Exklusivinterview mit stellvertretender Chefredakteurin von Reuters

2020-02-16 18:26:19

Berlin

Der chinesische Außenminister Wang Yi hat am Freitag in Berlin ein Sonderinterview mit der stellvertretenden Chefredakteurin von Reuters, Alessandra Galloni, gegeben. Er beantwortete dabei Fragen darüber, ob China eine Bedrohung für die USA darstelle, warum die Vereinigten Staaten Druck auf Huawei und China ausgeübt hätten sowie Fragen über den Kampf Chinas gegen die Coronavirus-Epidemie.

Wang Yi sagte, China sei bereit, auf Grundlage der fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz langfristig stabile freundschaftliche und kooperative Beziehungen mit den Vereinigten Staaten aufzubauen und zu entwickeln. Dies sei die etablierte Politik Chinas. Die USA übten hingegen ständig Druck auf China aus und neigten dazu, China zu kritisieren und zu verleumden.

Wang Yi sagte, dass die US-Seite nationale Kräfte und sogar ihre Verbündeten mobilisiert habe, um konzentriert Druck auf Huawei auszuüben –wahrscheinlich weil Huawei sich so gut entwickelt habe. Die US-Seite könne die Tatsache nicht akzeptieren, dass sich Unternehmen anderer Länder in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Technologie besser entwickelten als ihre eigenen. Dies sei ihr insgeheimer Gedanke: Sie wollten nicht, dass sich andere Länder gut entwickelten und die Unternehmen anderer Länder größer und stärker würden.

Im Zusammenhang mit dem Ausbruch der Epidemie durch das Coronavirus COVID-19 in China sagte Wang Yi, dass der plötzliche Ausbruch eine ernsthafte Herausforderung für China und die Welt bedeute. Aber die chinesische Regierung und das chinesische Volk hätten sich bewährt und mit ihren eigenen Anstrengungen und Opfern den Respekt sowie die Anerkennung der internationalen Gemeinschaft gewonnen.

Zur nordkoreanischen Atomfrage sagte Wang, der Schlüssel zur Lösung der Situation sei nicht die Frage, ob China Geduld habe, sondern ob es zwischen den USA und Nordkorea Aufrichtigkeit zur Zusammenarbeit gebe. Chinas Position sei konsequent und klar. China setze sich für die atomare Abrüstung der Koreanischen Halbinsel durch Dialoge ein, während gleichzeitig Frieden und Stabilität gewährleistet werden müssten. In diesem Prozess sollten die Anliegen Nordkoreas berücksichtigt werden.

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