Wie schützt man sich vor dem Coronavirus aus Wuhan?

2020-01-28 20:09:01

Auch in Deutschland wächst die Sorge vor dem Virus aus Wuhan. Es gibt den ersten bestätigten Krankheitsfall, im Kreis Starnberg in Bayern. Mit ein paar importierten Krankheitsfällen war laut dem renommierten Robert Koch Institut (RKI) auch zu rechnen. Anlass zur Sorge besteht jedoch noch nicht: „Das Risiko für die Bevölkerung in Deutschland schätzt das RKI zurzeit als gering ein“, heißt es in den offiziellen Informationen des Instituts vom 27. Januar 2020.

Das Virus mit der wissenschaftlichen Kurzbezeichnung 2019-nCoV gehört wie SARS und MERS zur Familie der Corona-Viren, ist aber nach derzeitigem Kenntnisstand wesentlich weniger gefährlich.

Angesichts der in Deutschland wahrscheinlich auch in Zukunft geringen Fallzahlen sind dort wohl keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen notwendig, sofern niemand im persönlichen Umfeld erkrankt ist.

Das Coronavirus aus Wuhan wird offenbar über Tröpfchen übertragen. Niesen, Husten, Küssen, Händeschütteln und Nähe an sich, sind also ein potentielles Risiko. Und ein Vermeiden von überflüssigen Reisen und Aktivitäten somit die beste „Medizin“.

Aber nicht jeder kann Zuhause bleiben. Wer unterwegs angehustet wird und nicht geschützt ist, kann erkranken, obschon die Ansteckungswahrscheinlichkeit rechnerisch extrem gering ist.

Wer kontaminierte Oberflächen anfasst, kann sich anschließend selbst infizieren durch Berühren der Augen, der Nase oder des Mundes. Wir alle fassen uns täglich Hunderte Male ins Gesicht, meist unwillkürlich und ohne Konsequenzen.

Kann denn eine Mund-Nasenmaske oder eine Brille vor den Viren schützen? Nicht 100-prozentig. Denn meist kann noch Luft mit Partikeln vorbeiströmen.

Aber, wenn man selbst erkältet ist oder hustet, bekommen die Mitmenschen durch den eigenen Mundschutz auch weniger von den Erregern ab. Und, wenn alle Masken tragen, sind alle wesentlich besser geschützt.

Es gibt noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Sind Nase und Mund geschützt, können wir mit unseren Händen dort nicht Viren und Bakterien aus Versehen hinbringen. Damit sind wir bei der, nach dem Zuhausebleiben, wichtigsten Schutzmaßnahme: dem Waschen. Wenn man unter Menschen war, sollte man sich zunächst daheim die Hände und danach auch einen Teil der Unterarme waschen. Dann sollte man sich das Gesicht waschen, dass man ja unwillkürlich häufiger angefasst hat.

Laut Experten empfiehlt sich ein mindestens 30-sekündiges Händewaschen mit lauwarmen Wasser und normaler Seife. Auch der Dreck unter den Fingernägeln sollte entfernt werden.

Desinfektionsmittel können bei einem Kontakt mit Kranken oder sehr vielen Menschen ratsam sein.

Jedem muss allerdings klar sein, dass er nach einem Spaziergang nicht unbedingt gleich seine Kleidung im heimischen Kamin verbrennen muss, obwohl das eine zuverlässige Methode ist, um Viren zu killen.

Grundsätzlich vertragen Viren keinen hochprozentigen Alkohol. Aber bitte nicht gleich den Boden mit dem guten alten Grappa wischen! Gemeint ist spezieller Reinigungsalkohol.

Nach dem Reinigen Zuhause zu lüften, ist ratsam. Und zum Durchatmen einmal die eigenen vier Wände zu verlassen, tut der psychischen Gesundheit gut, sofern man Menschenmengen meidet. Wer hustet oder niest und keine Maske trägt, sollte Mund und Nase mit einem Tuch, einem Ärmel oder gebeugten Ellbogen schützen.


Nils Bergemann

Zur Startseite

Das könnte Sie auch interessieren