Qinhuangdao entwickelt wich zu Chinas größtem Kohle-Hafen

    2008-01-09 15:59:16                cri

Im Hafen der nordchinesischen Küstenstadt Qinhuangdao in der Provinz Hebei wurden 2006 eigenen Angaben zufolge mehr als 200 Millionen Tonnen Frachtgüter umgeschlagen. Ein Großteil davon, rund 190 Millionen Tonnen, entfiel dabei auf Kohle. Dies entspricht fast der Hälfte des Gesamtvolumens an Kohle, das 2006 in chinesischen Häfen umgeschlagen wurde. Der Hafen von Qinhuangdao hat sich somit zu einem wichtigen Kohlehafen des Landes entwickelt.

Der Bau von Küstenhäfen in China dient im Wesentlichen dem Transport von Kohle und Containern sowie von importiertem Eisenerz und Getreide. Auch für die RoRo-Schiffahrt, also für Transportschiffe mit befahrbarem Deck, sowie für die Hochseeschiffahrt sind solche Häfen von Bedeutung. Großer Wert wird dabei auf den Bau von Container-Transportsystemen gelegt. Die chinesische Regierung legte in dieser Hinsicht ein spezielles Augenmerk auf den Bau von Containerhäfen für Hochseeschiffe in den Küstenstädten Dalian, Tianjin, Qingdao, Shanghai, Ningbo, Xiamen und Shenzhen. Gleichzeitig wurde der Bau von Hafenanlagen für den Kohletransport intensiviert und mehrere neue Kohleumschlaghäfen fertiggestellt. Der landesweit größte dieser Häfen befindet sich in Qinhuangdao, direkt an der Grenze der Provinz Hebei zur benachbarten Provinz Liaoning. Zum Einzugsgebiet des dortigen Hafens gehört die Region des Städtedreiecks Shenyang, Beijing und Tianjin. Qinghuangdao kann von diesen drei Städten aus bequem über die Autobahn erreicht werden. Die geographische Lage des Hafens wird aufgrund der positiven Wirtschaftsentwicklung in Nord- und Nordostchina bei der Standortwahl der Unternehmen immer wichtiger. Mit Qinghuangdao verfügt die Provinz Hebei in der Bohai-Bucht über einen mittelgroßen Hafen, in dem bereits ähnlich viel Fracht umgeschlagen wird wie in Dalian. Wang Santang, Parteisekretär der Stadt Qinhuangdao, geht davon aus, dass die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und des Hafens weiter positiv ausfallen wird:

"Es gibt viele Städte, die um einen Hafen herum entstanden sind. Die Entwicklung eines Hafens kurbelt auch die Wirtschaft der jeweiligen Stadt an. Umgekehrt fördert das Wachstum der Stadt mit Sicherheit die Weiterentwicklung des Hafens. In Qinhuangdao wollen wir diese Synergien nutzen. Wir verfolgen ein Konzept, das eine gemeinsame Entwicklung von Hafen und Stadt anstrebt, um eine Wechselwirkung herbeizuführen."

Qinghuangdao verfügt zwar nicht über einen Hafen für große Containerschiffe, aber für den innerchinesischen Schiffsverkehr ist er von zentraler Bedeutung. Der Hafen ist vor allem für den Kohlehandel von großer Wichtigkeit.

Lin Wending, stellvertretender Generaldirektor des Unternehmens der Hafen-Gruppe Qinhuangdao, verwies vor der Presse auf die konkreten Zahlen aus dem Jahr 2006:

"In China wurde im Jahr 2006 mehr als 45 Prozent der auf dem Seeweg transportierten Kohle im Hafen von Qinhuangdao umgeschlagen. Somit ist dieser Hafen der wichtigste Knotenpunkt für den Kohletransport von Nord- nach Südchina."

Auf dieser Basis wird die Umschlagskapazität für das vergangene Jahr auf 200 Millionen Tonnen Kohle geschätzt, auch dank der sich bereits in Betrieb befindlichen sechs neuen Anlegestellen.

Der Hafen in Qinhuangdao besteht grundsätzlich aus zwei Teilen, die als das östliche und das westliche Hafengelände bezeichnet werden. Im östlichen Hafengelände wird in erster Linie Kohle abgefertigt. Als Knotenpunkt für den Kohletransport von Nord nach Süd verfügt Qinhuangdao über insgesamt 21 Ankerplätze, die speziell für den Kohleumschlag gebaut wurden. Dort ist prinzipiell eine Jahresumschlagskapazität von 200 Millionen Tonnen Kohle möglich, dazu können 20.000 Tonnen Güterzüge im sogenannten RoRo-Verkehr entladen und Schiffe von mehr als 150.000 Bruttoregistertonnen vor Anker abgefertigt werden. Außerdem gibt es auf diesem Hafengelände die größte Kohlelagerstätte der Welt mit einer Gesamtfläche von 25 Millionen Quadratmetern und einem maximal Volumen von 10,4 Millionen Tonnen. Die Hafenverwaltung hat im abgelaufenen Jahr angekündigt, das Kohleterminal des Hafengeländes stufenweise auszubauen. Geplant sind zwei neue Hafenquais für Schiffe mit 50.000 Bruttoregistertonnen. Für Schiffe mit 100.000 beziehungsweise 150.000 Bruttoregistertonnen soll ebenfalls jeweils ein neuer Ankerplatz gebaut werden.

Der Stückgutsektor ist ebenfalls ein großer Geschäftsbereich des Hafens in Qinhuangdao, dem äußerst optimistische Umschlagprognosen vorhergesagt werden, und für den deshalb ein halbes Hafengelände bereitsteht. Dazu sagte Lin Wending, stellvertretender Generaldirektor des Unternehmens der Hafen-Gruppe Qinhuangdao:

"Hinsichtlich des Stückgutumschlags ist Qinghuangdao ebenfalls landesweit führend. Daher wird der Hafen auch von dem Stückgutsektor geprägt. Nach jüngsten Angaben einer britischen Fachzeitschrift belegte der Hafen Qinhuangdao im Jahr 2006 mit einem Gesamtvolumen von 190 Millionen Tonnen trockenem Massengut weltweit den ersten Platz hinsichtlich des Stückgutumschlags. Beim Umschlag von trockenem Massengut legen wir großen Wert sowohl auf die technische Erneuerung, als auch auf den Schutz der Umwelt des Hafengeländes. Wir sorgen dafür, dass die Gesamtmenge an trockenem Massengut einen weiteren Anstieg verzeichnen kann und die Luftqualität rund um den Hafen trotzdem garantiert wird."

Angaben der Hafenverwaltung zufolge werden durch den weiteren Ausbau die höchsten Umschlagprognosen für Stückgut erreicht oder sogar noch übertroffen. Die Investitionen entwickelten sich bereits auf einem noch nie dagewesenen Niveau. Der Mehrwert steigt in starkem Maße an. Dasselbe gilt auch für die Funktionalität des Hafens für die nordchinesische Wirtschaft. Der florierende Umschlag im vergangenen Jahr stützte sich auf Erze, Getreide, Düngemittel und Zement. Beim sonstigen Stückgut bleibt der Aufwärtstrend bestehen. Hier wurde im abgelaufenen Jahr eine Zunahme von vier Prozent auf 50 Millionen Tonnen verzeichnet. Trotz des Drucks auf die Fertigungsindustrie in Nordchina besteht auch für die Herstellung von Stahl, Metall, Papier und Chemie weiterhin eine große Nachfrage nach Erzen, Mineralstoffen und Konzentraten. Vor allem der Bord-zu-Bord-Umschlag verzeichnete, dank der höheren Frequenz von Paketdiensten aus in- und ausländischen Häfen wie Hongkong, Shanghai, Sydney oder Pusan, einen Anstieg. In diesem Zusammenhang ist besonders erwähnenswert, dass der Hafen Qinhuangdao inzwischen auch über einen zollfreien Bereich verfügt. Dadurch ist es für ausländische Investoren nicht nötig, eigene große Lagerhallen zu unterhalten.

Die Hafenverwaltung rechnet überdies damit, dass auch andere Häfen an der Küstenlinie der Provinz Hebei von der schnellen Entwicklung profitieren können. Dazu noch einmal Lin Wending, stellvertretender Generaldirektor des Unternehmens der Qinhuangdaoer Hafen-Gruppe:

"Der Hafen Qinhuangdao spielt überdies eine Vorreiterrolle. Es ist durchaus eine beträchtliche Aufgabe, die Entwicklung aller Häfen entlang der über 400 Kilometer langen Küstenlinie der Provinz Hebei anzukurbeln. Wir sind derzeit dabei, diese Arbeit zu planen beziehungsweise zu leisten."