Der Shanhaiguan-Pass in Qinhuangdao

    2007-10-15 16:34:36                cri

Heute werden Sie Qinhuangdao mit uns noch ein bisschen besser kennen lernen. Die Große Mauer wird Ihnen sicherlich ein Begriff sein. Ebenso wie der Pandabär, das chinesische Porzellan und die traditionelle chinesische Kampfkunst Wushu ist die Mauer ein Inbegriff des alten China. Viele Ausländer haben nur von der Großen Mauer gehört, die sich im Nordwesten von Beijing erstreckt. Dass die Mauer im Osten aber am Shanhaiguan-Pass, etwa 270 Kilometer östlich von Beijing, ihren Ausgangspunkt hat, wissen die wenigsten. Der Pass grenzt an die Stadt Qinhuangdao, die ein Austragungsort der Olympischen Spiele 2008 ist. Der Pass liegt direkt am Meer. Wang Hongxia ist eine der Bewohner der alten Stadt am Shanhaiguan. Etwa 6.000 Ureinwohner gab es in Shanhaiguan. Wang Hongxia wohnte bis zum vergangenen Jahr in Shanhaiguan. Sie leitet auch die Arbeitsgruppe, die sich um die Renovierung der Großen Mauer am Shanhaiguan-Pass bemüht. Sie ist für den Renovierungsplan und dessen Umsetzung verantwortlich. Sie beschreibt uns den Shanhaiguan-Pass:

"Wir wollen nicht angeben, aber einige chinesische Mauer-Experten und Archäologen sind mehr als 100 Mal hierher gekommen, um den Shanhaiguan-Pass zu studieren. Für sie ist der Shanhaiguan das eindrucksvollste Beispiel der chinesischen Mauerbaukunst. Es ist einfach ein fantastisches Museum zur Geschichte der Großen Mauer."

Wang Hongxia berichtet weiter, dass die Siedlung am Shanhaiguan, obgleich sie sehr klein war, aufgrund ihrer strategisch wichtigen geographischen Lage schon in der Vergangenheit von allen Regierungen beachtet worden sei. Es war immer eine wichtige militärische Stellung und auch wirtschaftlich von Bedeutung. In der Zeit der Ming-Dynastie flossen ein Viertel der Regierungsmittel nach Shanhaiguan.

Der Shanhaiguan-Pass wurde von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen. Der Pass wird auch als der "Drachenkopf" der Großen Mauer bezeichnet. Die Bedeutung des Passes für die Geschichte und die Kultur Chinas ist ebenso groß wie die der Großen Mauer bei Badaling. Von den 53 historischen Bauten in Shanhaiguan sind sieben auf verschiedenen Ebenen in die chinesische Liste zum Schutz des Kulturerbes aufgenommen worden. Auch drei außergewöhnliche Bauten der Neuzeit stehen unter Denkmalschutz. Die alte Siedlung Shanhaiguan war von einer Stadtmauer umgeben. Diese ist allerdings aufgrund der historischen Entwicklungen größtenteils nicht mehr vorhanden. 3.300 der 4.600 Meter langen Stadtmauer sind nicht erhalten. Etwa 60 Prozent aller historischen Stätten in Shanhaiguan sind zerstört worden. Darunter hat auch der Tourismus sehr gelitten. Im Jahre 2005 hat die chinesische Regierung ein landesweites Projekt zum Schutz der Großen Mauer ins Leben gerufen. Das Projekt wird in zwei Pilotprojekten getestet. Eines dieser Pilotprojekte ist die Renovierung der Großen Mauer um den Shanhaiguan-Pass. Insgesamt hat die chinesische Regierung bisher etwa 900 Millionen Yuan RMB dafür eingesetzt. Seit der Gründung der Volksrepublik China wurde noch nie ein so umfangreiches Projekt zum Schutz der Kulturschätze des Landes durchgeführt. Auch die Lokalregierung von Qinhuangdao finanziert das Projekt mit 700 Millionen Yuan RMB mit. Die historisch bedeutende Stadt Shanhaiguan hat sich anders entwickelt als andere chinesische Städte. Doch das besondere dieser Stadt kann nur durch aufwendige Schutzmaßnahmen erhalten werden. Man geht davon aus, dass in den nächsten drei bis fünf Jahren in Shanhaiguan ein wichtiges Museum zur Großen Mauer entsteht. Es wird hervorragende Möglichkeiten zur Erforschung der Großen Mauer bieten.

Einige Begegnungen des olympischen Fußball-Turniers 2008 werden in der Stadt Qinhuangdao ausgetragen. Zwölf Fußball-Mannschaften, etwa 1.000 Medienvertreter und Fans werden dann nach Qinhaungdao reisen. All dies wird auch den Tourismus in Shanhaiguan beleben. Dazu Wang Hongxia:

"Bis zum Beginn der Olympischen Spiele im kommenden Jahr wollen wir die Renovierung der Großen Mauer um den Shanhaiguan-Pass abgeschlossen haben."