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Zidane sticht Figo und Co. aus
   2006-07-06 16:59:06    CRI
von FIFAworldcup.com

DER TAG IM RÜCKBLICK: Zinédine Zidane hat sich die Bühne für seinen letzten Auftritt selbst bereitet, und Frankreich hat die Gelegenheit, den zweiten WM-Titel innerhalb von drei Turnieren zu holen. Nach dem Erfolg im Elfmeterschießen am Samstag wurde den Portugiesen diesmal ein Strafstoß zum Verhängnis: Zidane verwandelte für Frankreich und entschied so ein sehr enges Halbfinalduell.

Damit ist Luiz Felipe Scolaris Serie zu Ende: Nach erstaunlichen zwölf Siegen hintereinander bei FIFA Fussball-Weltmeisterschaften - sieben mit Brasilien auf dem Weg zum Titel 2002 und fünf mit Portugal in Deutschland - muss Felipão wieder den bitteren Geschmack der Niederlage kosten.

Frankreich hingegen reist von München nach Berlin zum Finale gegen Italien: eine Wiederholung des Endspiels der UEFA EURO 2000, das Frankreich durch ein Golden Goal von David Trezeguet gewann. Erstaunlicherweise besiegte Frankreich auch damals Portugal im Halbfinale, ebenfalls durch einen verwandelten Strafstoß von Zidane.

Augenblick des Tages

Zinédine Zidane und Luis Figo - zwei Legenden zollen einander Respekt

Fast erscheint es respektlos den vielen talentierten Mitspielern gegenüber, wenn man das Halbfinale einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft auf ein Duell zwischen zwei Spielern reduziert. Doch die Auseinandersetzung zwischen Zinédine Zidane und Luis Figo ist etwas Besonderes: zwei Legenden des Weltfussballs treffen sich bei ihrem letzten großen Auftritt. Für den Verlierer bleibt nur die Erinnerung, denn er verlässt die internationale Bühne endgültig ? abgesehen vom Spiel um den dritten Platz am Samstag.

Für Zidane hätte die Niederlage den endgültigen Abschied in drei Tagen bedeutet ? der Abgang einer über Jahre dominierenden Figur des Fussballs. Vor dem Spiel trafen sich die beiden Größen, früher Teamgefährten bei Real Madrid, im Kabinengang und umarmten sich herzlich, küssten sich auf die Wangen. Es bedurfte keiner Worte, um den gegenseitigen Respekt auszudrücken.

Das technische Niveau des Spiels war von Beginn an hoch: Zidanes elegante Ballbehandlung, Franck Ribérys Ballkontrolle bei höchstem Tempo, Portugals präzise Kurzpässe, die ihnen auch auf engstem Raum Ballbesitz sicherten.

Schon in der ersten Minute jedoch war Portugals Deckung entblößt: Lilian Thurams langer Ball überraschte die offenbar noch schlafende Abwehr, und Florent Malouda hätte eines der schnellsten WM-Tore aller Zeiten erzielen können, doch er verzog und verfehlte das Tor.

Deco wirkte nach seiner durch Sperre erzwungenen Pause gegen England ausgeruht und antwortete mit einem Flachschuss, nach dem Fabien Barthez sich mächtig strecken musste. Kurz darauf hielten die Portugiesen den Atem an, als Figo nach einem Schussversuch mit dem heran eilenden Patrick Vieira zusammenprallte. Doch Figo sprang schnell von der Trage und kehrte aufs Spielfeld zurück, zur großen Erleichterung der portugiesischen Fans.

Beide Teams waren jeweils mit nur einer Spitze angetreten - Pauleta und Thierry Henry. Diese Position erfordert viel Geduld und oft fruchtlose Laufarbeit. Für Henry jedoch verlief der Abend befriedigend, denn er spielte eine wichtige Rolle beim Tor der Franzosen.

Es ist für einen Verteidiger immer riskant, einem Stürmer im Strafraum den Ball abzuluchsen. Ricardo Carvalho versuchte wohl, den Ball zu spielen, doch sein grätschendes Bein erwischte Henry am Fuß, und Schiedsrichter Jorge Larrionda zögerte keine Sekunde, als er auf den Punkt zeigte.

Tor des Tages

"Zizou" - ein cooler Elfmeter

Ricardo hatte mit seinen drei Paraden beim Elfmeterschießen gegen England einen neuen WM-Rekord aufgestellt. Hinterher berichtete der Torhüter, er hätte den englischen Spielern an den Augen ablesen können, dass sie verschießen würden. In Zidanes Blick las er wahrscheinlich nur eiskalte Entschlossenheit. Zwei Schritte Anlauf, ein machtvoll durchgezogener rechter Fuß, und schon sauste der Ball unhaltbar an Ricardos Hand vorbei ins untere rechte Eck.

Spieler des Tages

Lilian Thuram - ein erstklassiger Abwehrchef

Es war erst das zweite Gegentor für die Portugiesen in diesem Turnier - und erst das fünfte in mehr als 18 Länderspielen der letzten Jahre. Portugals Verteidiger machen es den gegnerischen Stürmern nicht leicht - Frankreichs Abwehrspieler jedoch genauso wenig. Seit dem späten Ausgleichstreffer der Koreaner haben die Franzosen nur noch ein Elfmetertor der Spanier hinnehmen müssen. Weder Brasiliens noch Portugals versammelte Sturmqualität konnte eine vom fehlerlosen Thuram hervorragend organisierte Defensive durchbrechen. Die einzig nennenswerte Chance der Portugiesen hatte Figo, der rund zehn Minuten vor Schluss aus aussichtsreicher Position über das französische Tor köpfte.

Noch vor einigen Tagen schienen die Franzosen wieder nicht über die Vorrunde hinauszukommen. Les Bleus mussten unbedingt gegen Togo gewinnen, um das Achtelfinale zu erreichen. Doch jetzt stehen sie - acht Jahre nach ihrem bisher einzigen WM-Titel und vier Jahre nach dem peinlichen Aus in Korea/Japan, wo sie die fünftschlechteste der 32 Mannschaften waren - wieder an der Schwelle zum Ruhm. Für Portugal bleiben die Erinnerungen an ein erfolgreiches Turnier und das "Kleine Finale" gegen Gastgeber Deutschland.

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