DER WEG ZUM GOLD: Nachdem bereits alles auf ein klares Ergebnis im Wettbewerb um den Goldenen Schuh von adidas hingedeutet hatte, machte Miroslav Klose das Rennen noch einmal spannend. Der Torjäger vom Dienst im DFB-Team, der bislang die besten Aussichten auf die Auszeichnung mit dem Goldenen Schuh von adidas besitzt, konnte bei der schmerzlichen Halbfinal-Niederlage seiner Mannschaft am 4. Juli gegen Italien kein weiteres Tor erzielen. Damit stiegen die Chancen des französischen Top-Torjägers Thierry Henry wieder, der an diesem Mittwoch mit Les Bleus das zweite Halbfinale gegen Portugal bestreitet.

Auch wenn er diesmal nicht getroffen hat und die Partie zudem mit einer enttäuschenden Niederlage für ihn und seine Mannschaftskameraden endete, so spielte der Angreifer von Werder Bremen doch ein herausragendes Turnier. Vor allem seine Schnelligkeit, sein Torinstinkt und sein stets gutes Zusammenspiel mit dem Mittelfeld zeichneten ihn dabei aus. Lediglich gegen Italien mangelte es ihm an der letzten Konsequenz, woran jedoch auch die starke italienische Abwehr ihren Anteil hatte, denn sie ließ dem Führenden in der Torschützenliste kaum eine Lücke und verhinderte erfolgreich dessen sechstes Turniertor. Noch bleibt ihm aber die Möglichkeit, sein persönliches Torkonto im Spiel um Platz drei, das am 8. Juli stattfindet, noch weiter aufzubessern.

Klose, der gegen Costa Rica (2), Ecuador (2) und Argentinien traf, hatte schon in Korea/Japan 2002 fünf Treffer erzielt. Damit hat er nur ein Tor weniger als sein heutiger Trainer Jürgen Klinsmann auf dem Konto, der bislang im Verlauf einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft die meisten Tore für die DFB-Elf erzielte.

Toni und Gilardino noch weit weg

Außer dem derzeit führenden Klose hat sich auch Luca Toni in die Liste eingetragen, der Abstand auf den Führenden ist jedoch recht groß. In seinem letzten Spiel gegen die Ukraine schoss Toni zwei Tore und kann sich noch bescheidene Hoffnungen machen, vielleicht doch noch auf den deutschen Torjäger aufzuschließen. Insgesamt erwies sich der Topstürmer vom AC Florenz jedoch weniger treffsicher als sein derzeitiger Konkurrent und wurde in der zweiten Halbzeit der Partie gegen das gastgebende Team durch Alberto Gilardino ersetzt.

Der Angreifer von AC Mailand, der seinen bislang einzigen Treffer gegen die USA erzielt hatte, konnte sich dann auch besser in Szene setzen als sein Stürmerkollege. Schon kurz nach seiner Hereinnahme schlenzte er das Leder an dem bereits geschlagenen Jens Lehmann vorbei an den Pfosten. Mehr Glück hatten die Italiener dann in der Schlussphase der Verlängerung, als Fabio Grosso (119. Min.) und Alessandro Del Piero (121. Min.+) unmittelbar nacheinander den Ball ins Netz jagten und damit die vielleicht wichtigsten Tore in ihrer bisherigen Karriere erzielten.