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Schäuble: "WM ist ein Programm gegen den Rassismus"
   2006-07-01 15:08:52    CRI

von wm2006.deutschland.de

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble ist mit dem bisherigen Verlauf der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland hochzufrieden. Schäuble nannte die WM "ein Programm gegen den Rassismus" und sprach von "einer Welle der Begeisterung, nicht für eine bestimmte Mannschaft, sondern für das Miteinander unter allen Fans".

Schäuble, Fifa-Präsident Joseph Blatter, WM OK-Präsident Franz Beckenbauer und der südafrikanische Bürgerrechtler Tokyo Sexwale haben am 29. Juni in Berlin gemeinsam zum Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus aufgerufen. Anlass sind die WM-Viertelfinalspiele am 30. Juni und 1. Juli 2006, bei denen die Kapitäne der Mannschaften auf dem Platz direkt vor Spielbeginn ein Statement gegen Rassismus und Diskriminierung verlesen werden.

Das Klima in Deutschland habe sich seit Beginn der WM "erkennbar verändert". Schäuble forderte: "Wir dürfen den Kampf gegen Rassismus und Nazismus nicht den Polizeibehörden überlassen, sondern er muss aus der Mitte der Gesellschaft geführt werden. Hier ist das Engagement der Fifa ein leuchtendes Beispiel."

Blatter nannte Rassismus "einen Teufel" und betonte die "soziale Verantwortung des Fußballs". "Rassismus ist ein gesellschaftliches Problem, nicht ein typisches Problem des Fußballs", sagte Blatter. "Aber wir müssen aufpassen, dass unser Sport nicht durch den Rassismus von innen heraus zerstört wird. Grundlage muss der Respekt gegenüber jedem Beteiligten sein."

Franz Beckenbauer lobte gerade das gemeinsame Feiern der Fans egal welcher Nationalität, kulturellen Herkunft oder Hautfarbe. "Wenn ich die feiernden Fans auf den Fanmeilen sehe, dann sage ich, so hat sich der liebe Gott die Welt eigentlich vorgestellt."

Der südafrikanische Bürgerrechtler Tokyo Sexwale, der unter dem Apartheidsregime des Landes 12 Jahre auf der Gefängnisinsel Robin Island einsaß und heute für das Organisationskomitee der Fifa WM 2010 tätig ist, stellte auf der Pressekonferenz im Berliner Olympiastadion die rhetorische Frage: "Welcher Fußballfan bei klarem Verstand will Eto'o von Beckham trennen, Rooney von Drogba oder Franz Beckenbauer von Pelé?"

Beim Viertelfinalspiel zwischen Deutschland und Argentinien am 30. Juni im Berliner Olympiastadion wird Michael Ballack unmittelbar vor dem Anstoß eine Erklärung abgeben, dass "unsere gesamte Mannschaft Rassismus und jede Form der Diskriminierung zurückweist". Argentiniens Kapitän Juan Pablo Sorin wird dann "alle Fans, die uns heute zuschauen, auffordern, uns dabei zu helfen, Diskriminierung aus unseren Gesellschaften zu verbannen." Beide Mannschaften werden sich dann für ein Gruppenfoto hinter dem Banner "Say No to Racism" aufstellen. Bereits seit dem Eröffnungsspiel wird dieser Slogan mittels einer jeweils auf dem Mittelkreis ausgelegten Plane gezeigt.

Die Fifa will künftig hart gegen rassistische Ausschreitungen vorgehen. Der Artikel 55 der Disziplinarordnung des Weltverbandes soll auf Ebene der Nationalverbände durchgesetzt werden, wenn nötig mit "drastischen Schritten", wie Blatter sagte. Härteste Sanktion gegen einen Nationalverband wäre theoretisch der Ausschluss aus der Fifa. Artikel 55 postuliert, dass gegen jeden Stadionbesucher, der öffentlich einen anderen diskriminiert oder erniedrigt aufgrund der Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion oder Ethnie, für mindestens fünf Spiele ein Stadionverbot verhängt wird. Sollte diese Strafe nicht verhängt oder abgegolten werden, soll eine Geldstrafe über ? 6,300 und ein Stadionverbot über zwei Jahre folgen.

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