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Torhüter und Totti die Helden des Tages
   2006-06-27 16:54:53    cri
von FIFAworldcup.com

DER TAG IM RÜCKBLICK:
Francesco Totti ist ein Held für seine italienischen Fans, obwohl seine Leistungen bei großen internationalen Turnieren bisher alles andere als überragend waren. Auf eine für Spieler und Nationalelf frustrierende Teilnahme am FIFA-Weltpokal Korea/Japan 2002 folgte ein schmählicher Abgang bei der UEFA EURO 2004, als der Mittelfeldspieler vom AS Rom nach einer Spuck-Affäre vom Turnier verbannt wurde. Daher war es an der Zeit, dass Italiens bekanntester Spieler bei seinen Fans Wiedergutmachung leistete.

Tottis großer Traum war es, bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006 eine bedeutende Rolle für seine Elf und sein Land zu spielen. Doch beinahe hätte das Turnier ohne ihn stattgefunden: Ein Wadenbeinbruch, den er sich im Februar zuzog, drohte zu einer weiteren persönlichen Katastrophe für ihn zu werden. Der Montag begann für ihn ebenfalls mit einer Enttäuschung, als ihm mitgeteilt wurde, dass er erneut nicht in der Startelf stand. Doch durch seinen Strafstoß in der Nachspielzeit verhalf Francesco Totti der nur noch mit zehn Mann spielenden italienischen Elf zum 1:0-Sieg gegen Australien und zahlte auf diese Weise einige seiner persönlichen "Schulden" zurück.

Die Azzurri reisen nun nach Hamburg, wo sie am Freitag im Viertelfinale auf die WM-Neulinge aus der Ukraine treffen, die sich im ersten Elfmeterschießen des Turniers gegen die Schweiz durchsetzten. Die Schweiz, die zuvor in vier Spielen kein Gegentor zugelassen hatte, verabschiedete sich von der FIFA WM 2006, nachdem drei Elfmeterschützen hintereinander nicht verwandeln konnten.

Zwischen Italien und Australien, den Teams auf den Positionen 13 bzw. 42 der aktuellen FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste, entspann sich ein viel ausgeglicheneres Match, als dies die jeweiligen Ranglistenplätze erwarten ließen. Auch wenn die Socceroos als Außenseiter antraten, so steckte auch in diesen Spielern das Gen jedes australischen Sportlers, das ein Aufgeben in einem Wettkampf einfach völlig ausschließt - Guus Hiddinks Männer verlangten dem dreimaligen Weltmeister alles ab, bis zur 90. Minute und darüber hinaus. Bei den italienischen Fans wurden bereits unangenehme Erinnerungen an den FIFA-Weltpokal Korea/Japan 2002 wach, als Korea Republik - damals mit Hiddink als Trainer - die Squadra Azzurra im Achtelfinale durch ein Tor in der Verlängerung aus dem Turnier geworfen hatte.

Die Uhr zeigte die 93. Spielminute an, als Fabio Grosso in den australischen Strafraum eindrang, wo Lucas Neill grätschte, um dem Italiener den Ball abzunehmen, und Grosso über seinen am Boden liegenden Gegner stolperte - es gab Elfmeter.

Tor des Tages

Francesco Totti - eiskalt vom Elfmeterpunkt

Welch gewaltiger Druck musste auf Totti lasten, als er zum Elfmeterpunkt schritt - immerhin war er vier Jahre zuvor im Achtelfinal-Spiel gegen die Republik Korea vom Platz gestellt worden. Doch inmitten der Aufregung im Fritz-Walter-Stadion blieb er die Ruhe selbst und verwandelte kühl und selbstsicher. Im Halbfinale der UEFA EURO 2000 hatte er beim Elfmeterschießen gegen die Niederlande Torhüter Edwin van der Sar mit einem legendären Lupfer verladen, doch diesmal jagte er den Ball hoch ins linke Eck.

Die Trikots der Azzurri waren vom Schweiß durchtränkt - Italien hatte in Kaiserslauterns Nachmittagshitze alles geben müssen, um sich durchzusetzen. Zum Teil hatte die Mannschaft sich dieses Achtelfinale selbst schwer gemacht, weil sie schon früh beste Chancen vergab: In der dritten Minute setzte Luca Toni einen Kopfball neben den Pfosten, in der 34. Minute köpfte er aus ähnlich guter Position über das Tor, und zwischendurch verhinderte Australiens Torwart Mark Schwarzer mit einer Glanzparade, dass Toni mit einem Schuss aus der Drehung erfolgreich war.

Die australische Elf war von Hiddink bestens eingestellt worden: Sie erarbeitete sich reichlich Spielanteile, ließ Ball und Gegner laufen, und als Italien zu Beginn der zweiten Hälfte durch den Platzverweis gegen Verteidiger Marco Materazzi dezimiert war, kamen die Socceroos immer wieder gefährlich vor Gianluigi Buffons Tor.

Spieler des Tages

Gianluigi Buffon - Glanztaten für Italien

Der Druck auf das italienische Tor wurde so groß, dass Juventus-Torhüter Buffon sich die Auszeichnung als Anheuser Busch Bud Man of the Match verdienen konnte - obwohl er seine größte Tat des Tages schon in der ersten Hälfte bei einem wuchtigen Schuss von Scott Chipperfield vollbrachte.

Wer im anderen Achtelfinale des Tages - dem Aufeinandertreffen der Ukraine und der Schweiz in Köln - ein Schützenfest erwartete, hatte ganz offensichtlich zuvor keinen Blick in die Turnierstatistiken der beiden Teams geworfen. So hatten sich die Schweizer, ganz im Gegensatz zu ihren früheren Teilnahmen an FIFA Fussball-Weltmeisterschaften?, in den vergangenen zwei Turnierwochen als wahre Minimalisten erwiesen.

Vor Beginn der FIFA WM 2006 hatte das Team bei sämtlichen WM-Auftritten immer mindestens ein Tor kassiert, 51 Gegentreffer musste man insgesamt hinnehmen. Doch dieses Mal war die Mannschaft - als einziges Team dieser FIFA Fussball-Weltmeisterschaft - in allen drei Gruppenspielen ohne Gegentor geblieben. Die Ukraine ihrerseits ließ zwar im ersten Gruppenspiel gegen Spanien vier Gegentreffer zu, hatte jedoch in den sechs Spielen davor und in den beiden Gruppenspielen nach dem Spanien-Match ebenfalls zu Null gespielt.

Daher konnte es kaum überraschen, dass die Partie nach 120 Minuten immer noch 0:0-Unentschieden stand. Beide Verteidigungsreihen hatten das Spiel dominiert, auch wenn Andriy Shevchenko kurz vor der Halbzeit einen Flugkopfball als Aufsetzer gegen die Latte setzte, und wenige Sekunden später ein Freistoß von Alexander Frei gegen die Querstange des ukrainischen Tores krachte.

Der Augenblick des Tages

Artem Milevskiys raffinierter Strafstoß

Also musste das Elfmeterschießen entscheiden, und nach zwei verschossenen Strafstößen - darunter auch ein Elfer von Andriy Shevchenko - war es am 21-jährigen Artem Milevsky, den Bann zu brechen. Milevsky löste diese Aufgabe mit einem raffinierten Lupfer fast in die Mitte des Schweizer Tores, während Pascal Zuberbühler in die andere Ecke flog. Zwei weitere verschossene Elfmeter der Schweizer bedeuteten eine ungeliebte Premiere für Köbi Kuhns Mannen - bisher war es noch nie einem Team gelungen, bei einem Elfmeterschießen einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft torlos zu bleiben. Für die Ukraine stand dagegen nach Oleg Gusevs erfolgreich verwandeltem Strafstoß der Einzug ins Viertelfinale gegen Italien fest.

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