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Fernando Torres: "Wir gehören hier nicht zum Favoritenkreis"
   2006-06-26 17:04:02    cri
von FIFAworldcup.com

Die letzte Saison war für Fernando Torres von vielen Höhen und Tiefen gekennzeichnet. Im Laufe des Jahres sah er sich entweder stürmischem Beifall oder kritischen Fragen ausgesetzt, und die Ankunft in Deutschland war für El Niño, als würde er den ersten Fuß ins Gelobte Land setzen.

Er startete mit einer ausgezeichneten Leistung gegen die Ukraine in den Wettbewerb. In dieser Partie zeigte er seine ganze Klasse und erzielte außerdem noch ein schönes Tor. Gegen Tunesien war viel Einsatz und Kampfgeist gefragt, um das Spiel nach einem frühen Rückstand noch zu drehen. Nachdem Kapitän Raúl der Ausgleichstreffer gelungen war, steuerte Torres noch zwei weitere Tore bei und machte den spanischen Sieg damit perfekt. Das letzte Spiel der Gruppe H gegen Saudiarabien war dann nur noch Routine, und der Trainer gönnte Torres in der ersten Spielhälfte eine Pause. In der zweiten Halbzeit kam er dann zur großen Freude der in Kaiserslautern zahlreich vertretenen spanischen Zuschauer doch noch ins Spiel und wurde mit stürmischem Beifall begrüßt.

Der junge Stürmer hat nach einer schwierigen Saison bei Atlético Madrid sein Lächeln wiedergefunden und genießt seine erste WM-Erfahrung in vollen Zügen. Der bisher beste spanische Torjäger der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006 spricht in einem Exklusiv-Interview mit FIFAworldcup.com über seine Erlebnisse und Träume.

Wie bewerten Sie die Leistung Ihrer Mannschaft in der ersten Runde?

Wir haben unsere Ziele erreicht, das ist zunächst einmal das Wichtigste. Wir haben neun Punkte eingefahren und in den ersten beiden Spielen auch eine gute Leistung gebracht. Die letzte Partie gegen Saudiarabien war eigentlich eher eine Routineangelegenheit, aber auch die haben wir gewonnen und damit unser Ziel erreicht.

Sind Sie mit Ihrer persönlichen Leistung zufrieden?

Ich bin sehr froh, dass ich die Tore gemacht habe, dass die Mannschaft drei Siege erreicht hat und dass ich in allen drei Partien zum Einsatz gekommen bin. Ich habe schon etwas Ähnliches erwartet und wollte natürlich, dass alles gut läuft. Glücklicherweise wurden meine Erwartungen bisher sogar übertroffen.

Träumen Sie schon langsam davon, der beste Torschütze dieses Turniers zu werden?

Um der beste Torschütze des Turniers zu werden, muss man naturgemäß sehr weit kommen und so häufig wie möglich eingesetzt werden. Für mich ist das vor allem deshalb wichtig, weil es bedeuten würde, dass Spanien Chancen auf den Titelgewinn hätte. Vielleicht klappt ja beides.

Sie sind zum ersten Mal bei einer WM dabei. Was ist das für ein Gefühl?

Ich bin sehr zufrieden, weil für mich bisher alles so gut gelaufen ist. Viel besser als ich erwartet hatte. Ich möchte diese Weltmeisterschaft wirklich genießen. Hoffen wir einmal, dass sie für uns nicht in dieser Runde schon zu Ende ist.

Wie schätzen Sie Ihren Achtelfinalgegner ein?

Die Franzosen haben hervorragende Fussballer in ihren Reihen, spielen im Augenblick aber nicht besonders gut. Trotzdem hätte ich mir diesen Gegner nicht ausgesucht, weil er in der Lage ist, die Partie in einem genialen Moment für sich zu entscheiden.

In welchem System fühlen Sie sich wohler, im 4-3-3-System mit David Villa und Luis García oder mit Joaquín und José Antonio Reyes auf den Flügeln?

Ich spiele lieber (lacht)... darauf kommt es nicht an. Wir sind in beiden Systemen firm und setzen abhängig vom Gegner und Spielverlauf das eine oder andere ein. Die Entscheidung liegt beim Trainer. Wichtig ist, dass die Mannschaft sich einig ist und auf dasselbe Ziel hinarbeitet.

Die spanische Elf war vor Beginn des Wettbewerbs quasi eine unbekannte Größe. Inzwischen hagelt es nur noch Lob. Wie erlebt die Mannschaft das?

Wir wussten natürlich, was wir können und wozu wir fähig sind, aber vielleicht haben wir das vorher noch nicht so gezeigt. Daher sind wir eher als Außenseiter in dieses Turnier gestartet. Das war sehr gut für uns, weil wir nicht unter Druck standen, und wir haben uns keinesfalls gegen diese Rolle gewehrt. Nach den ersten beiden Spielen hat sich dann die Einschätzung der Öffentlichkeit vielleicht etwas geändert. Für uns bleibt aber alles beim Alten. Die Favoriten dieses Turniers sind die Mannschaften, die schon einmal Weltmeister waren, und die mit den klangvollen Namen. Wir gehören hier nicht zum Favoritenkreis.

Sie werden vom Publikum mit Beifallsstürmen begrüßt, sobald Sie das Spielfeld betreten. Wie fühlt man sich dabei?

Wenn man einige Zeit in der Nationalelf gespielt hat, wünscht man sich so etwas natürlich. Es ist wunderbar zu wissen, dass die Leute einen spielen sehen wollen. Wenn man das Spielfeld betritt und vom Publikum so empfangen wird wie ich gegen Saudiarabien, dann ist das ein wunderbares Gefühl, weil das ganze Land hinter einem steht, Fans von allen möglichen Vereinen. Ich hoffe, dass ich ihnen mit mehr Toren für ihre Unterstützung danken kann.

Werden Sie dieses Mal die psychologische Barriere des Viertelfinales durchbrechen?

Erst einmal werden wir das Achtelfinale hinter uns bringen. Wenn wir dann so weiterspielen wie bisher, brauchen wir uns um diese Barriere keine Sorgen zu machen.

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