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Luis Garcia: "Es kann nicht immer ein 4:0 werden"
   2006-06-18 10:32:13    cri
Luis Garcia, geheimnisumwobener Star des FC Liverpool und der spanischen Nationalelf, ist vor allem für seine Fähigkeit bekannt, plötzlich und unerwartet aus seiner Position hinter den Spitzen vor dem gegnerischen Tor aufzutauchen und - vor allem in entscheidenden Momenten - wichtige und oft genug auch spektakuläre Tore zu erzielen. Beim überzeugenden 4:0 Spaniens im ersten Gruppenspiel gegen die Ukraine trug er sich zwar noch nicht in die Torschützenliste ein, aber wenn es nach dem Liebling der Fans von der Anfield Road geht, wird er schon bald wieder in seinen berühmten "Torjubel" ausbrechen und an seinem Daumen lutschen - möglichst schon im nächsten Gruppenspiel der Spanier, am 19. Juni in Stuttgart gegen Tunesien.

Das Spiel gegen die Ukraine war Ihr erster Einsatz bei einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft? überhaupt. Wie fühlten Sie sich vor dem Anpfiff?

Na ja, ich war ein wenig nervös. Aber ich hatte schon in der Vorbereitung auf die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006? großes Vertrauen in unser Team gewonnen. Trotzdem war es gut, dass wir so schnell in Führung gehen konnten, danach haben wir das Spiel ganz klar dominiert. Alles in allem hätte mein WM-Debüt kaum besser laufen können, und jetzt hoffe ich darauf, dass alles so weitergeht.

Und wie fühlten Sie sich nach dem Abpfiff, als Gewinner und mit einem überzeugenden 4:0-Endergebnis auf der Anzeigetafel?

Nach dem Abpfiff waren wir natürlich alle sehr glücklich. Wir wussten ja, dass spanische Teams bisher bei bei Auftaktspielen von FIFA Fussball-Weltmeisterschaften keine gute Figur gemacht haben - und daher war es für uns natürlich umso schöner, gleich mit drei Punkten und vier Toren in dieses Turnier zu starten. Die Ukraine war zuvor als unser härtester Gruppengegner gehandelt worden, und auch darum war bei uns die Freude über den gelungenen Turnierstart riesengroß (...), aber natürlich haben wir damit noch nichts erreicht.

Nun da Sie es erwähnen: Besteht nach so einem Kantersieg im ersten Spiel nicht die Gefahr, dass man überheblich ins nächste Spiel geht?

Wir haben im Augenblick ein paar wirklich gute Spieler im Team, und wir haben ein gutes Resultat erzielt. Aber wir dürfen jetzt nicht nachlassen, sondern müssen konzentriert in die nächsten Spiele gehen, denn noch ist nichts gewonnen. Wir können uns jetzt einfach nicht von unserer eigenen Begeisterung über das erste Match mitreißen lassen, sondern sollten uns so gut wie möglich auf das Tunesien-Spiel vorbereiten. Aber ich bin mir sicher, dass jeder im Team das auch so sieht.

Ich nehme an, dass Sie bereits Gelegenheit hatten, sich Ihren nächsten Gruppengegner Tunesien anzusehen?

Wir haben ihr erstes Gruppenspiel gesehen, und sie haben wirklich einige gute Spieler. Sie werden uns nichts schenken, und darauf sollten wir vorbereitet sein. Es bringt nichts, an die Erfolge der Vergangenheit zu denken - stattdessen müssen wir uns auf die Zukunft konzentrieren.

Wie wichtig ist es für die spanische Nationalmannschaft, dass Spieler wie Sie und Xabi Alonso, Ihr Teamkamerad beim FC Liverpool, außerhalb Spaniens - und dort zum Beispiel in der englischen Premier League - ihre Erfahrungen sammeln?

Ich halte es für einen großen Vorteil, dass einige von uns inzwischen außerhalb Spaniens spielen. Die Entwicklung ist noch relativ neu, da in früheren Jahren ausschließlich Spieler aus der Primera División für Spanien spielen durften. Aber heute stehen einige gute spanische Spieler bei Vereinen in aller Welt unter Vertrag und bringen neue Ideen und andere Spielansätze mit zurück in die Nationalelf - eine sehr gute Entwicklung, wie ich finde.

Und was sagen Sie zu den Neuen im Team, Mariano Pernia und Marcos Senna? Fügen sie sich gut ins Team ein - auch im Hinblick auf die Tatsache, dass sie nicht in Spanien geboren wurden?

Beide sind hervorragende Spieler, und da sie erst spät zur Mannschaft gestoßen sind, haben wir anderen unser Bestes getan, damit sie sich so schnell wie möglich wie zu Hause fühlten. Sie sind ebenso Spanier wie jeder andere von uns - und sobald wir das Nationaltrikot überziehen, gibt es nur noch ein Team. Außerdem haben sie ihren Job bisher großartig gemacht, und das dürfte ja wohl auch die letzten Zweifler überzeugt haben.

Wie wichtig ist die Führungspersönlichkeit Ihres Trainers Luis Aragonés für diese Mannschaft?

Aragonés bringt genau die richtigen Führungsqualitäten für diese Mannschaft mit. Es ist einfach großartig, einen Mann als Trainer zu haben, der den spanischen Fussball so lange und gut kennt wie er. Seine Qualitäten als Trainer stehen außerhalb jeder Diskussion, und mit seinem starken Charakter ist er wirklich genau der Richtige für diesen Kader.

Den Trainingseindrücken nach ist die Stimmung im spanischen Lager ja wirklich bestens - überall wird gelacht und werden Witze gemacht...

Selbstverständlich sind wir alle zurzeit sehr gut drauf und in absoluter Hochstimmung, aber noch haben wir nichts erreicht - und das ist es, woran wir immer denken sollten. Es liegen noch zwei weitere Gruppenspiele vor uns, und wir müssen unbedingt versuchen, ruhig und konzentriert weiterzuarbeiten. Nicht jedes Spiel wird ein 4:0 werden.

Jeder, der die Premier League verfolgt, kennt Luis Garcias spektakuläre Tore und seinen noch spektakuläreren Torjubel. Werden Sie sich im nächsten Spiel ebenfalls in die Torschützenliste eintragen?

Sie wissen doch: Ich versuche immer Tore zu schießen (lacht) und werde das auch gegen Tunesien versuchen und gegen jedes andere Team, gegen das wir danach antreten. Es gibt für einen Fussballer nichts Schöneres, als ein Tor für sein Land zu erzielen - und ein Treffer bei einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft? wäre für mich die Erfüllung eines Traums.

Und für alle die, die es noch nicht wissen: Was steckt hinter Ihrem Torjubel, bei dem Sie sich den Daumen in den Mund stecken und daran lutschen?

Naja, mein Sohn hat immer am Daumen gelutscht, also entschloss ich mich eines Tages, das nachzumachen als Gruß an ihn, und um ihm meine Tore auf diese Weise zu widmen. Das hat sich dann zu meinem Markenzeichen entwickelt, für das ich richtiggehend berühmt geworden bin (...). Den Fans gefällt es jedenfalls.

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