Fußball in Deutschland - das sind die Spitzenspiele der Ersten Bundesliga am Samstagnachmittag zwischen Bayern München und Schalke oder Hertha gegen den HSV. Das sind aber auch internationale Begegnungen der Nationalmannschaften und Partien der deutschen Spitzenteams in Champions League und UEFA Cup.

Fußball in Deutschland ist, wenn die Jüngsten aus der E-Jugend schon um den Aufstieg kämpfen und davon träumen, so groß wie Sammer, Ballack und Beckenbauer zu werden. Aber es ist auch der Kick der Amateure im Stadtpark, die Turniere von Thekenmannschaften wie dem FC Halbe Lunge oder dem SC Vorwärts Bauchspeck. Was wäre der Fußball ohne die treuen Anhänger ihrer Vereine, die bei jedem Wetter ihre Mannschaft auf dem Platz anfeuern und kein Auswärtsspiel verpassen? Und wenn manchem auch die Sportschau am Samstagabend reicht ? Fans sind sie alle. Kurz: Fußball ist Deutschlands Spitzensport.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB)

Am 28. Januar 1900 begann in Deutschland die offizielle Geschichte des Fußballs: In Leipzig gründete sich der Deutsche Fußball-Bund. Im vergangenen Jahr zählte dieser größte deutsche Sportverband exakt 6.272.803 Mitglieder in 26.010 Vereinen. Fußball ist als Sportart gerade bei Kindern und Jugendlichen so attraktiv wie nie zuvor. Ein Drittel der Aktiven des DFB spielen in den über 100.000 Juniorenmannschaften des Landes.

Erfreulich ist auch der Aufwärtstrend im Frauen- und Mädchenfußball. Derzeit sind im DFB 857.220 weibliche Mitglieder registriert. Auffällig ist außerdem eine deutliche Steigerung bei den Mädchen-Mannschaften unter 16 Jahren. Kein Wunder: Nicht erst seit dem Gewinn der Weltmeisterschaft durch die deutsche Frauen-Nationalmannschaft im Herbst 2003 in den USA ist klar: Fußball ist keine Männersache. Insgesamt nehmen zur Zeit 6.866 Frauen- und Mädchen-Mannschaften am DFB-Spielbetrieb teil.

Die großen Erfolge

Der englische Fußballspieler Gary Lineker sagte einmal, Fußball sei ein ganz einfaches Spiel: 22 Spieler laufen einem Ball hinterher, und am Ende gewinnt immer Deutschland. Das stimmt natürlich nicht ? und wäre auch sehr langweilig. Doch wenn man sich die Bilanz der deutschen Herren-Fußballnationalmannschaft ansieht, kann man den Nimbus der Deutschen als einer starken Turniermannschaft verstehen: Dreimal Weltmeister, viermal Vizeweltmeister, zweimal WM-Dritter, dreimal Europameister, zweimal Vize-Europameister, seit 1954 bei allen WM- und seit 1972 bei allen EM-Turnieren immer dabei: Diese Erfolgsbilanz stellt die deutsche Nationalmannschaft in die Spitzengruppe aller internationalen Ranglisten und bildet die entscheidende Grundlage für das hohe Ansehen, das der deutsche Fußball weltweit besitzt.

Dafür sorgen inzwischen auch die Frauen: 2003 wurde die Frauen-Nationalmannschaft des DFB zum erstenmal Weltmeister. Davor trugen bereits fünf Europameistertitel (1989, 1991, 1995, 1997 und 2001) zur herausragenden Bilanz der deutschen Fußballerinnen bei.

Unvergessen in der deutschen Fußballgeschichte ist aber auch der Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen 1976 in Montreal durch die Auswahl der DDR, deren Fußballverband DFV 1990 mit dem DFB wiedervereinigt wurde.