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Der Konfuziustempel und die kaiserliche Akademie in Beijing
   2008-09-16 15:10:25    Seite Drucken    cri

Konfuziustempel gibt es in vielen chinesischen Städten. Zwei von ihnen aber sind besonders bedeutungsvoll. Der eine befindet sich in Qufu, der Heimatstadt des großen Denkers, der andere in der Kaiserstadt Beijing. Heute stehen der Konfuziustempel in Beijing und die an ihn angegliederte kaiserliche Akademie als Museum unter Denkmalschutz.

Konfuzius lebte etwa zwischen dem sechsten und dem fünften Jahrhundert vor Christus. Der Konfuziustempel in Beijing wurde im Jahre 1302 erbaut. Vier Jahre später errichtete man neben dem Tempel eine Akademie, in der kaiserliche Berater ausgebildet wurden. In der Feudalzeit war die kaiserliche Akademie die ranghöchste Lehranstalt in China.

In den Dynastien Yuan, Ming und Qing wurden im Konfuziustempel Opferzeremonien für den großen Denker und Pädagogen abgehalten. Oft nahm der Kaiser selbst an der Zeremonie teil. Der Konfuziustempel befindet sich im Nordosten der Beijinger Innenstadt und weist eine längere Geschichte auf als die Verbotene Stadt.

Die Gesamtfläche des Konfuziustempels und der kaiserlichen Akademie beträgt 50.000 Quadratmeter. 20.000 Quadratmeter davon wurden bebaut. Ma Fazhu ist der sachkundige Berater des Museums. Bei einem Rundgang durch die Tempelanlage erklärt er uns:

"Dieser Konfuziustempel liegt in Beijing. Nur der Kaiser durfte hier eine Opferzeremonie abhalten. Daher ist der Tempel bedeutungsvoll und auch sehr bekannt. Er ist der ranghöchste Konfuziustempel in China. Seit seiner Gründung in der Yuan-Dynastie haben insgesamt 19 Kaiser an 43 Opferzeremonien teilgenommen. Diese Tatsache veranschaulicht die Wichtigkeit der von Konfuzius gepredigten Lehre im Alltag der Menschen in China."

Die Struktur und die Architektur der Tempelanlage blieben trotz mehrfacher Renovierung praktisch unverändert. Im ersten Hof nach dem Eingang erheben sich 198 Stelen mit den Inschriften der mehr als 50.000 Prüfungskandidaten, die bei den kaiserlichen Prüfungen besonders gut abgeschnitten haben. Auf den anderen 189 Stelen stehen Texte aus den wichtigsten Werken des Konfuzius und seinen begabtesten Schülern.

Wir verlassen den Konfuziustempel und betreten die benachbarte kaiserliche Akademie. Alle wichtigen Gebäude in diesem Hof liegen auf einer symmetrischen von Süd nach Nord verlaufenden Achse. Hinter dem zweiten Eingang erhebt sich ein Ehrentor aus glasierten Steinen. Es wurde extra für die Lehranstalt errichtet. In Beijing findet man kein zweites derartiges Ehrentor.

Biyong ist eine majestätische Halle, die sich hinter dem Ehrentor befindet. Sie gehört zu den wichtigsten Gebäuden im Hof. In dieser Halle hielt der Kaiser einst Vorträge vor den kaiserlichen Studenten. Dazu unsere Reiseleiterin Yang Jing:

"Die Halle Biyong befindet sich in der Mitte der kaiserlichen Akademie. Im Jahre 1783 begann man mit ihrem Bau. Ein Jahr später wurden die Bauarbeiten bereits abgeschlossen."

Wenn der Kaiser einen Vortrag hielt, versammelten sich oft 4.000 bis 5.000 Studenten vor der Piyong-Halle. In der Vergangenheit gab es leider keinen Lautsprecher. Daher standen vor der Halle zwei Helfer, die jedes Wort des Kaisers laut nachsagen mussten, damit die Zuhörer den Vortrag des Kaisers auch verstehen konnten.

Nach 1949 wurde die kaiserliche Akademie in die Bibliothek der Hauptstadt umgebaut. Im Hof des Konfuziustempels wurde das Hauptstadtmuseum eingerichtet. Vor einigen Jahren zogen die Bibliothek und das Hauptstadtmuseum in neue, modernere Gebäude um. Nach dreijährigen Renovierungsarbeiten wurden die beiden Kulturdenkmäler im Juni 2008 dem Publikum wieder zugänglich gemacht.

Die Beijinger Stadtregierung investierte viel Geld in den Denkmalschutz, wie uns Yu Ping, die stellvertretende Direktorin des Beijinger Amts für Denkmalschutz, erläutert:

"Insgesamt hat die Regierung 30 Millionen Yuan RMB in die Renovierung des Konfuziustempels und der kaiserlichen Akademie investiert. Für den Bau der neuen Gebäude für die Bibliothek der Hauptstadt und das Hauptstadtmuseum wurden mehr als zwei Milliarden Yuan RMB ausgegeben. Die Renovierungsarbeiten dauerten drei Jahre."

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