Lijiao: Hier haben wir noch viele Fragen. Aber Herr Sagarra, Herr Lü und die hier anwesenden Gäste haben in diesen Tagen ein dicht gedrängtes Programm. Deshalb möchten wir uns ganz herzlich bei Ihnen, Herrn Sagarra und Herrn Lü sowie den Mitgliedern der Paralympischen Familie, für Ihre Teilnahme an dieser Diskussionsrunde bedanken! Genießen Sie dieses großartige Fest weiterhin! Zum Schluss möchten wir mit allen Anwesenden noch ein Gruppenfoto machen. Ok?

Sagarra: OK.

Lijiao: Keine Sorge, Herr Sagarra, unsere Mondkuchen sind nicht scharf.

Sagarra: Ich hätte das chinesische Essen sehr gerne, aber lieber keine scharfe Gerichte. Leichtes Essen gefällt mir am besten. Das Essen im paralympischen Dorf ist qualitativ und quantitativ sehr hervorragend. Ich meine, mehr dazu sollen sich die Athleten äußern.

Lijiao: Vielen Dank, liebe Freunde und Gäste. Wegen der Zeitknappheit werden wir uns jetzt an die letzte Frage, und zwar für alle Freunde der Paralympics. Ein Internetnutzer aus China hat eine Frage gestellt, ob Sie zufrieden mit dem Essen hier in Beijing zufrieden sind, und welches Gericht Ihnen am besten gefallen hat.

António da Luz (Leiter der Delegation Angolas): Als ich noch vor zwei Jahren die Große Mauer besichtigte, hat es ziemlich lange Zeit gedauert, bis zur Spitze der Festung zu gelangen. Für Rollstuhlfahrer war es ein bisschen schwierig. Aber ich bin davon überzeugt, dass nach der Austragung der Beijinger Paralympics könnte sich das Fortbewegen der Behinderten in Chinas Sehenswürdigkeiten mit Sicherheit erleichtern. Da die Wettbewerbe unserer Sportart am 16. dieses Monats zu Ende gehen würden, haben die Athleten dann eine Gelegenheit, die Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Am 17. und 18. werde ich sie zur Besichtigung der Großen Mauer, des Kaiserpalastes und anderer Orte führen.

Lijiao: Ein portugiesischsprechender Internetuser möchte wissen, welche der zahlreichen Sehenswürdigkeiten der geschichtsträchtigen Stadt Beijing Sie schon besichtigt haben? Können Sie als Behinderte bequem herumreisen? Diese Frage geht an die Gäste, die Portugiesisch sprechen.

David Casinos: Zunächst möchte ich mich bedanken, dass dieses Sportfest mir die Chance gegeben hat. Ich habe bisher schon an drei Paralympischen Spielen teilgenommen. Ich war in Sidney und Athen gewesen. Diesmal in Beijing ist es ausgezeichnet. Ich lebte einst in Bacellona. Seit vielen Jahren bin ich schon sehbehindert. Gerade wegen des Sports habe ich den Mut zum weiteren Leben nie verloren.

Lijiao: Diese Frage geht auch an den spanischen Sportler.

Swen Michaelis: Für mich sind es die dritten Paralympischen Spiele und jede Paralympischen Spiele waren bisher ein Höhepunkt in meinem Leben. Beginnend mit der jahrelangen Vorbereitung, den Wettkämpfen selber, in denen man sich mit den stärksten Konkurrenten weltweit misst, angefeuert wird von einem Publikum, das man ansonsten nie erlebt, dem Austausch der Nationen, verschiedener Sportarten, das ist eigentlich ein riesengroßes Ereignis. Besonders wichtig sind immer auch die Erinnerungen danach, an die schöne Zeit hier, im Dorf, bei den Wettkämpfen. Man holt sich Selbstbewusstsein aus seinem Sport. Man hat nirgendwo sonst eine so große Plattform, wo man zeigen kann, dass man auch mit einer Behinderung Leistungen erbringen kann, wo viele Zuschauer auch ins Staunen geraten.

Lijiao: Unsere deutschen Freunde möchten wissen, ob deutsche Sportler an unserer Diskussionsrunde teilnehmen? Sie möchten wissen, ob und wie die Paralympics ihre Leben verändern? Gute Frage!

Ein Mitglied von der Delegation aus Ecuador: Ich möchte mich vor allem bei dem Beijinger sowie chinesischen Volks bedanken. Mein Dank gilt auch für diese großartige Veranstaltung und alle Athleten mit Behinderung aus aller Welt. Das ist ein großes Fest für uns.

Yuan Yanping: Vielen Dank für die Frage. Nachdem ich die Goldmedaille gewonnen hat, sind wir alle 3 Medaillengewinner auf der Bühne für den Olympiasieger gestanden. Ich hoffe, dass sie später auch das Gold gewinnen könnten, aber ich glaube, das ist unmöglich, soweit ich weiter spiele.

Lijiao: Ein chinesischer Internetsurfer schreibt uns: Die zwei chinesischen Sportlerinnen, die bei uns zu Gast sind, haben soeben Gold gewonnen. Gratulation! Ich möchte wissen, wie Sie die Freude an den Paralympics mit anderen Sportlern aus aller Welt teilen? Diese Frage geht auch an die Delegation aus Ekuador. Ekuador liegt sehr weit weg von China.

Harouna Ousmane (Generalsekretär des nigrischen paralympischen Komitees): Ich und meine Delegation waren bei der Eröffnungszeremonie im Nationalstadion. Sie war sehr schön. Mich hat vor allem die Entzündung der Hauptfackel beeindruckt. Ich sah sich einen Sportler im Rollstuhl durch ein langes Seil hinaufkämpfen, bis er schließlich das Feuer entfachte. Diese Szene hat mich tief bewegt. Ich werde diese Szene meinen Freunden und meiner Familie beschreiben, wenn ich heimkehre. Denn dies ist eine Inspiration für alle Behinderte und dies bedeutet, dass Behinderte alles machen können, was die Nichtbehinderten können.

Lijiao: Die zweite Frage stammt von einem französischen Hörer. Ich bin begeistert von der Eröffnungszeremonie der Paralympics als auch jener der Olympischen Spiele. Haben alle anwesenden Gäste daran teilgenommen? Welcher Teil der Eröffnungszeremonie hat Ihnen am besten gefallen? Gesang des Blinden? Klavierspielen? Tanz der Gehörlosen oder die Entzündung der Hauptfackel? Hier sind die meisten Gäste aus französischsprachigen Ländern. Diese Frage geht an sie.

Salvatore Caci: Zuerst möchte ich mich sehr herzlich für die Einladung bedanken. Das ist das wichtigste. Dann möchte ich sagen, dass die Organisationsarbeit der Paralympics 2008 sehr hervorragend und äußerst gut war. Das Lob gilt für alle Einzelheiten.

Auf die Vorschläge angesprochen weiß ich wirklich nicht, was ich sagen soll. Sollte es bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen gewesen sein, hätte ich Ihre Fragen noch beantworten und ein paar Vorschläge unterbreiten können.

Lijiao: Radio China International informiert durch seine Webseiten in 53 Sprachen die Welt über Chinas Veränderung und Entwicklung. Die heutige Diskussionsrunde wird per Video und mit entsprechendem Text- und Bildmaterial in sieben Sprachen synchron auf CRI-Online übertragen.

Zahlreiche Internetsurfer haben ihre Fragen bereits an uns geschickt. Die erste Frage stammt von einem italienischen Internetuser. Er schrieb:

Ich kann die Atmosphäre der Paralympics nicht selbst spüren. Allerdings verfolge ich immer die einzelnen Wettkämpfe. Wie ist die Organisation der Paralympics? Haben Sie irgendwelche Verbesserungsvorschläge? Diese Frage geht an die italienische Delegation. Natürlich sind Anregungen der anderen auch zu begrüßen.

Lü Shiming: Ich gebe hier also einen kurzen Einblick. In China leben heute 83 Millionen Behinderte. Es sind schon mehr als 20 Jahre vergangen, seitdem unser Land das Gesetz zum Schutz der Behinderten erlassen hat. Inzwischen ist das Gesetz revidiert worden. 13 Millionen Behinderte haben Reha-Behandlungen bekommen. 10 Millionen sind dank Unterstüzung des Staates und aller Gesellschaftsschichten aus der Armut befreit worden. Weiterhin sind auch 10 Millionen Behinderte beschäftigt worden. Vor 20 Jahren konnten nur 8 Prozent der Behinderten eine Ausbildung erhalten. Heute sind es bereis über 80 Prozent.

Dass unser Land ein Paralympics erfolgreich veranstalten kann, zeigt aller Welt den glanzvollen Erfolg de Entwicklung des Behindertenwesens unseres Landes. Ich verstehe es so, dass wir damit unser Haustür allen guten Freunden öffnen und sie zum Besuch bei uns zu Hause einladen. Dies zeigt ohne Zweifel die Entwicklung des Behindertenwesens und die gesellschaftliche Stellung der Behinderten in China.

Lijiao: Die Entwicklung des Behindertenwesens ist eng mit der Unterstützung der Regierungen und der Völker aller Länder und Regionen verbunden. China hat sich stets fürs Behindertenwesen eingesetzt. Dies lässt sich am Behindertensport erkennen. Zum Beispiel hat die chinesische Delegation an den Athener Paralympics den ersten Platz im Medaillenspiegel belegt. Wie beurteilen Sie die gesellschaftliche Stellung der Behinderten in China sowie die Entwicklung des chinesischen Behindertenwesens?

Lü Shiming: Der Slogan für die Olympischen Spiele und die Paralympics "Eine Welt, ein Traum" spiegelt unseren Geist zur Austraung der Paralympics wieder. Das Beijinger Olympische Organisationskomitee, kurz BOCOG, hat bei Vorbereitungen auf die Paralympics an seinen Versprechen für die internationale Staatengemeinschaft festgehalten. Das BOCOG hat sich um erfolgreiche Ausrichtung der beiden Spiele gleichrangig bemüht. Alle Teilnehmer der paralympischen Spiele sind körperlich behindert. Um sie gut betreuen zu können, haben wir bei Vorbereitung der paralympsichen Spiele Menschen in den Mittelpunkt gestellt und die Bedürfnisse der behinderten Sportler in allen Bereichen berücksichtigen. Durch Austragung der Paralympics können wir unsere Idee "humanitäre Betreuung für behinderte Sportler" weltweit präsentieren. Zum Beispiel haben wir für die Paralympics unseren Einsatz für den behindertengerechten Umbau der Stadt Beijing weiter erhöhen. Nun können die behinderten Sportler sich in Beijing wie zu Hause wohl fühlen. Man kann sagen, dass unsere Bemühungen bei Sportlern und Funktionären der Paralympics aus aller Welt eine perfekte Antwort zu dieser Frage hinterlassen.

Lijiao: Das Lob für die Paralympics ist mit der großen Leidenschaft der chinesischen Regierung und Bevölkerung eng verbunden. Herr Lü, können Sie uns die Bemühungen etwas näher erläutern, die notwendig sind, um die Paralympics genauso erfolgreich werden zu lassen wie die Olympischen Spiele?

Sagarra: Die Antwort für die zweite Frage. Die Organisationsarbeit der Beijinger Paralympics ist hervorragend und phantastisch. Die chinesische Regierung hat alle ihre Versprechen erfüllt. Die Chefs de Mission der verschiedenen Delegationen und die Medienvertreter sind der Meinung, dass die Organisation tadellos ist. Dazu tragen die chinesischen Volunteers auch bei. Ich freue mich sehr, dass die chinesische die Slogans "Eine Welt, ein Traum" für die Olympischen Spiele und "Zweie Spiele mit gleichem Glanz" vorgestellt hat. Die Eröffnungszeremonie der Paralympics war gerührt. In den letzten Tagen werden so viele neue Weltrekorde aufgestellt in den neuen Spielstätten, die China uns angeboten hat. Jeder Spieler ist jetzt voller Hoffnung, Goldmedaille zu gewinnen.

Lijiao: Herr Sagarra, Medien und Sportler aus aller Welt haben die Eröffnungszeremonie und Wettkämpfe der Paralympics gewürdigt. Welcher Aspekt der Paralympics hat Ihnen bisher am meisten Eindruck gemacht? Wie beurteilen Sie die Vorbereitungen für die Paralympics?

Lü Shiming: Mir gefallen alle Sportarten. Ich möchte gerne auf dem Leichtathletikfeld laufen. Aber ich bin auf Rollstuhl angewiesen. Also kann ich das nicht. Aber ich kann zuschauen. Auch der Reitsport gefällt mir sehr. Aber beim Zuschauen bin ich ebenfalls begeistert, als wäre ich selbst auf Sattel. Aber meine Lieblingssportart ist Blinden- Goalball. 1992 habe ich diese Sportart nach China eingeführt. Damals wurde in Dalian die landesweit erste Blinden-Goalball-Mannschaft auf die Beine gestellt. Vielleicht deshalb mag ich diese Sportart besonders

Lijiao: Herr Lü, wir möchten auch Ihnen diese Frage stellen. Welche Sportarten gefallen Ihnen als Behinderter am Besten? Und welche Disziplinen verfolgen Sie mit größtem Interesse?

Sagarra: Ich interessiere mich für vieles und habe viele Hobbys. Vor allem habe ich große Leidenschaft für Basketball. Darüber hinaus interessiere ich mich für Tennis und Leichtathletik. Da ich Spanier bin und Spanien sehr gute Fußballmannschaften hat, schaue ich mir gerne Fußballspiele an. Es ist offensichtlich, dass ich weder Basketball noch Fußball gut spiele, sonst wäre ich Profi gewesen. Da brauche ich nicht hier sitzen. Aber ich finde unglaublich großen Spaß beim Sport. Ich suche mir jede Möglichkeit, alle Spiele zu verfolgen. Das ist eine Aufgabe eines stellvertretenden Präsidenten. Also ich pendle zwischen den verschiedenen Sportstätten. Ich persönlich schaue mir gerne Basketball an. Als Spanier verfolge ich auch Schwimmen und Leichtathletik an, da Spanien in diesen Disziplinen stark ist. Es lohnt sich, die Spiele anzuschauen, solange die Sportler sich Mühe geben, egal in welcher Disziplin es ist. Auch das Bowlen ist interessant.

Lijiao: Die Mondkuchen sind lecker. Aber wir werden Ihnen zuerst aber die Fragen unserer Webbesucher stellen. In mehreren chinesischen Restaurants im Ausland sind „Glückskekse" zu finden. Dieser Mondkuchen hat eine ähnliche Funktion. Auf dem Papier unter dem Mondkuchen befindet sich unsere erste Frage. Lesen Sie sie bitte vor!

Welche Sportarten gefallen Ihnen am Besten? Falls möglich, welche Disziplinen verfolgen Sie am aufmerksamsten?

Lijiao: In einigen Tagen wird in China das Mondfest gefeiert. Der Mondkuchen gilt dabei als Muss, weil er Feierlichkeit und Zusammenkunft symbolisiert. An den Paralympics sind wir ja gerade dabei, eine große Zusammenkunft mit den Mitgliedern der Paralympischen Familie und Freunden aus aller Welt zu feiern.

Sagarra: Das ist ein Nahrungsmittel. Das ißt man an einem besonderen Tag. Der Tag hat mit dem Herbst zu tun. Es symbolisiert die Zusammenkunft der Familien und zugleich auch den Festtag. Ich kenne China sehr.

Lijiao: Herr Sagarra, wir haben auf den Teetisch vor Ihnen ein traditionelles chinesisches Gebäck gelegt, und zwar den so genannten Mondkuchen. Kennen Sie die Bedeutung des Mondkuchens?

Lijiao: Ebenfalls bei uns im Studio begrüßen wir zwei chinesische Behindertensportlerinnen. Auch die stellvertretende CRI-Intendantin Wang Dongmei und Frau Zhao Qian aus dem chinesischen Behindertenverband sind anwesend. Darüber hinaus werden Internetuser der Webseiten der Redaktionen für Chinesisch, Spanisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Portugiesisch und Esperanto daran teilnehmen.

Lijiao: Heute haben wir den stellvertretenden Vorsitzenden des Internationalen Paralympischen Komitees, Miguel Sagarra, den stellvertretenden Vorsitzenden des Chinesischen Behindertenverbands und zugleich den stellvertretenden Leiter der chinesischen Delegation an den Paralympics, Lü Shiming, sowie Delegationsleiter, Funktionäre und Sportler aus Deutschland, Mali, Ekuador, Brasilien, Niger, Luxemburg, Spanien, Angola, Algerien, Kap Verde und Italien eingeladen.

Lijiao: Vor sechs Tagen wurden die Paralympics eröffnet. Radio China International hat sich immer dafür eingesetzt, so umfassend wie möglich über die Paralympischen Spiele zu berichten. Unser Ziel ist es, unsere Hörer und Webbesucher ausführlich mit aktuellen und korrekten Informationen zu versorgen.

Tian Ye: Hallo, ich bin Tian Ye.

Lijiao: Hallo, liebe Freunde! Hier ist Radio China International. Ich bin Lijiao. Neben mir sitzt mein Kollege aus der spanischen Redaktion, Tian Ye.