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Coca-Cola stellt neues Antimonopolgesetz auf den Teststand
   2008-09-08 16:07:07    Seite Drucken    cri
Das 2,3 Milliarden US-Dollar schwere Übernahmeangebot von Coca-Cola für den größten chinesischen Fruchtsafthersteller China Huiyuan Juice könnte dem amerikanischen Unternehmen dabei helfen, die Vorherrschaft über den chinesischen Getränkemarkt zu erlangen. Analysten sind allerdings skeptisch, da es noch viele Hürden zu überwinden gebe, welche die Gigantenhochzeit verhindern könnten.

China ist Coca-Colas viertgrößter Markt. Die angestrebte Transaktion wäre der größte Zukauf des Unternehmens im Ausland. Bei einer Genehmigung würde sie den Würgegriff noch verstärken, in dem Coca-Cola den chinesischen Getränkemarkt hält. Der chinesische Getränkemarkt zählt zu den am schnellsten wachsenden weltweit.

Der gemeinsame Absatz der beiden Getränkegiganten würde 8 Milliarden Liter betragen und Coca-Colas Anteil am chinesischen Markt für nichtalkoholische Getränke von 16,3 Prozent auf 18 Prozent anheben, sagt Hope Lee, Analyst für nichtalkoholische Getränke bei Euromonitor International.

Bei einer Genehmigung der Übernahme würde Coca-Cola die französische Danone Gruppe überrunden, die im Jahr 2007 einen Anteil von 16,3 Prozent am chinesischen Markt für nichtalkoholische Getränke inne hatte.

"Von der nachlassenden Nachfrage nach kohlensäurehaltigen Getränken in China geplagt, wurde Coca-Cola bisher durch seine einheitliche Produktlinie zurückgehalten und muss nun eine diversifiziertere Produktpalette anbieten, um seine Position zu verbessern", meint Teng Binsheng, ein Professor für Strategie an der Cheung Kong Wirtschaftsschule.

Das amerikanische Unternehmen hatte im vergangenen Jahr seine Fruchtsaftmarke Minute Maid in China eingeführt. Die Einführung war Teil der aggressiven Expansion des Unternehmens in den chinesischen Markt für Frucht- und Gemüsesäfte, der im Jahr 2007 einen Wert von 10,6 Milliarden US-Dollar hatte. Kohlensäurehaltige Getränke erreichten nach Angaben von Euromonitor lediglich 7,4 Milliarden US-Dollar.

Außerdem werde erwartet, dass der Markt für Frucht- und Gemüsesäfte in diesem Jahr um 16 Prozent auf 12,3 Milliarden US-Dollar wächst und damit deutlich schneller als der Markt für kohlensäurehaltige Getränke, für den ein Anstieg von 7 Prozent erwartet werde, teilte Euromonitor weiter mit.

Das Geschäft "wird Coca-Cola in die Lage versetzen, seine Abhängigkeit von kohlensäurehaltigen Getränken deutlich zu reduzieren", sagt Lee. Der Anteil an nichtkohlensäurehaltigen Getränken am Absatz von Coca-Cola wird von 28 Prozent auf 47 Prozent ansteigen."

Die Stärke Huiyuans liegt in reinen Fruchtsäften. In diesem Bereich hält das Unternehmen einen Marktanteil von 46 Prozent, geht aus Angaben von ACNielsen hervor.

"Coca-Cola wird auf diese Weise erfolgreich seinen größten Konkurrenten im Bereich nichtalkoholischer Getränke in eine Tochtergesellschaft umwandeln", erklärt Qu Honglin, Partner der Unternehmensberatung Glocal Strategy.

"Fusionen und Übernahmen die in letzter Zeit zwischen aus- und inländischen Unternehmen stattgefunden haben, darunter Coca-Cola und Huiyuan, Johnson & Johnson und Dabao sowie Schneider Electric und Delixi, sind alle diesem Trend gefolgt", sagt Qu.

Wie erfolgreich Huiyuan allerdings nach einer Übernahme sein wird, hängt weitgehend von den Strategien ab, die die in Atlanta sitzende Führungsspitze von Coca-Cola entwirft und die vermutlich dieselben Fehler begehen wird wie andere internationale Konzerne die mit inländischen Unternehmen zusammengehen, meint Qu.

Außerdem müssen die beiden Unternehmen vor ihrer Fusion noch eine Reihe von Hürden überwinden. Da es sich um den ersten großen Zusammenschluss handele, seit am 1. August das Gesetz gegen Monopolbildung in Kraft getreten ist, werde die Transaktion zum Testfall der neuen Bestimmung, meint Zhang Tao, Rechtsanwalt bei der Shanghaier Kanzlei Zhongtianxin.

"Die Aufsichtsbehörden werden die Übernahme vermutlich sehr genauen Kontrollen unterwerfen", glaubt Zhang.

Der Erfolg des Geschäfts sei von der Genehmigung der chinesischen Aufsichtsbehörden gegen Monopolbildung abhängig, hatte Coca-Cola in einer Stellungnahme erklärt.

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