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Das veränderte Antlitz der "Nickelstadt" Jinchang
   2008-09-02 11:00:17    Seite Drucken    cri

Die Stadt Jinchang ist in China bekannt als die "Hauptstadt des Nickels". Da Jinchang eine Zeit lang unter schwerer Umweltverschmutzung zu leiden hatte, befand sich die Stadt einst auf der Liste der zehn schmutzigsten Städte in China. 2007 jedoch kamen erstmals seit langer Zeit wieder mehrere Tausend Zugvögel in die Region rund um die Stadt. Das Antlitz der Nickelstadt hat sich also durch effektive Umweltschutzmaßnahmen und Sanierungen deutlich verändert.

Die Jinchuan-Gruppe ist der weltweit fünftgrößte Lieferant von Nickel. Vor Ort wurde vor kurzem von dem Unternehmen ein Projekt zur Wiedergewinnung von Schwefeldioxid erfolgreich abgeschlossen. Liu Yuqiang, Leiter der Chemiefabrik der Jinchuan-Gruppe, erklärt den Vorgang:

"Wir verwenden als erstes Unternehmen weltweit eine Technik, dank der Schwefeldioxid in niedriger Konzentration zurückgewonnen werden kann und wiederaufbereitet wird. Dadurch können wir nicht nur das in die Luft ausgestoßene Schwefeldioxid zurückgewinnen, sondern es auch schließlich in Industrieschwefelsäure umwandeln. "

Mit dieser Technik gelang es dem Unternehmen, in den ersten zehn Monaten 2007 ungefähr 300.000 Tonnen Schwefeldioxid mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres zurückzugewinnen. Die Umwandlung zu Schwefelsäure ermöglicht der Jinchuan-Gruppe wiederum Einsparungen in Höhe von 400 Millionen Yuan RMB. Noch vor einigen Jahren bereiteten die stinkenden Abgase dem Fabrikleiter viel Kopfzerbrechen. Und auch die Bauern im Dorf Gaoyazi, das sich im Windeinflussbereich der Chemiefabrik befindet, litten schwer darunter.

Dorfbewohner Zhao Huainian sagt:

"Es gab hier früher ganz schwere Verschmutzungen. Wenn der Wind über unser Dorf hinwegfegte, war es so dunkel, dass man manchmal sogar die Hand vor Augen nicht sehen konnte."

Wegen der Verschmutzung gab die Familie von Zhao Huainian den Feldanbau auf. Sie wagten oft nicht, ihre Fenster zu öffnen. So ging Zhao mit anderen Dorfmitgliedern schließlich zu den lokalen Behörden und beschwerte sich. Das Leid der Bauern in der Nähe der Fabrik setze die Jinchuan-Gruppe sehr unter Druck. Damals wurde klar, dass eine rechtzeitige Optimierung der Produktionsstruktur erforderlich ist, um eine zufriedenstellende Lösung und damit einen Entwicklungsweg für die lokale Bevölkerung zu finden.

Der stellvertretende Generalmanager der Jinchuan-Gruppe, Li Shangyong, sagt dazu:

"Wir haben mehr als zehn Milliarden Yuan RMB für technische Umgestaltungen ausgegeben und nahezu 200 neue Techniken hervorgebracht. Auf dieser Basis wurden ein Dutzend veraltete Produktionslinien, die viel Energie verbraucht und hohe Belastungen verursacht haben, geschlossen."

Im Jahr 2007 betrug der Schwefeldioxidausstoß des Chemieunternehmens Jinchuan im Vergleich zu anderen weltweiten Nickellieferanten nur 30 Prozent. Das Unternehmen konnte dadurch auch fast 200 Millionen Yuan an Zahlungen wegen hoher Umweltbelastung einsparen.

In der Stadt Jinchang, in der die Firma Jinchuan angesiedelt ist, wurden 2007 zudem insgesamt mehr als zehn Papierfabriken, Stromkraftwerke oder Betonwerke, die sowohl hohe Umweltbelastungen als auch hohen Energieverbrauch verursachten, geschlossen. Die Umweltbedingungen sind dadurch deutlich besser geworden und die Einwohner von Jinchang brauchen sich heute nicht mehr beklagen. Blumen, Bäume und Parkanlagen mit Rasenflächen kehren wieder verstärkt zurück in das Leben der Bewohner. Ein künstlich angelegter See, der Jinshui-See, der mit wiederaufbereitetem Wasser gespeist wird, wurde nun sogar erstmals das Ziel von mehreren Tausend Zugvögeln.

Bauer Zhao Huainian sagt dazu:

"Es ist heute vieles besser. Wenn wir nun Getreide in der Sonne trocknen, gibt es keine schwarzen Körner mehr. Auf meinem Feld baue ich jetzt Getreide an. Dazu kommen noch Trauben und Melonen."

Li Jianhua aus der Jinchanger Stadtverwaltung zeigt sich erfreut über die deutliche Verbesserung der Umwelt seiner Stadt:

"Die Schwerindustrie in Jinchang macht fast 30 Prozent der ganzen Branche in der Provinz aus. Energie einzusparen und den Schadstoffausstoß zu reduzieren, gehörte also schon immer zu den klaren Vorgaben in der Provinz. Wichtig ist es aber auch, dass die Umweltbedingungen und die Lebensqualität der Einwohner nun deutlich besser geworden ist."

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