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Behindertengerechter Weg im Kaiserpalast
   2008-08-30 22:33:19    Seite Drucken    CRI

Der Kaiserpalast ist die kaiserliche Residenz der chinesischen Ming- und Qing-Dynastie, seine Fläche beträgt über 720.000 Quadratmeter. Im Kaiserpalast gibt es mehr als 90 Innenhöfe und gegen 9.000 Zimmer. Es ist nahezu unmöglich, den ganzen Kaiserpalast innerhalb eines Tages zu besichtigen. Für Rollstuhlfahrer ist das natürlich noch schwieriger.

Vor kurzem wurde ein behindertengerechter Weg im Kaiserpalast angelegt. Dadurch und durch andere behindertengerechte Anlagen und mit Hilfe der Angestellten können Besucher mit Behinderungen jetzt den Kaiserpalast bequemer besichtigen.

Der unebene Ziegelweg war vorher für Rollstuhlfahrer sehr ungeeignet. Ein weiteres Hindernis waren die Querverstrebungen auf den Rampen vor den Eingängen jedes Hofes. Das erleichtert zwar den Fußgängern das Aufwärts gehen, ohne abzurutschen, für Rollstuhlfahrer ist es aber eine erhebliche Barriere.

Dieses Problem wurde durch den Bau eines behindertengerechten Weges gelöst. Erstens sind alle Wege in der behindertengerechten Zone geebnet worden. Zweitens hat man rechts von der Rampe einen ebenen Kunststoffweg errichtet, wodurch Behinderte mit Rollstühlen ganz einfach durch alle Eingänge fahren können. Li Yazhou, der auf seinen Rollstuhl angewiesen ist, ist gerade auf diesem Kunststoffweg durch das Zhaode-Tor, das Tor der bekundeten Tugenden, gefahren, er sagte uns:

"Jetzt ist es viel besser, vorher gab es diesen behindertengerechten Weg nicht. Es ist sehr angenehm, weil mein Rollstuhl nicht mehr so stark rüttelt."

Nicht nur die Touristen sind damit zufrieden, die Angestellten, die den Rollstuhl schieben, finden es auch sehr gut, da sie jetzt viel Kraft sparen können. Der Reiseleiter im Kaiserpalast Li Zhe sagt dazu:

"Jetzt ist es viel bequemer. Vorher gab es hier vor dem Zhaode-Tor nur den unebenen Ziegelweg. Deshalb rüttelten die Rollstühle hier sehr stark, für Touristen war das sehr unangenehm, obwohl wir uns natürlich bemühten, den Rollstuhl sehr vorsichtig zu schieben. Jetzt ist es ganz anders. Für Touristen ist es viel angenehmer und auch für uns ist es viel leichter."

Taihedian, die Halle der Höchsten Harmonie, war in der Ming- und Qing-Dynastie ein Platz für große Zeremonien. Da diese Halle ein mehr als acht Meter hohes Fundament hat, müssen Touristen zuerst über 30 Stufen überwinden, bevor sie diese Halle besichtigen können. Ein gehbehinderter Tourist musste bisher von Begleiter hoch getragen werden. Seit kurzem übernimmt eine elektrische Einrichtung diese Aufgabe.

Dieser Roboter ist eine Anlage mit einer Raupenkette. Mit Hilfe der Angestellten brauchen Behinderte ihre Rollstühle jetzt nicht mehr verlassen. Der Roboter kann dann Tourist im Rollstuhl hoch befördern. Der für die Bedienung dieser Anlage zuständige Wang Hao sagte:

"Vorher war es für Behinderte sehr kompliziert und schwierig. Aber jetzt brauchen sie nur noch sechs Minuten, um in die Halle einzutreten."

Nicht weit von Taihedian entfernt ist eine andere berühmte Halle, die Halle zur Erhaltung der Harmonie, Baohedian. Man hat hier einen Lift für Rollstuhlfahrer errichtet. Damit das originale Aussehen dieser Halle nicht beeinflusst wird, befindet sich der Lift hinter einer Holzfassade, die die gleiche Farbe wie die Wand hat. Normalerweise kann man hier diese Holzfassade gar nicht bemerken. Ein zuständiger Verantwortlicher des Kaiserpalasts, Yan Hongbin, erklärte:

"Unser Lift ist hinter der Holzfassade, einerseits haben wir dadurch die Kulturgegenstände geschützt, andererseits wird das Aussehen nicht verunstaltet. Wenn man nicht ganz genau hinsieht, bemerkt man die Holzfassade nicht. Das ganze Aussehen bleibt unverändert, so schön wie vorher."

Yan Hongbin erzählte uns, dass der Lift rund 500.000 Yuan RMB gekostet habe und aus Deutschland importiert worden sei. Dieser Lift sei derzeit der modernste Lift weltweit. Im Betriebzustand sei er sehr geräuscharm. Man könne diesen Lift auch sehr einfach benutzen, deshalb sei er hier bei den behinderten Besuchern sehr beliebt.

Der Tourist Xin Ren sagte uns:

"Ich habe heute vieles gesehen, was ich vorher nicht sehen konnte. Ich bin auch schon mehrmals mit dem Rollstuhl hierher gekommen, aber diesmal ist es wirklich ganz anders. Die drei Haupt-Hallen im Kaiserpalast sind sehenswert. Aber da ich sie vorher nicht sehen konnte, war es für mich immer sehr schade. Heute freue ich mich, sie endlich gesehen zu haben."

Für behinderte Touristen ist die Besichtigung des Kaiserpalastes kostenlos. Jeder Tourist bekommt vorm Eingang eine Broschüre. Darin ist der behindertengerechte Weg mit roter Farbe markiert. Der Weg passiert den Kaiserpalast von Süden nach Norden, entlang des Weges befinden sich 17 Sehenswürdigkeiten. Die behindertengerechten Einrichtungen sind auch sehr gut beschildert. Entlang des Weges können die behinderten Touristen allein den Kaiserpalast besichtigen, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.

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