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Wushu - bald eine olympische Sportart?
   2008-08-29 15:24:08    Seite Drucken    cri

 

Die "Wettbewerbe für den chinesischen Kampfsport Wushu 2008" fanden vom 21. bis 24. August in Beijing statt. Es war eine große Besonderheit der Olympischen Spiele in Beijing, allen Interessierten in der Endphase der Spiele Kampfkunst-Vorführungen und Kampfkunst-Wettbewerbe auf höchstem Niveau zu präsentieren. Die Veranstaltungen wurden gemeinsam vom Beijinger Olympischen Organisationskomitee (BOCOG) und dem Internationalen Verein für den Kampfsport Wushu organisiert. Auch der chinesische Verein für den Kampfsport Wushu wirkte daran mit. Obwohl es sich bei Wushu um keine olympische Sportart handelt, genießt sie beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bereits einen hohen Stellenwert. Dazu Wang Xiaolin, Generalsekretär des Internationalen Vereins für den Kampfsport Wushu und Vorsitzender des chinesischen Vereins für den Kampfsport Wushu:

"In der olympischen Geschichte wurden bisher keine Wettkämpfe in einer Sportart während einer Olympiade veranstaltet, die keine offizielle olympische Sportart ist. Bei den 'Wettbewerben für den chinesischen Kampfsport Wushu 2008' handelt es sich also um das erste Mal, dass eine nichtolympische Sportart während Olympischen Spielen ausgetragen wurde. Der Anlass wurde auch zum ersten Mal in der Geschichte der chinesischen Kampfkunst durchgeführt. Die ?Wettbewerbe für den chinesischen Kampfsport Wushu 2008' belegen den Stellenwert, den das IOC dieser chinesischen Sportart beimisst. Das IOC hat die chinesische Kampfkunst unterstützt und anerkannt."

Die Kampfkunst Wushu hat ihren Ursprung in China. Sie erfreut sich mittlerweile großer Beliebtheit beim Volk. Sie bildet auch schon einen wichtigen Bestandteil der täglichen Körperertüchtigung der Chinesen. Die weltweite Popularität der Wushu-Kampfkunst ist ebenfalls stark zunehmend. Aus diesem Grund wird mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, ob diese chinesische Kampfkunst bald in die Liste der offiziellen olympischen Disziplinen aufgenommen wird.

Das IOC hat mehrere konkrete Richtlinien, die bestimmen, ob eine Sportart in den olympischen Wettkampfkalender aufgenommen wird oder nicht. Unter diesen Kriterien befinden sich zum Beispiel die Verbreitung einer Sportart oder deren Regelwerk. Dazu noch einmal Wang Xiaolin:

"Die Mitglieder des IOC haben die Wettbewerbe und die Schiedsrichter der Kampfkunst gelobt. Wir haben jetzt eine moderne Schiedsrichtermethode, welche die subjektiven Faktoren nahezu ausschließt. Die Fairness der Wettkämpfe ist dadurch gewährleistet. Allerdings bin ich der Meinung, dass noch einige Dinge verbessert werden müssen. Die Tendenz ist aber gut."

Neben der Entwicklung der Wushu-Kampfkunst sind auch die eigenen Rahmenbedingungen des IOC letztendlich ausschlaggebend, ob Wushu in den Kreis der olympischen Sportarten aufgenommen wird oder nicht. Einerseits hat das IOC immer wieder betont, dass die Zahl der olympischen Disziplinen reduziert werden muss. So wurden beispielsweise die Softball- und die Baseball-Spiele an den Olympischen Spielen in Beijing zum letzten Mal ausgetragen. Auf der anderen Seite gibt es auch noch andere Sportarten, die gerne olympisch werden möchten. Dazu gehören unter anderem Golf, Squash, Rollerblading, Karate oder 7er-Rugby. Im Vergleich zu diesen Sportarten fehlt es der chinesischen Kampfkunst Wushu an einflussreicher Unterstützung. Daher wird es wohl noch länger dauern, bis Wushu zu einer offiziellen olympischen Sportart wird. Wang Xiaolin noch einmal:

"Diese Frage kann nicht allein durch die Bemühungen Chinas gelöst werden. Es spielen auch ganz andere Faktoren eine wichtige Rolle. Dazu gehören etwa die Kriterien des IOC. Auf der Basis seiner Erfahrungen der Vergangenheit hat das IOC den Beurteilungskriterien für eine Sportart noch neue Kriterien hinzugefügt. In Anbetracht dieser neuen Kriterien muss sich die chinesische Kampfkunst Wushu selbst noch verbessern. Ich persönlich denke, dass es noch etwas länger dauern wird, um unser Ziel zu erreichen. Diese Frage kann nicht im laufenden oder nächsten Jahr gelöst werden."

 

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