In der Stadt Beihai im südchinesischen Autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang-Nationalität hat vor kurzem das Forum über die Wirtschaftskooperation entlang der Bac Bo Bucht und den benachbarten Regionen stattgefunden. Im Mittelpunkt standen in erster Linie Möglichkeiten von Kooperationen in den Teilbereichen innerhalb der China-ASEAN-Freihandelszone. Mehr dazu in unserem folgenden Beitrag.

Die Bac Bo Bucht befindet sich in einer Region rund um die halbgeschlossene Meeresbucht, umgeben von der chinesischen und vietnamesischen Küste sowie von der chinesischen Inselprovinz Hainan. Die Zone der Wirtschaftskooperation entlang der Bac Bo Bucht und den benachbarten Regionen umfasst die Länder China, Vietnam, Malaysia, Singapur, Indonesien, die Philippinen sowie Brunei und gilt als ein wichtiger Bereich der geplanten Freihandelszone zwischen China und der ASEAN. Seit 2006 finden jährlich Beratungen über eine verstärkte regionale Zusammenarbeit in der Region statt. Veranstalter sind unter anderem Chinas Zentralregierung, die Regierung des Autonomen Gebiets Guangxi sowie relevante internationale Organisationen, darunter die Asiatische Entwicklungsbank.

Dazu sagt Guo Shengkun, Parteisekretär des chinesischen Autonomen Gebiets Guangxi der Zhuang-Nationalität:

"Mit Freude haben wir festgestellt, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit entlang der Bac Bo Bucht und in den benachbarten Regionen seit der Initiative von allen betreffenden Ländern anerkannt und unterstützt wird. Unter gemeinsamer Förderung ist die Zusammenarbeit inzwischen bereits in die Phase der Umsetzung eingetreten und hat bislang erfreuliche Ergebnisse erzielt."

Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen China und der ASEAN hat sich in letzter Zeit gut entwickelt. Mittlerweile sind beide Seiten füreinander der jeweils viertgrößte Handelspartner mit einem gesamten Handelsvolumen von 202,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2007. Damit konnte die Zielvorgabe für das Jahr 2010 schon drei Jahre früher erreicht werden.

Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Globalisierung kommt es seit Jahren in vielen Teilen der Welt zu einer regionalen oder subregionalen Integration der Volkswirtschaften. Auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit entlang der Bac Bo Bucht hat große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. So äußerte Pisanu Rienmahasarn, Vertreter des thailändischen Handelsministeriums, die Bereitschaft seines Landes, sich an dieser regionalen Zusammenarbeit zu beteiligen. Der kanadische Ökonom und Nobelpreisträger Robert Mundell schlug vor, im Hinblick auf die gegenwärtig unausgewogene Entwicklung der Weltwirtschaft sollten alle beteiligten Seiten im gegenseitigen Interesse die Zusammenarbeit entlang der Bac Bo Bucht und den benachbarten Regionen ausbauen.

Diese Ansicht teilt auch Lawrence Greenwood, stellvertretender Präsident der Asiatischen Entwicklungsbank, eines Mitveranstalters des Wirtschaftsforums im chinesischen Beihai. Er geht davon aus, dass in der regionalen Integration entlang der Bac Bo Bucht zahlreiche neue Kooperationsmöglichkeiten liegen:

"Die Beratungen über die wirtschaftliche Zusammenarbeit entlang der Bac Bo Bucht und in den benachbarten Regionen in diesem Jahr dienen dazu, die weltweite Rezession zu verhindern. Die wirtschaftliche Integration hat sich in Asien als erfolgreich erwiesen und dadurch zur globalen Zusammenarbeit beigetragen. Die Asiatische Entwicklungsbank wird die Entwicklung in dieser Region aktiv unterstützen."

Ein großer Erfolg des diesjährigen Forums war die Bildung einer grenzübergreifenden Expertengruppe, die den Rahmen der Kooperationsstrategie festlegen soll und aus Ökonomen von China, ASEAN-Ländern und der Asiatischen Entwicklungsbank besteht. Li Yushi aus dem chinesischen Handelsministerium ist Mitglied dieser neu gebildeten Expertengruppe:

"Alle Forumsteilnehmer gehen davon aus, dass ein Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit entlang der Bac Bo Bucht und der benachbarten Regionen die Gründung einer Freihandelszone zwischen China und der ASEAN vorantreibt und beschleunigt."

Auch Schwerpunkte der Wirtschaftskooperation in der Region standen im Mittelpunkt der Beratungen. Dazu zählen unter anderem die Bereiche Logistik, Verkehrsinfrastruktur, Hafenbau und Energiewirtschaft.