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Humane "Goldmedaille" für chinesische Zuschauer
   2008-08-26 10:04:12    Seite Drucken    cri

Während der Olympischen Spiele in Beijing haben sich die chinesischen Zuschauer leidenschaftlich und fair verhalten. In diesem Sinne haben sie eine humane "Goldmedaille" verdient.

Am ersten Tag der Spiele sind der chinesischen Schützin Du Li im Zehn-Meter-Luftgewehr-Wettbewerb einige Fehler unterlaufen, sodass es nicht für die erhoffte Goldmedaille reichte. Die Zuseher haben große Erwartungen auf sie gesetzt, die erste Goldmedaille der Olympischen Spiele zu gewinnen. Allerdings zeigten die chinesischen Zuschauer Verständnis und haben sie weiter unterstützt.

"Ich verstehe sie. Wer will nicht die erste Goldmedaille am ersten Tag der Olympischen Spiele gewinnen? Vorher hatte Du Li schon eine olympische Goldmedaille gewonnen. Sie ist gut."

"Ich bewundere Du Li sehr. Wenn ich sie wäre, würde ich schon längst aufgegeben haben."

Bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1984 hat Xu Haifeng die erste olympische Goldmedaille für China geholt. Der Gewinn von Goldmedaillen ist für Chinesen ein Kriterium geworden, nach dem sie die Sportler beurteilten. Bei den Olympischen Spielen in Seoul 1988 machte der bekannte chinesische Turner Li Ning bei Wettbewerben verletzungsbedingt einige große Fehler. Nach den Spielen zeigten die chinesischen Zuschauer kein Verständnis dafür.

Inzwischen hat das chinesische Publikum seine Einstellung zum olympischen Geist und zu Goldmedaillen geändert. Sportler, die keine Goldmedaille gewonnen haben, haben trotzdem Applaus und Unterstützung bekommen. Dies ist die gelebte Integration des olympischen Geists mit der orientalischen Zivilisation. Professor Jin Yuanpu vom Beijinger Erforschungszentrum für humane Olympiade sagte, die Zuseher honorierten bei diesen Olympischen Spielen auch die Leistungen jener Sportler, die keine Goldmedaillen gewonnen haben:

"Vorher sehnten sich die Chinesen wirklich sehr nach Goldmedaillen. Es ist natürlich auch normal, dass die Chinesen wie alle Menschen weltweit Goldmedaillen anstreben. Das ist keine schlechte Sache. Aber die chinesischen Zuschauer haben auch die Plätze hinter den Goldmedaillen zu schätzen gelernt."

Die von Professor Jin erwähnte "Wertschätzung der Plätze hinter den Goldmedaillen" sind eigentlich ein Verständnis des olympischen Geists und zeigen von einer fairen, toleranten Einstellung. Der chinesische Hürdenläufer Liu Xiang hat wegen einer Verletzung seinen Einsatz auf den Olympischen Spielen in Beijing frühzeitig beendet. Als dies angekündigt wurde, herrschte überall großes Bedauern. Immerhin ist dies der erste verletzungsbedingte Rücktritt Liu Xiangs von den Wettbewerben. Glücklicherweise zeigten die Zuschauer Verständnis und haben ihm Trost gespendet. Eine "normale Einstellung" der Toleranz ist damit demonstriert worden.

Gu Hangtian hat Liu Xiangs Rücktritt bezeugt. Er zeigte Verständnis dafür:

"Ich habe mich sehr darum bemüht, dieses Ticket für die Spiele zu bekommen. Ich wollte mir eigentlich zusammen mit meiner Familie die Spiele anschauen. Aber Liu Xiang hat sich frühzeitig von den Spielen verabschiedet. Ich weiß, das ist auf seine Verletzungen am Fuss zurückzuführen. Ich hatte großes Mitleid, als ich sein schmerzverzerrtes Gesicht sah. Wir werden ihn weiterhin unterstützen und uns später wieder Wettkämpfe ansehen, an denen Liu Xiang teilnimmt."

Am 20. August besiegte Aksana Miankova aus Weißrussland im "Vogelnest" die chinesische Sportlerin Zhang Wenxiu und gewann die Goldmedaille im Hammerwerfen. Sie wurde mit großem Applaus gefeiert. Shu Dayu hat sich die Spiele angeschaut. Er sagte, die Sportler hätten künstlerischen Genuss und Herausforderungen auf hohem Niveau geboten. Wörtlich sagte er:

"Vorher interessierten sich nicht viele Menschen für die Sportart Hammerwerfen. Nun finde ich, dass sie sehr spannend ist. Es zeigt die Schönheit der Kräfte der Sportler. Der Stabhochsprung ist auch sehr schön anzusehen. Ich mag es sehr. Das ist ein visueller Genuss der Sportler. Ich meine, egal wer an den Spielen teilnimmt, woher sie kommen, wie gut ihre Leistungen sind, sollen wir ihnen Beifall geben. Wir sollen ihnen für ihre Anstrengung danken."

Die Senioren-Tischtennis-Spielerin Gao Jun hat diesmals im Auftrag der amerikanischen Mannschaft an den Olympischen Spielen teilgenommen. Sie hat die Leidenschaft und Toleranz der Zuschauer gespürt:

"Ich finde es toll. Wir haben mehrere Spiele gemacht. Und die Zuschauer haben uns dabei stark unterstützt. Tatsächlich finde ich es immer so. Jedesmal fühle ich bei Spielen in China, dass die Zuschauer warmherzig und freundlich sind. Sie sind vernünftig."

Die Chinesen haben den Geist, die Konkurrenz und die Schönheit des Sports genossen. Immer mehr Chinesen interessieren sich für Sport. Sie haben gelernt, die Spiele zu bewundern und die Spiele zu genießen. All dies hat das Verständnis der Chinesen für den Sportgeist und den olympischen Geist gezeigt.

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