Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Ausstellung altertümlicher Erfindungen Chinas
   2008-08-20 11:27:14    Seite Drucken    cri

Vom 28. Juli bis zum 20. September findet im neuen chinesischen Museum für Wissenschaft und Technik im Norden Beijings die Ausstellung "Altertümliche Erfindungen Chinas" statt. Die Ausstellung gehört zum offiziellen Kulturprogramm der Olympischen Spiele.

Entsprechend des Konzepts einer "humanen, grünen und wissenschaftlich-technischen Olympiade" findet die Ausstellung vor und während den Olympischen Spielen und den Paralympics statt. Die gemeinsamen Veranstalter der Ausstellung sind das staatliche Denkmalschutzamt und der chinesische Verein für Wissenschaft und Technik. Shan Jixiang, der Leiter des staatlichen Denkmalschutzamts, erklärt uns den Zweck dieser Veranstaltung:

"Es handelt sich um eine wichtige Ausstellung anläßlich der Olympischen Spiele. Die Ausstellung spiegelt die herausragenden Leistungen der altertümlichen Erfindungen Chinas wider und stellt daher eine große Bereicherung für den humanen sowie wissenschaftlich-technischen Inhalt der Beijinger Olympischen Spiele dar."

Auf dieser Sonderausstellung können 271 Exponate aus 77 chinesischen Museen besichtigt werden. Die Exponate sind in die Themenbereiche Seidenherstellung, Bronzegießerei, Papier und Buchdruck sowie Porzellanherstellung gegliedert und veranschaulichen die wichtigsten Erfindungen des chinesischen Altertums.

Eine der wichtigsten Erfindungen des chinesischen Altertums ist die Seidenherstellung. Mit einer 5000-jährigen Geschichte ist sie genauso alt wie die chinesische Zivilisation. Die Produktion und der Handel mit Seide schlug in der Vergangenheit eine Brücke zwischen Ost und West. Die antike Seidenstraße beispielsweise diente als wichtige Drehscheibe für den Kulturaustausch zwischen China und dem Ausland.

Ein besonders wertvolles Exponat dieser Ausstellung ist das gewebte Diamant-Sutra aus Seide aus der Späteren Liang-Dynastie (907-923). Das 713 Zentimeter lange und 29 Zentimeter breite Diamant-Sutra umfasst mehr als 5.000 chinesische Schriftzeichen. Die Museumsführerin erläutert uns die Besonderheit dieses Ausstellungsobjekts:

"Dieses Diamant-Sutra wird als Spitzenleistung der gewebten Sutren aller Dynastien angesehen, da es technisch extrem anspruchsvoll ist. Viel häufiger sind gestickte buddhistische Sutren auf Seide. Für dieses monumentale Werk war eine besondere Webmaschine erforderlich."

Im altertümlichen China waren Bronzegegenstände ein Privileg der Adligen und ein Symbol für Macht und Stellung. Die Bronzegegenstände jener Zeit dienten hauptsächlich Opferritualen und kriegerischen Zwecken. In der Ausstellung im Museum für Wissenschaft und Technik sind kostbare Bronzegefäße zu sehen, die als nationale Kunstschätze eingestuft worden sind. Das wertvollste dieser Objekte ist das Bronzegefäß "Simuwuding" aus der Sammlung des Nationalmuseums. Das weltweit größte Bronzegefäß wurde im Jahr 1939 in Anyang, in der zentralchinesischen Provinz Henan, ausgegraben. Es wiegt 875 Kilogramm und wurde bei einem Opferritual zum Gedenken an die Mutter eines Kaisers der Shang-Dynastie (16. bis 11. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung) verwendet. Ein Historiker, der Jahrzehnte lang im Nationalmuseum gearbeitet hat, habe ausschließlich die Kopien des "Simuwuding" zu Gesicht bekommen, weil das Original zu schwer und wertvoll sei, erzählt uns die Museumsführerin.

 

Die richtige Kombination aus Wasser, Feuer und Erde führt zur Entstehung einer neuen Substanz, besser bekannt als Porzellan. Das Porzellan stellt einen zentralen Bestandteil der Kultur und Kunst Chinas dar. Im Themenbereich "Porzellan" finden sich mehrere Kuriositäten, die auf normalen Ausstellungen kaum zu sehen sind. Dazu gehören beispielsweise eine Vase vom Typ Yueyao aus der Tang-Dynastie, deren Herstellungsverfahren verloren gegangen ist, oder exquisite Produkte der fünf berühmten Porzellanmanufakturen aus der Song-Dynastie, die von mehreren chinesischen Museen gesammelt worden sind.

Ein absolutes Highlight unter den Porzellan-Exponaten ist eine mit blauen Motiven auf weißem Hintergrund verzierte Vase aus Qinghua-Porzellan. Die Vase stammt aus der renommierten Porzellanmanufaktur Jingdezhen und verkörpert das höchste Niveau der Porzellanherstellung der Yuan-Dynastie. Das Qinghua-Porzellan aus der Yuan-Dynastie ist wegen seiner Seltenheit extrem wertvoll. Überliefert sind derzeit landesweit nur etwas über 100 Qinghua-Porzellanstücke aus dieser Zeitepoche. Weltweit existieren lediglich etwa 200 Stücke davon. Eine ähnliche Vase brachte vor ein paar Jahren auf einer Auktion in China die horrende Summe von 250 Millionen Yuan RMB ein.

Die Ausstellung der nationalen Kunstschätze hat nicht nur zahlreiche Experten in ihren Bann gezogen, sondern auch ganz normale Besucher. Stellvertretend hierfür die Aussage dieser Besucherin:

"Ich finde die Ausstellung sehr eindrucksvoll. Zum einen sind diesmal nahezu ausschließlich die Originale zu sehen, was mir sehr gefällt. Zum anderen habe ich Exponate gesehen, welche die große Weisheit unserer Vorfahren widerspiegeln. Ein fein angefertigtes Bronzegefäß kann man heutzutage nicht einmal mit modernster Technik nachahmen. Das ist wirklich sehr verwunderlich."

     mehr zum Thema
     Ihr Kommentar

Not Found!(404)

Not Found!(404)