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Xian Dongmei, Judo-Olympiasiegerin in der Klasse bis 52 Kilo in Beijing
   2008-08-15 14:46:43    Seite Drucken    cri

Bei den Athener Olympischen Spielen vor vier Jahren hat die Judokerin Xian Dongmei die Goldmedaille in der Klasse bis 52 Kilo gewonnen. Als Geheimfavoritin hat sie in nur 66 Sekunden die berühmte Gegnerin Yuki Yokosawa besiegt und damit die erste Judo-Goldmedaille in der Leichtgewichtsklasse für China gewonnen. In den darauf folgenden vier Jahren hat Xian Dongmei ihren Rücktritt angekündigt und ist Mutter geworden. Danach ist sie wieder zum Spitzensport zurückgekehrt, um bei den Beijinger Spiele ihren Olympiatitel zu verteidigen.

Erst in diesem Jahr ist Xian Dongmei dank der Motivation des Trainers und ihrer Familie zum Judo zurückgekehrt, als ihre Tochter erst vier Monate alt war. Nach dem Sieg in Beijing sagte Xian Dongmei, dass sie durch diese Goldmedaille alles kompensieren möchte, was sie der Tochter schulde:

"Mama wird gleich zurückkommen. Früher war ich nicht viel mit meiner kleinen Tochter zusammen und habe nicht genügend für sie gesorgt. Deswegen möchte ich ab jetzt mehr Zeit mit ihr zusammen verbringen und ihr mehr Liebe geben."

Von den harten Anstrengungen des Comebacks wissen nur Xian Dongmei und ihr Trainer Fu Guoyi. Kein Wunder, dass Fu vor Freude Xian Dongmei geschultert hat, nachdem sie die Goldmedaille geholt hatte. Mit Tränen in den Augen hat uns Fu Guoyi erzählt, wie hart Xian Dongmei für diese Goldmedaille gekämpft hat:

"Mehrere Judoker sind nach einem Rücktritt noch einmal zum Spitzensport zurückgekehrt. Sie wollten ihren Traum verwirklichen und haben dafür hart gearbeitet, aber sie alle scheiterten. Xian Dongmei ist die allererste in dieser Sportart, die nach ihrem Comeback eine Goldmedaille gewinnt, und zwar bei diesen ausgezeichneten Spielen."

In der chinesischen Sportgeschichte kommt es nicht oft vor, dass eine Sportlerin nach der Babypause zurückkehrt und wieder an Olympischen Spielen teilnimmt, vor allem in so einer kampfsintensiven Disziplin wie Judo. Xian Dongmei teilte uns mit, sie habe sich für eine Rückkehr auf die olympische Bühne entschieden, denn sie wollte wissen, ob sie noch einmal siegen könnte. Für viele ausländische Athletinnen ist es ganz normal, die Kinder zu internationalen Turnieren mitzunehmen. Für chinesische Sportlerinnen ist dies aber nicht der Fall. Die meisten von ihnen beenden nach der Geburt ihres ersten Kindes ihre Profikarriere. In der chinesischen Judomannschaft ist Xian Dongmei die einzige Mutter.

Im Judo ist Xian Dongmei aber nach wie vor sehr stark. Mit ihrer ausgeglichenen Verteidigung und den schnellen Angriffen hat sie am zweiten Tag der Beijinger Spiele die nordkoreanische Athletin An Ka besiegt und damit ihre Goldmedaille erfolgreich verteidigt. Sie fühlte sich so wie vor vier Jahren. Bloß die Sorge um die Tochter ist dazu gekommen:

"Es gibt keinen Unterschied. Zwar bin ich jetzt ein bisschen älter, das heißt, dass meine Erholungsphasen nach Training etwas länger dauern, aber das Ziel und die Zuversicht beim Wettkampf sind gleich geblieben. Natürlich gibt es noch einen kleinen Unterschied, ich muss beim Training oft an meine kleine Tochter denken."

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