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Das olympische Pressezentrum in Beijing - Ein Augenschein
   2008-08-13 17:20:12    Seite Drucken    cri

 

 

"Seit der frühesten Planungsphase haben wir uns für einen Spitzenservice eingesetzt. Das Prinzip, die Medien zuvorkommend zu behandeln, wurde umgesetzt. Die Dienstleistungen, die wir den Medien zur Verfügung stellen, werden über den Erfolg der Spiele entscheiden."

Diese Aussage machte Sun Weijia, der Medienverantwortliche des Organisationskomitees, am 8. Juli an der Eröffnungsfeier des Hauptpressezentrums MPC und des Internationalen Rundfunkzentrums IBC. Unser Reporterteam besuchte die beiden Medienzentren am 22. Juli. Ob die mediale Infrastruktur der Olympischen Spiele hält, was Sun Weijia versprach, liebe Hörer, erfahren Sie in den folgenden Minuten.

Der nach drei Jahren Bauzeit fertig gestellte Pressekomplex befindet sich in Sichtweite des "Vogelnests" und des "Wasserwürfels". Sein Herzstück ist das internationale Rundfunkzentrum IBC, in dem die Fernseh- und Radioübertragung geregelt wird. Während Olympia wird das IBC zum "größten Fernsehsender" der Welt avancieren. In rund 90 Studios werden 16.000 Medienleute die technischen Voraussetzungen schaffen, um die erwarteten vier Milliarden Fernsehzuschauer und Radiohörer rund um den Globus täglich mit den aktuellsten Bildern und Informationen aus Beijing zu versorgen.

 

Zum ersten Mal in der Geschichte Olympias werden die Wettkämpfe in hochaufgelösten Bildern im Stereo-Format ausgestrahlt, um den Fernsehzuschauern eine optimale Bild- und Tonqualität zu liefern. Die dazu notwendige technische Infrastruktur ist gigantisch. Hinter dicken Glaswänden im Operationszentrum des IBC wimmelt es von Fernsehbildschirmen, Computermonitoren, Schaltkästen, Kabeln, Knöpfen und Tasten. Überall blinkt und flimmert es. Die Szenerie erinnert den Laien an das Kontrollzentrum einer Raumfahrtstation. Angesichts dieser geballten Ladung Technik fragt man sich, ob die Personen hinter den Computerbildschirmen eigentlich noch wissen, welcher Monitor oder welcher Knopf für was zuständig ist?Einer, der den Überblick noch nicht verloren hat, ist Yosuke Fujiwara von der für die Übertragung zuständigen Beijing Olympic Broadcasting GmbH. Er erklärt uns die Funktionsweise des Operationszentrums im IBC:

"Das ist wirklich das Herz unserer technischen Operationen. Wir nennen es auch das CDT: "Contribution", "Distribution" und "Transmission". "Contribution" steht für die hereinkommenden Leitungen. Mit "Distribution" sind die herausgehenden Leitungen gemeint, und "Transmission" bezieht sich auf die Leitungen, die von hier aus in die Länder der internationalen Rundfunkanstalten zurückgesendet werden. Der Bereich "Contribution" empfängt alle Bilder von den 40 verschiedenen Wettkampfstätten, einschließlich Hongkong, Qingdao, Shanghai, Qinhuangdao und Shenyang."

Unmittelbar neben dem IBC befindet sich das Hauptpressezentrum MPC. Beim MPC handelt es sich um den eigentlichen Arbeitsplatz der 5.600 akkreditierten Journalisten und Fotografen. Mit einer Fläche von 62.000 Quadratmetern - was ungefähr der Größe von acht Fußballfeldern entspricht - ist das Beijinger MPC das größte Medienzentrum in der olympischen Geschichte. Es beherbergt die Büros von 144 Medienanstalten, fünf Konferenzräume, eine Post, eine Bank, einen Supermarkt, eine Apotheke, ein Reisebüro, eine Internetbar, einen Frisörsalon und einen Souvenirshop. Den Kern des MPC bildet der Pressearbeitsraum mit fast 1.000 Arbeitsplätzen. Das MPC ist so konzipiert, dass die Journalisten all ihre alltäglichen Bedürfnisse darin erledigen können, ohne das Gebäude verlassen zu müssen. Zwei ans MPC angebaute Medienhotels sowie die unmittelbare Nähe der beiden Mediendörfer erleichtern die Arbeit der Pressevertreter ebenfalls.

 

Über das ganze MPC verteilt sind elektronische Informationsterminals, an denen die Journalisten selbständig Informationen rund um die Spiele oder über aktuelle Ereignisse abrufen können:

"Dieses System stellt Hintergrundinformationen über die Mannschaften, Athleten und Betreuer, aktuelle Resultate, News zum Wetter oder zu den Transportmöglichkeiten zur Verfügung. Zudem liefert das System Informationen über die Pressekonferenzen. Falls zum Beispiel um neun Uhr morgens eine Pressekonferenz stattfinden sollte, können sich die Journalisten an diesem Terminal hier, oder an jenen in den Arbeitsräumen und in der Empfangshalle darüber informieren."

Für das kulinarische Wohl der Pressevertreter sorgt ein reichhaltiges Angebot, das von chinesischer Küche über mediterrane Gerichte bis hin zu rein vegetarischen Speisen reicht. Der riesige Speisesaal ist rund um die Uhr geöffnet. Für etwas Entspannung sorgen ein Massagesalon und ein modern eingerichteter Fitnessraum, direkt neben dem Pressearbeitsraum. Im Falle von sprachlichen Schwierigkeiten steht den Journalisten ein olympiaspezifisches Wörterbuch zur Verfügung. Wer keine Zeit für das Studium dieses 300-seitigen Hilfsmittels hat, kann sich auch jederzeit an die kompetenten Simultandolmetscher wenden. Acht Sprachen werden angeboten, was einen weiteren olympischen Rekord bedeutet.

 

Der Freiwillige Wang Jue steht symbolisch für den professionellen Service im Hauptpressezentrum. Obwohl er täglich zehn Stunden im Einsatz steht, gibt uns der Englischstudent der Beijinger Tsinghua-Universität gerne Auskunft. Er hat die vom Organisationskomitee geforderte Zuvorkommenheit gegenüber den Medienschaffenden geradezu verinnerlicht:

"Als Freiwilliger sehe ich meine Aufgabe darin, der Welt das neue Image von China zu zeigen: Ein freundliches Gesicht und ein großes Lächeln. Das ist das Image von Beijing! Das ist das neue China!"

Falls der Erfolg der Olympischen Spiele 2008 in Beijing wirklich wie von Sun Weijia prognostiziert vom gebotenen Medienservice abhängen sollte, dann dürfte die Beijinger Olympiade äußerst erfolgreich über die Bühne gehen. Das Beijinger Medienzentrum lässt keine Wünsche offen. Im Gegenteil! Einige Journalisten sollen sich sogar über die zu bequemen Sitze im Hauptpressekonferenzsaal beklagt haben.

Einzig die unverhältnismäßig stark eingestellte Klimaanlage machte uns etwas zu schaffen. Sollten die Organisatoren die Temperatur im Hauptpressezentrum nicht massiv erhöhen, dürfte die Apotheke im Hauptpressezentrum während den Olympischen Spielen einen ungewollt starken Ansturm erleben.

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